Nacktsamer oder Gymnospermae

Die Nacktsamer sind Samenpflanzen (Spermatophytina), deren Samenanlagen nicht wie bei den Bedecktsamigen Pflanzen in einem Fruchtknoten eingeschlossen sind. Die Fruchtblätter sind, anders als bei Bedecktsamern (Angiospermen), nicht ganz geschlossen.
Alle heutigen Nacktsamer sind Holzpflanzen mit sekundärem Dickenwachstum. Von den Bedecktsamern unterscheiden sich die Nacktsamigen Pflanzen in der Anordnung ihrer Leitungsbahnen. Außerdem sind die Samenanlagen der Bedecktsamer von Fruchtblättern (Karpelle) eingeschlossen und der Samen wird durch eine Frucht verbreitet.

Die Blüten sind getrenntgeschlechtig und bestehen nur aus Mikro- und Megasporophyllen (die Bezeichnungen Staubblätter bzw. Fruchtblätter werden nur auf die Bedecktsamer angewendet). Häufig sind viele Blüten eines Geschlechtes in Zapfen zusammengefasst. Gymnospermen sind in der Regel einhäusig (monözisch). Es gibt aber auch zweihäusige (diözische) Arten. Die Ausbreitung des Pollens erfolgt meistens mit Hilfe des Windes (Anemophilie). Es wurde aber auch schon Insektenbestäubung beobachtet, bei der dann der Pollen direkt auf die ungeschützte Mikropyle (Empfängnisstelle) gelangt. Bei Ginkgopflanzen (Ginkgophyta) und Palmfarnen (Cycadophyta) gibt es ähnlich wie bei vielen Algen begeißelte Spermazellen (Spermatozoide). Diese werden vom Pollenschlauch in eine flüssigkeitsgefüllte Vertiefung am Nucellusscheitel (Pollenkammer) entlassen, so dass sie zur Eizelle schwimmen können. Bei den anderen Gruppen wächst der Pollenschlauch zur Eizelle und entlässt dort einen Gametenkern, der die Eizelle befruchtet. Zwischen Bestäubung und Befruchtung liegt nur ein kurzer Weg ohne Barrieren. Allerdings kann zwischen beiden Vorgängen sehr viel Zeit vergehen.

Die Nacktsamer bilden ein monophyletisches Taxon. Zu den Nacktsamern werden traditionell gezählt:

  • Palmfarne (Cycadophyta): mit etwa 123 Arten
  • Ginkgopflanzen (Ginkgophyta): mit nur einer Art
  • Nadelholzgewächse (Pinophyta oder Coniferopsida): mit etwa 365 Arten
  • Gnetophyta: mit etwa 69 Arten