Geschossarten und Geschosstypen

Geschossart

- Base-Bleed-Geschoss
- Bionic Black
- Bionic Yellow
- CDP Geschoss
- Doppelkerngeschoss
- Evolution Geschoss
- Hohlspitz Fangschuss
- Kegelspitzgeschoss
Kompressions-Geschoss

- Lorenzgeschoss
- Torpedo-Ideal-Geschoss

 

Weitere Geschosse

- Bolzen
- Granaten
- Pfeile
- Steine

Waffentechnisch ist Geschoss eine Spezialbezeichnung für einen festen Körper, der aus einer Schusswaffe verfeuert wird und sich auf einer ballistischen Flugbahn ohne Eigenenergie oder Steuerung fortbewegt. Das Geschoss wird auch als Projektil bezeichnet. Maßstab für die Größenordnung eines Geschosses ist das Kaliber.

Die charakterisierenden Eigenschaften des Geschosses sind:

  • Es hat keinen eigenen Antrieb, sondern wird von außen beschleunigt. Dabei wird dem Körper eine Initialenergie zugeführt;
  • Es benötigt eine Abwurf- beziehungsweise Abschusseinrichtung, die nicht mit auf die Flugbahn geht.
  • Es hat nach Verlassen dieser Einrichtung eine ballistische Flugbahn, auf der es dann wie ein geworfenes Objekt fliegt.

Der Abschuss selbst ist in den Grundlagen eine Frage der Thermodynamik (Energiebilanz) und Mechanik (Reibung). Mit den speziellen Problemstellungen von aus Rohren geschossenen Objekten beschäftigt sich die Innenballistik.

Charakteristische Kenngrößen für das Geschoss sind:

  • seine kinetische Energie, welche mit der Geschossmasse und vor allem mit der Mündungsgeschwindigkeit wächst und
  • der Geschossdurchmesser, welcher in Kaliber angegeben wird.

Auf ein Geschoss wirken während des Fluges im Wesentlichen drei Arten des Luftwiderstandes ein:

  • Der Wellenwiderstand hat bei herkömmlichen Geschossen einen Anteil von etwa 50 bis 60 Prozent am Gesamtwiderstand.
  • Der Reibungswiderstand trägt zwischen 7 und 11 Prozent zum Gesamtwiderstand bei.
  • Der Bodensog hat einen Anteil von 30 bis 40 Prozent. Er entsteht dadurch, dass hinter dem Geschoss durch den raschen Flug Wirbel entstehen, die für einen Unterdruck sorgen. Durch diesen Sog wird das Geschoss abgebremst.

Die äußere Form eines Geschosses soll möglichst wenig Luftwiderstand bieten. Der innere Aufbau richtet sich nach der beabsichtigten Wirkung. In der Waffentechnik ist das etwa die Wirkung beim Aufschlag im Treffpunkt. Sie werden dafür als massive Geschosse (Vollmantel), Zerlegungsgeschosse (Teilmantel), Sprenggeschosse oder als Trägergeschosse für den Transport zum Beispiel chemischer Waffen ausgeführt.

Das Geschoss steht somit im Gegensatz zur Rakete. Während das Geschoss von einer Treibladung beschleunigt wird und dann nach Verlassen des Laufs in einer ballistischen Kurve fällt, wird die Rakete von der Treibladung, die meist segmentiert in mehreren Stufen mitgeführt wird, beschleunigt und fliegt dadurch bis zum Abbrand der (letzten) Stufe gesteuert. Danach verhält sich auch die Rakete wie ein Geschoss und fällt in einer ballistischen Kurve.

Allerdings wird diese Abgrenzung durch Base-Bleed-Geschosse zunehmend unscharf. Diese Geschosse enthalten einen gaserzeugenden pyrotechnischen Satz, der durch Verringerung der Heckverwirbelung die ballistischen Eigenschaften verbessert.