Windhetze oder Hetze, Hasenhatz, Hasenhetze
Die Windhetze oder Hetze, Hasenhatz, Hasenhetze war eine früher ausgeübte Hasenjagd mit Windhunden. Die mehr dem Sport zugehörige Jagdart (heute nach §19 Nr. 13 BJG verboten) wurde von meist berittenen Jägern im Zusammenspiel mit den am Hetzstrick geführten Windhunden praktiziert. Da die Windhunde nur auf das Gesicht (auf das Auge) jagen, musste das Gelände eben und übersichtlich sein. Mit Junghunden unter einem Jahr wurde nicht gehetzt, später vorsichtig und nur auf junge Hasen. Besonders war darauf zu achten, dass der Hase nicht zu weit vor den Hunden aufstand, da sie sich sonst leicht überhetzten. Mehr als drei Hunde waren nie an einem Strick, da sonst die Gefahr bestand, dass der Hase gerissen wurde. Mehr als viermal durfte auch mit einem Strick eingehetzter Hunde nicht gehetzt werden, obwohl gute Windhunde den Hasen in fünf bis zehn Minuten fingen. Bei der Windhetze mussten die Hunde ruhig an der rechten Seite der Pferde herlaufen; sie mussten strickbändig sein. Der Hetzriemen ging durch die Ringe der Hundehalsungen und war durch eine Schleife leicht zu lösen. Der Windhetzer trug ihn von der linken Schulter zur rechten Hüfte. Stand ein Hase auf, wurde die Schleife gelöst und die so freigemachten Hunde mit dem Ruf hetz, hetz! angefeuert. Den hetzenden Hunden folgte der Jäger im Jagdgalopp. Nahmen an einer Windhetze mehr berittene Jäger teil, ritt der Jäger mit den Hunden in der Mitte, die anderen mit etwa vierzig Schritt Abstand in einer Linie links und rechts von ihm. Nach ihrer Verhaltensweise wurden Windhunde Solofänger und Retter genannt. Durch die stetige Beunruhigung wirkte sich die Windhetze sehr nachteilig auf den Hasenbesatz aus. Sie wurde auch auf Kaninchen und auf den Fuchs
betrieben.