Dum-Dum-Geschoss
Der Name Dum-Dum-Geschoss leitet sich ursprünglich von der Munitionsfabrik in Dum Dum im Norden von Kalkutta in Indien ab, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für die britischen Kolonialtruppen eine Gewehrpatrone mit Teilmantelgeschoss, bekannt als „Cartridge, S.A., Ball, .303-Inch Mark II C.“, fertigte.
Es handelt sich hier um militärische Vollmantelgeschosse, bei denen an der Spitze der Bleikern freigelegt worden ist. Beim Eindringen in den Körper deformieren diese Geschosse unter Abgabe zahlreicher Metallsplitter und verursachen dadurch schwerste Verletzungen. Der Einsatz solcher Geschosse zu Kriegszwecken ist völkerrechtswiedrig.
Des Weiteren wurde offiziell ein „Soft Point“-(SP-)Geschoss als Mark III 1897 im Woolwich-Arsenal entwickelt. Das „verbesserte“ Geschoss Mark IV wurde 1897 eingeführt. Schon während des Mahdi-Aufstands 1889 im Sudan wurden die Geschossspitzen der damals verwendeten Patrone „Cartridge, S.A., Ball, .303-Inch Mark II C.“ durch die britischen Soldaten abgefeilt, so dass der Bleikern freigelegt wurde. In den Munitionsfabriken des britischen Mutterlandes wurde solche Munition nicht gefertigt.