Wildflug
Jungfalken benötigen über Wochen täglich mehrere Stunden Übung, um so gewandt zu sein, dass sie für die Beizjagd brauchbar sind. Deshalb stellte man sie früher für zwei bis drei Wochen, während ihrer Bettelflugperiode, in den Wildflug. Heute wird den Jungfalken kaum noch Wildflug gegeben, da sie zu kostbar sind und deshalb nicht mehr den Gefahren des Wildflugs ausgesetzt werden.
Die Jungfalken wurden früher in der Lebensperiode, in der sie in freier Wildbahn den Altfalken die Beute im Bettelflug abbetteln, an geeigneten Plätzen einige Wochen freigelassen, und der Falkner erschien nur morgens und abends, um sie gut und reichlich zu atzen. Gab man den Falken Voll-Wildflug, dann waren sie zwei bis drei Wochen Tag und Nacht im Freien. Danach wurden mit grossen Schlagnetzen wieder eingefangen. Beim Halb-Wildflug übernachteten die Vögel im Falknerhaus; sie wurden morgens freigelassen und abends, während sie geatzt wurden, wieder eingesperrt. Falken mit Halb-Wildflug sind leichter abzutragen. Gute Faustfalken benötigen den Wildflug oder aber täglich mehrere Stunden dauernde Übungen, Anwarterfalken kommen ohne Wildflug aus. Bestes Wildflug-Gelände sind freie Flächen mit einzeln stehenden Bäumen, auf die sich die Jungfalken einstellen und dem Falkner, um Atzung bettelnd, entgegenfliegen können.
Vor- und Nachteile der Wildflugmethode
VORTEILE
|
NACHTEILE
|
In einer ausschließlichen Volierenhaltung können Falkenarten keine ausreichende Flugmuskulatur und vor allem die benötigte Fitness aufbauen.