Fegen
Fegen ist das Abschaben und Abreiben des Bastes von den neugebildeten Geweihen und Gehörnen an Bäumen (Fegebäumen) und Sträuchern. Die abgeriebenen, behaarten Hautfetzen werden Gefege genannt. Gleiche Verhaltensweisen des Hirsches, wie beim Fegen in der Feist- und Brunftzeit nennt man schlagen.
Zum Fegen wählen sich die einzelnen Tiere einen ihrer Stärke entsprechenden Stamm vom schwachen Bewuchs bis zur armstarken Stange, so dass anhand der Dicke der Stange und an der Höhe, bis zu welcher z.B. der Hirsch gereicht hat, ungefähr die Stärke des Tieres abgeschätzt werden kann. Die durch das Fegen abgelöste Rinde bleibt in kleinen Fetzen an den Stämmen hängen, während Rindenentblössungen, die durch Fressschäden (Schälen) entstehen, durch die erkennbaren Zahnspuren unterscheidbar sind. Die Rehböcke wählen zum Fegen nur ganz schwache, niedrige Stämmchen und scharren dabei den Bodenüberzug auf (plätzen).
Alle fegenden Wildarten wählen sich dazu bevorzugt die selten im Revier vorkommenden Holzarten aus, insbesondere bevorzugen sie Bäume und Sträucher, deren Harz ihnen besonders angenehm zu sein scheint. Grundsätzlich gilt die Regel: “Alt fegt vor Jung”.