Honig

Honig (>Zusammensetzung) ist das Bienenprodukt, das am bekanntesten ist. Nach Herkunft, Gewinnungsart, Angebotsform oder Zweckbestimmung werden unterschiefliche Honigarten und nach Tracht verschiedene Honigsorten unterschieden.

Honig kann es nicht ohne die Biene geben. Ein Honigbienenvolk kann ohne seinen Honigvorrat nicht existieren.
Nur der Honig ermöglicht es den Honigbienen zu überwintern. Als ein an Individuen reiches Volk haben die Honigbienen im Frühjahr einen Vorteil gegenüber allen anderen Bienenarten. Während die Hummelkönigin noch mühsam ihre erste Brut heranzieht, ist der Bien schon mit vielen Arbeiterinnen aktiv. Die Honigbienen können das Angebot an Nektar und Pollen bereits im Frühjahr effektiv nutzen. Massentrachten sind nur für ein Volk ein Segen. Solitärbienen können das Angebot nicht ausschöpfen.

Eine jede Tracht, ob Nektar oder Honigtau, besteht hauptsächlich aus Zuckern und Wasser. Weil eine Zuckerlösung schnell verdirbt ist es als Vorrat unbrauchbar. Die Bienen konservieren ihre Vorräte, um sicher über den Winter zu kommen.

Ähnlich wie Menschen Vorräte konservieren, setzen Honigbienen dem gesammelten Nektar und Honigtau Stoffe hinzu und entziehen Wasser. Der Entzug des Wassers ist für Bienen ein aufwendiger Prozess, der mehrere Tage dauert und viele Arbeitsschritte umfasst. Die verderbliche Zuckerlösung wird umgewandelt in den haltbaren Honig.

Seit der Vorzeit ist Honig als Nahrungs- bzw. als Genussmittel begehrt. Es ist eines der wenigen Genussmittel, das gesundheitlich unumstritten ist und eines der komplexesten Naturprodukte überhaupt.

Honig ist eine dickflüssige, teilweise kristallisierte bis feste Substanz, die aufgrund ihres hohen Anteils an Frucht- und Traubenzucker sehr süss schmeckt. Neben diesen und weiteren Zuckerarten enthält Honig Wasser sowie Enzyme, Vitamine, Aminosäuren, Pollen, Aromastoffe und Mineralstoffe. Durch diese Zusammensetzung gilt Honig für den menschlichen Gebrauch allgemein als gesünder als Haushaltszucker. Gemäss EU-Verordnung und deutscher Honig-Verordnung darf dem Honig nichts hinzugefügt und nichts entzogen werden. Damit ist Honig 100 % natürlich.

Die Viskosität des Honigs reicht von dünnflüssig über cremig bis fest. Sie ist, ebenso wie seine Farbe abhängig von den besuchten Blüten oder dem gesammelten Honigtau. Häufige Farben sind weiss bis hellgelb, gelb, beigefarben, braun und grünschwarz. Ebenso ist der Geschmack abhängig von den Pflanzen, von denen die Bienen den Nektar oder Honigtau gesammelt haben (siehe Honigsorten).

Aufgrund seines hohen Zucker- und geringen Wassergehalts ist Honig lange haltbar, wobei er auskristallisieren kann. Für die Neigung zum Kristallisieren ist das Verhältnis von Frucht- zu Traubenzucker (den beiden Hauptbestandteilen) verantwortlich. Ist dies etwa 1 : 1, wie z.B. beim Rapshonig, so erfolgt die Kristallisation innerhalb weniger Tage. Bei den Honigtauhonigen, z.B. dem Tannenhonig, ist das Verhältnis etwa 1,6 : 1. Dieser Honig bleibt über Monate oder sogar Jahre flüssig. Fest gewordener auskristallisierter Honig kann durch Erwärmen wieder verflüssigt werden; Temperaturen über 40 °C zerstören allerdings wichtige Inhaltsstoffe (Enzyme).

Der hohe Zucker- und der geringe Wassergehalt verhindern, dass sich Bakterien und andere Mikroorganismen (z.B. Hefen) vermehren können; sie werden osmotisch zersetzt.

Die Dichte des Honigs beträgt etwa 1,4 kg/l.

Entsprechend der Gewinnungsart wird der Honig eingeteilt in:

  • Schleuderhonig wird gewonnen bei Verwendung von austauschbaren Rähmchen durch Ausschleudern der vorher entdeckelten Bienenwaben in einer Honigschleuder unter Ausnutzung der Zentrifugalkraft. Dies ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts die häufigste Art den Honig zu gewinnen.
  • Scheibenhonig besteht aus unbebrüteten Wabenstücken aus reinem Naturbau (vollständig von den Bienen selbst errichtetes Wabenwerk), vor allem bei Heidehonig.
  • Wabenhonig ist ähnlich dem Scheibenhonig, aber der Wabenbau darf sogenannte Mittelwände enthalten (vom Imker ins Volk gegebene gepresste Wachsplatte als "Bauvorlage")
  • Seim-, Tropf-, Press- oder Stampfhonig war bis zum Aufkommen der Honigschleuder weit verbreitet. Dabei wird der Honig aus den Waben durch Auslaufenlassen oder Auspressen gewonnen. Wenn dabei die Waben erwärmt werden, ist dieser Honig geringerwertiger als Schleuder- oder Wabenhonig.