Gamsblindheit
Name Synonyme |
GAMSBLINDHEIT Infektiöse Keratokonjunktivitis (IKK) |
Meldepflichtig? |
Ja |
Erreger |
Mycoplasma conjunctivae (Bakterium) |
Anfällige Tierarten |
Die ansteckende Gamsblindheit ist die häufigste Augenerkrankung, von der sowohl das Gams- als auch das Steinwild betroffen sind. Sie kommt auch bei Hausschafen und Ziegen vor. |
Übertragbar auf Menschen? |
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Wissenswertes |
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Infektionsweg |
Das Bakterium wird über das Augensekret ausgeschieden. Es kann sowohl durch Tiere mit Tränenfluss als auch durch infizierte Tiere ohne offensichtliche Krankheitszeichen verbreitet werden. Die Übertragung der Krankheit erfolgt durch direkten Kontakt oder indirekt auch durch Fliegen. |
Inkubationszeit |
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Krankheitserscheinung |
Bewegungsstörungen, fehlende Äsungsaufnahme, unsicheres Verhalten. Die Gamsblindheit kann sich zu explosionsartigen Epidemien ausbreiten. |
Erkennung |
Erblindete Tiere stehen oft alleine, sie sind beim Ziehen unsicher, stolpern und stossen an Hindernissen an. Erkrankte Tiere zeigen ein starkes Ruhebedürfnis. Bei vielen Gämsen und Steinböcken erfolgt eine spontane Heilung. |
Betroffene Organe |
Augen |
Veränderung |
Es kommt zur Rötung der Bindehaut, dann der Hornhaut (Trübung des Auges), Schwellung der Augenlider, verkrustetem Ausfluss aus den Augen und dadurch zur Bildung einer deutlichen Tränenrinne. Veränderungen am Auge sind meist beidseitig. |
Prophylaxe |
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Verbreitung und Bekämpfung |
Die Krankheit kommt im ganzen Alpenraum vor. Richtiges Erkennen und Reagieren Massnahmen: Ruhe im Seuchengebiet, erblindete Tiere nicht stören (Wegegebot). Hegeabschuss nur jener Tiere, deren Augen perforiert und somit unwiederbringlich verloren sind. Dies erfordert viel Erfahrung beim Ansprechen. Das Wildbret ist, sofern das Tier nicht abgekommen ist genusstauglich. |
Veterinärmedizinische Relevanz |