Mitteljagd
Mittel Jagd, Mitteljagd auch Mittlere Jagd genannt, war ein regionales Recht zwischen der Hohen und der Niederen Jagd. Die Mittlere Jagd wurde eingeführt, um Teile des Niederen Adels durch besonderen Gunstbeweis (auf Zeit) zu belohnen und die augenblickliche Stellung des Inhabers zum Lehnsherren hervorzuheben.
Bereits das Chursächsische Jagdedict von 1531 nahm diese Dreiteilung vor. Dennoch war es dem Lehnsherren überlaaen, welche Wild er zur Mittleren Jagd rechnen wollte. So wurde der z.B. der Luchs mal zur Mittleren- und mal zur Hohen Jagd gerechnet. In Chursachsen wurden die Wildarten nach dem churfürstl. Edict vom 8 Nov. 1717 dokumentiert durch Krünitz, Band 28 (1783), S. 100., wie folgt verteilt:
Hohe Jagd Bärinnen junge Bären Hirsche Thiere Wildkälber Damhirsche Damwildkälber Luchse Schwäne Trappen Kraniche Auerhähne Auerhühner Fasanhähne Fasanhühner Focker (Reiherart) |
Mittlere Jagd Rehböcke Rehe Rehkälber hauende Schweine Bachen Wölfe Birkhähne Haselhühner große Brachvögel |
Dachse Biber Fischottern Marder wilde Katzen Elbthiere (Iltisse) Eichhörner Wiesel Hamster Wald= und Wasser=Schnepfen Repp=Hühner wilde Gänse und Aenten Reiher Taucher Seemewen Wasserhühner wilde Tauben Kibitze Wachteln kleine Brachvögel Ziemer (Wacholderdrossel) Schnarre (Wacholderdrossel/Wachtelkönig) Amseln Drosseln Lerchenund andere wilde kleine Vögel, wie sie Nahmen haben mögen |