Akazienhonig / Robinienhonig

Akazienhonig / Robinienhonig
Herkunft Akazienhonig stammt im deutschsprachigen Raum vom Nektar der Robinien, den falschen Akazien (Robinia pseudoacacia) ab. Die weissen, angenehm duftenden Blüten hängen in Trauben angeordnet. Die Scheinakazienblüten der Robinien sind ausgesprochen ergiebige Nektarspender, die von Honigbienen gerne als Massentracht angenommen werden. Der echte Akazienhonig stammt aus dem Süden Europas, in denen ausgedehnte Akazien Haine blühen.
Organoleptische Merkmale
Farbe fast farblos (leicht grün schimmernd), bis hellgelb
Geruch schwach blumig - mild
Geschmack schwach aromatisch, blumig - mild
Konsistenz klarflüssig, (kristallisiert aufgrund seines hohen Fructose und niedrigen Glucosegehaltes extrem langsam aus) Der köstliche Akazienhonig ist dafür bekannt, dass er auf Grund seines Fruchtzuckeranteils besonders lange in flüssiger Konsistenz bleibt und meistens nicht auskristallisiert.
mikroskopische Merkmale
Robinienpollen in % mindestens 20 (Pollen unterrepräsentiert)
physikalisch-chemische Merkmale
Elektrische Leitfähigkeit in mS/cm höchstens 0,20
Fructose/Glucose-Verhältnis mindestens 1,55
Sonstiges häufig niedriger natürlicher Enzymgehalt, daher Ausnahmeregelung in den Bestimmungen zu den Warenzeichen des D.I.B.
Verwendung Besonders wohlschmeckend ist der Akazienhonig in Tees, in denen er sein mildes Aroma besonders gut entfalten kann.
Der leichte, milde Geschmack von Akazienhonig ist eine ideale Ausgangsbasis um ihn in der Küche zu verwenden. Er eignet sich besonders zum Anrichten von Sossen und Salatsossen, wie z.B. einer Honigvinegrette mit Balsamico oder Himbeer-Essig.
Quellen:
Eigene Zusammenstellung und Honigsorten-Bezeichnungen nach §3 (3) 1 der deutschen Honig-Verordnung sowie Deutscher Imkerbund (D.I.B.).

Honigtau

Honigtau ist die Basis für Blatt-, Tannen- oder Waldhonige und ist im Gegensatz zu Nektar kein pflanzliches, sondern ein tierisches Produkt.

Honigtau ist im Wesentlichen die tröpfchenweise Ausscheidung von Blattläusen, Schildläusen und Zikaden. Die Vorstufe des Honigtaus sind Pflanzensäfte, die durch die Tiere angesaugt werden.
Alle Honigtau erzeugenden Insekten, stechen mit einem speziell geformten Rüssel die Pflanzen an. Die typischen Honigtauerzeuger bohren dabei das Phloem an. Die Flüssigkeit im Phloem steht unter einem leichten Druck, so dass der Pflanzensaft in das Tier geradezu hineingedrückt wird.

Im Pflanzensaft besteht ein Überangebot an Zuckern im Verhältnis zum Bedarf des Tieres. Ein Teil der im Pflanzensaft enthaltenen Inhaltsstoffe passiert deshalb unverändert den Darm der Sauger. Dies sind Mineralstoffe und geringe Mengen pflanzlicher Hormone sowie Duftstoffe und ein Teil der Zucker. Mit den überschüssigen Zuckern bleibt auch ein Teil des Wassers im Darm zurück.

Bei einem wesentlichen Teil der Zucker im Pflanzensaft finden Verdauungsprozesse statt, während dieser die Darmpassage durchdringt. Verdauungsenzyme werden hinzugefügt, um die Abbauprozesse zu starten. Proteine pflanzlichen Ursprungs werden zu Aminosäuren abgebaut und dem Darminhalt teilweise entzogen. Durch die Enzyme gefördert, können Einfach- und Zweifachzucker neue Kombinationen eingehen. Es entstehen weitere Zweifach- und Dreifachzucker, die im ursprünglichen Pflanzensaft nicht vorhanden waren. Saccharose als Hauptinhaltsstoff des Pflanzensaftes wird teilweise in Glukose und Fruktose gespalten.

Die Bienen wie auch andere Insekten melken die Blattläuse, um an den Honigtau zu kommen.
Nach dem Ausscheiden des Darminhalts finden in den Tröpfchen weitere Veränderungen statt. Vor allem wird der Honigtau durch Verdunstung eingedickt. Durch die Luft eingetragene Stoffe bleiben im klebrigen Tau hängen.

Wie viel Honigtau die Bienen einbringen, hängt sehr davon ab, wie stark die Population der Honigtauerzeuger ist. Es gibt Jahre, in denen fliesst der Honigtauhonig in Strömen und andere, in denen es fast keinen Honigtau gibt. Zuviel Honigtautracht ist für den Imker problematisch, da diese Honigart sehr hart wird (Melezitosehonig).

Blattläuse sitzen in Kolonien oft an jungen Triebspitzen. Die Pflanzen werden durch die Saugaktivität der Läuse geschwächt, die betroffenen Blätter kräuseln sich. Befallene Pflanzenteile werden zudem von den Ausscheidungen der Blattläuse überzogen. Die klebrigen Ausscheidungen (Honigtau) der Blattläuse sind auch die Nahrungsgrundlage für Russtaupilze, die man an den geschwärzten Blättern erkennen kann.

In trockenen und heissen Jahren werden verstärkt Linden von Blattläusen befallen.

 

>>> Zuckerspektrum des Honigtaus