Habicht (Accipiter gentilis)
Habicht [Glossar] |
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Kurzinfo |
Der Habicht ist ein robust gebauter Zugvogel, mit breiten und kurzen Flügel sowie einem langen Stoß. DerTerzel ist deutlich kleiner als das Weibchen. Der Flug besteht aus mehreren schnellen Flügelschlägen und einem waagrechten Gleitflug. Er streckt dabei den Kopf und erscheint dadurch im Flugbild kreuzförmig. |
Lateinischer Name |
Accipiter gentilis, Linnaeus, 1758 |
Männlicher Vogel |
Systematik
Klasse |
Vögel (Aves, Linnæus 1758) |
Greifvögel (Accipitriformes, Vieillot 1816) |
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Habichtartige (Accipitridae, Vieillot 1816) |
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Habichte und Sperber (Accipiter, Brisson 1760)
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Allgemeines - Merkmale – Kommunikation
Schutzstatus |
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Wissenswertes |
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Merkmale |
Der Habicht ist durch seine kurzen runden Schwingen ein überaus wendiger, kräftiger Flieger und dadurch in der Lage einen Pirschflug im engen Holz auszuführen. Beim Jagdflug fliegt er rasch beschleunigend flach über den Boden oder den Baumkronen, nützt jede Deckung wie Unebenheiten, Büsche und Bäume geschickt aus und überrascht so seine Beute. |
Aussehen / Körperbau |
Augenfarbe
Füße: nicht befiedert, gelb, sehr lange spitze Krallen
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10 Handschwingen, |
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Das Weib ist während der Brut- und Aufzuchtzeit fast ausschliesslich am Horst und mausert in dieser Zeit den Grossteil des Gefieders. |
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Gewicht* Terzel |
520 g bis 740 g |
Spannweite* |
Terzel: 96-105 cm; Weib: 108-127 cm |
Flugweise |
Er fliegt reissend schnell und sehr wendig, meist aber sehr niedrig über der Erde. Nach 4 bis 5 schnellen Flügelschlägen geht er im Geradeausflug ins Gleiten über. |
Sinne |
Guter Hör und Sehsinn. Die Taggreife können sogar einen Teil des Sichtfeldes vergrößern, um zu kontrollieren, ob es sich bei der erspähten Beute z.B. um ein Tier oder nur ein Stück Holz handelt. |
Drüsen |
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Ruft schrill gig-gig-gig und bussardähnlich hiäh
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Herkunft |
Einheimisch |
Vorkommen |
Habichte besiedeln in mehreren Unterarten die Nadelwälder der Taiga und der Gebirge sowie die Wälder der gemäßigten und der mediterranen Zone der gesamten Paläarktis. In Nordamerika ist das Vorkommen überwiegend auf die boreomontanen Wälder beschränkt. In der westlichen Paläarktis fällt die nördliche Verbreitungsgrenze mit der nördlichen Grenze der borealen Nadelwälder (Taiga) in Skandinavien, Finnland und Russland zusammen, im Süden reicht die Verbreitung im Westen bis Nordafrika, weiter östlich bis Griechenland, Kleinasien und den Norden Irans. |
Habichte bevorzugen Wälder und Waldränder, wo sie bequemen Anflug haben. |
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Territorium |
Das Standrevier für ein Habicht-Paar beträgt etwa 3000 bis 5000 ha und wird gegen Artgenossen, aber auch gegen Junghabichte, die zur Strichzeit durchziehen, energisch verteidigt. |
Lebensweise |
Es besteht Einehe und Reviertreue. |
Zugverhalten |
Standvogel, Tagzieher |
Nahrung und Nahrungserwerb |
Als „Nahrungsopportunist“ frisst er, was in seinem Revier zahlreich vorkommt. Deshalb kann sich die jeweilige Hauptbeute von Revier zu Revier unterscheiden. |
Jagdweise |
Grifftöter Die sehr kräftige Flugmuskulatur und die kurzen Flügel machen den Habicht zu einem schnellen Starter. Der lange Schwanz erlaubt ihm rascheste Wendungen. Er ist zu minutenlanger Lufthatz fähig und beendet sie in der Regel als Sieger. |
Fortpflanzung – Entwicklung – Krankheiten
Zusammenleben |
Habichtpartner bleiben ein Leben lang zusammen und sind sehr reviertreu. Ausserhalb der Brutzeit werden sie jedoch wieder zu Einzelgängern. |
Balz |
Die Balz beginnt im Januar/Februar und erreicht im März ihren Höhepunkt. Zu Beginn der Brutzeit steigen die Paare hoch in die Luft. Sie zeigen dabei rasante Sturzflüge und steigen mit angelegten Flügeln fast senkrecht wieder nach oben. |
Brutort |
Jedes Habichtpaar hat mehrere Horste. Der Horst steht häufig auf hohen Laub- und Nadelbäumen, vorzugsweise tief im Waldund wird in Stammnähe von Männchen und Weibchen gemeinsam gebaut. Der umfangreiche Horst wird aus Ästen und Reisern errichtet, die Horstmulde mit Blättern oder Fichten- und Tannennadeln begrünt. Mit Beginn der Balz wird der zur Brut gewählte Horst mit grünen Zweigen aufgebaut, diese Begrünung wird bis ins späte Nestlingsalter fortgesetzt. Habicht-Horste werden, meist im Wechsel mit weiteren Horsten innerhalb des Brutreviers, oft über Jahre benutzt und können einen Durchmesser von 1,20 m und eine Höhe von 30 bis 100 cm erreichen. Hie und da werden auch verlassene Milan- oder Mäusebussardhorste benutzt und entsprechend ausgebaut. |
Das Habichtsgelege besteht aus 3 bis 4 grünlichweißen Eiern, die schwach hellbraun oder violettgrau gefleckt sein können, die im Abstand von 2 bis 3 Tagen gelegt werden. |
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Brutdauer |
Vom 2. Ei ab brütet das Weibchen 38 Tage lang. |
Nachwuchs |
Nach dem Schlüpfen bleibt das Weibchen noch etwa 10 Tage auf den Jungen sitzen, weitere 10 Tage verbringt es wachend in Horstnähe und wärmt die Jungen über Nacht; von da an sind sie im Horst allein und bekommen lediglich mehrmals am Tag ein Beutetier auf den Horstrand gelegt. Erst wenn die Jungen drei bis vier Wochen alt sind, jagt auch das Weibchen wieder. Bei lang anhaltendem Regen vermögen die Eltern nicht genug Nahrung herbeizuschaffen, weil sie mit durchnässtem Gefieder ihre überlegene Flugkunst nicht einsetzen können. |
36 bis 40 Tage |
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Jahresbruten |
Eine Jahresbrut im April/Mai. |
Habichte sind schon im zweiten Jahr geschlechtsreif und können daher bei der ersten Brut noch das Jugendkleid tragen. |
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Höchstalter |
19 Jahre 9 Monate, EURing |
Natürliche Feinde |
Andere Habichte (Revierkämpfe,Kampf um einen Horst oder um ein Weib) sowie der Uhu, der viel kräftiger ist und in der Nacht selbst die großen Habichtweibchen überwältigen kann sowie der Kolkrabe. |
Infektionskrankheiten |
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Bestands-zusammensetzung |
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Bestandsstatus |
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Bestandstrend |
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Erkennung der Anwesenheit im Revier - Hege
Rissmerkmale |
Häufchen mit kleinen Federn auf einem Baumstumpf oder einem Stein im Wald weisen auf Sperber und Habicht hin. |
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Den Habicht wird man eher hören als sehen. |
Literatur
Jagdlich
Allgemein
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