Seit 1995 hat der deutsche Teckelklub (DTK) eine neue Prüfordnung und ein neues Prüfzeichen (BhFK95). Bei Vorbereitung und Prüfung hat der Hund keinen direkten Kontakt mehr mit dem Fuchs, sondern ist von diesem immer durch einen Schieber getrennt. Verletzungen des Fuchses sollen dadurch verhindert werden.
Bei dieser Anlageprüfung geht es nicht nur um das Verhalten des Teckels im Bau, sondern es soll auch um das „Erlernen“ gehen. Der Teckel lernt mit möglichen Gefahrensituationen umzugehen. Hierbei wird mit einem lebenden Fuchs „trainiert“ - der Fuchs ist für den Teckel zu keiner Zeit direkt erreichbar und sitzt sicher hinter einem Schieber (Gitter). Der Kunstbau ist eine Anlage (Schliefanlage) aus Holz oder Beton die einem natürlichen Bau nachgestaltet ist, jedoch ist der Teckel an jeder Stelle der Anlage erreichbar. Sämtliche Gänge und Kessel lassen sich schnell und problemlos von oben öffnen. Die Erfahrungen im Kunstbau können für einen Teckel im Naturbau überlebenswichtig sein, vor allem wenn er nicht im Jagdgebrauch steht und wenig Erfahrung hat.
Zu Beginn des Trainings wird der Teckel erst einmal den Kunstbau kennenlernen, ohne dass ein Fuchs eingesetzt wird. Der Teckel lernt enge Gänge mit Steigungen, Biegungen und Gefälle bei Dunkelheit zu meistern. Ist er im leeren Bau sicher wird in einem der Kessel (Bauhöhle nachempfunden) der Fuchs eingesetzt. Nun muss der Teckel lernen den Fuchs zu verbellen. Dieses Verbellen ist wichtig, weil der Hund damit anzeigt, ob ein Bau befahren ist, ausserdem - sollte der Teckel im Naturbau stecken bleiben oder verschüttet werden, ist es für den Hundeführer wichtig zu erkennen und hören, an welcher Stelle der Teckel steckt, um zu wissen, wo er ihn ausgraben soll. Verbellt der Teckel lang und anhaltend, dann folgt der nächste Schritt. Der künstliche Gang wird an einer Stelle zu 2/3 (Höhe) mit Sand gefüllt. Der Teckel lernt sich durchzugraben. Warum dies im Naturbau lebensrettend sein kann, muss wohl nicht weiter erläutert werden. Das Durchgraben wird zur Prüfung nicht mehr verlangt, beim Training ist diese Übung im Interesse des Teckels jedoch sinnvoll. Zum Schluss wird der Fuchs in den sogenannten Drehkessel gesetzt. Die Besonderheit liegt hier im Schieber. Dieser Schieber lässt sich in einem bestimmten Rahmen bewegen. Der Teckel hat die Möglichkeit durch Druck an den Schieber (ans Gitter), den Fuchs nach hinten zu drängen - zum Ausgang des Baus, der direkt hinter dem Drehkessel liegt. Der Fuchs weicht dem drängendem Gitter (bzw. Hund) aus und springt in eine große Box ans Tageslicht. Der Teckel hat somit den Fuchs gesprengt und seine Aufgabe erfüllt. Zur Prüfung wird das Sprengen aus dem Drehkessel nicht verlangt. Es reicht aus, wenn der Teckel den Fuchs vor dem Drehkessel verbellt.
Bei dieser Anlageprüfung gibt es keine Punkzahl. Der Hund hat bestanden, wenn er den leeren Kunstbau meistert ohne Laut zugeben und den anschließend eingesetzten Fuchs vor dem Schieber verbellt.
Ein Teckel, der im Kunstbau gelernt hat, wird sich im Naturbau wesentlich ruhiger und geübter verhalten. Und dabei ist es völlig gleich, ob er nun ein Jagdgebrauchshund ist oder ob er ein Familienhund ist, der beim Spaziergang eine Röhre oder einen Bau entdeckt, die er mit erwachtem Interesse erkundet und plötzlich einem Fuchs gegenüber steht. Die Ausbildung im Kunstbau hilft den Teckel vor Unfällen zu bewahren.
Zu jeder Schliefanlage gehören mindestens zwei Füchse. Diese leben in einem großen Zwinger oder Freigehege, sind schon in Menschenhand aufgewachsen und an Hundegebell gewöhnt. Nach jeder dritten Arbeit in einem Kunstbau, wird der Fuchs gewechselt. Der Fuchs ist ständig durch einen Schieber vor dem Hund geschützt. Die Prüfer haben sich vor Beginn der Prüfung am Fuchs von dessen einwandfreien Gesundheitszustand zu überzeugen. Die Füchse werden täglich durch den Schliefenmeister betreut und regelmäßig tierärztlich kontolliert, geimpft usw.
Die BhFk/95 ist die Voraussetzung für die Arbeit am Naturbau. Ohne diese bestandene Anlagenprüfung darf der Teckel nicht am Naturbau arbeiten.