Hassen

HassenAaskraehe gegen SperberweibchenT200Hassen (engl. Mobbing) ist ein ornithologischer Fachbegriff. Darunter ist das Verhalten vieler Vogelarten zu verstehen, durch laute Alarmrufe, Scheinangriffe und anderer Methoden potentielle Feinde zu vertreiben und Artgenossen vor diesen zu warnen.
Früher nutzte man das Hassen für die Hüttenjagd, indem man Eulen wie z.B. den Uhu an einen Pflock fesselte, um hassende Vögel, besonders Rabenvögel und Greifvögel bequem in Fallen fangen oder schiessen zu können.
Besonders verbreitet ist das Hassen unter Möwen, Krähen, Drosseln und verschiedenen anderen Sperlingsvögeln. Häufig beschränkt sich das Hassen nicht nur auf Alarmrufe, sondern der Eindringling wird direkt angeflogen, oft sogar tatsächlich attackiert. Besonders verschiedene Greifvögel, Eulen und Raubmöwen, Kuckucke sind Ziele dieses Verhaltens. Besonders intensiv hassen Vögel während der Brutsaison. Hassende Vögel gehen nur selten das Risiko ein, selbst zum Opfer zu werden, da sie meist im Verband hassen und der Eindringling genau beobachtet wird. Allerdings kann es auch (z.B. bei Lachmöwen) zu Hassen gegenüber Artgenossen kommen, da diese sich zum Teil an den Eiern und Küken derselben Brutkolonie vergreifen. Möwen begleiten das Hassen häufig durch Erbrechen des Mageninhaltes auf das Opfer, bei der Wacholderdrossel wird zielsicheres Kotspritzen beobachtet.
Krähen hassen z.B. auf Bussarde, Falken und Weihen.