Bienenhaltung
Imkerei wird schon seit mindestens 4000 Jahren betrieben. Im alten Ägypten und bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts waren Korb- oder Klotzbeuten weltweit die Regel. Bei den Klotzbeuten handelt es sich einfach um einen hohlen Baumstamm. Dazu wurde oft ein hohler Stamm im Wald mitsamt dem Bienenvolk abgeschnitten und dann abtransportiert. Sowohl die Körbe als auch die Klotzbeuten hatten den Nachteil, dass die Bienen die Waben zufällig hineinbauten. Sollte nun der Honig geerntet werden, mussten die Waben herausgebrochen werden, so dass die Bienen anschließend gezwungen waren, erneut alle benötigten Waben zu bauen, um den Schaden zu reparieren, bevor sie wieder Honig einlagern konnten. Das minderte den Honigertrag des Volkes beträchtlich, weil viel Energie und Zeit für den Wabenbau aufgebracht werden musste. Meist war das Volk aber auch ganz weg, so dass für den Imker ein großer Schaden entstand.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurden deshalb neue Wege in der Bienenzucht gesucht und beschritten. Vor allem Langstroth in den USA und Dzierzon entwickelten gleichzeitig und unabhängig voneinander Waben- und Beutesysteme. Doch während Langstroth Magazine mit Oberbehandlung entwickelte, benutzte Dzierzon ein Hinterbehandlungssystem. Beide Systeme werden heute in der modernen Imkerei in verschiedenen Abwandlungen eingesetzt. Somit lassen sich die Beutetypen einfach unterschieden. Beiden gemeinsam ist, dass die Waben nicht mehr wild von den Bienen im Stock gebaut wurden, sondern dass die Beuten Rähmchen besitzen, die eine vorgefertigte Mittelwand enthalten. Dazu kam dann noch die Entwicklung der Honigschleuder von Francesco de Hruschka. Dieser wollte eigentlich nicht den Honig aus den Waben bekommen, sondern den Kristallzucker, der damals noch viel teurer war als Honig, vom restlichen Honig trennen. Im 20. Jahrhundert wurden nochmals große Fortschritte in der Bienenzucht gemacht. Mit der Einführung der Carnika-Rasse in Deutschland und der Züchtung des Buckfast-Hybrids wurden Bienenrassen gezüchtet, die sanftmütig, ertragreich und wabenstet sind. Dazu kam noch die Entdeckung, dass Bienen mit Zucker überwintern können. So ernten heutige Imker meist das Doppelte bis Dreifache von dem, was ein Imker im 19. Jahrhundert erntete. Somit kann eine nachhaltige Bienenwirtschaft betreiben werden.