Beim Schuss auf flüchtiges Wild ist das Vorhaltemass abhängig von

• der Entfernung zwischen Jäger und Wild,
• dem Fluchtwinkel,
• von der Fluchtgeschwindigkeit des Wildes (siehe Tabelle unten) und
• von der durchschnittlichen Geschossgeschwindigkeit

Für die Näherungswerte wurde ein Vorhalterechner entworfen und mit Werten aus der Literatur ergänzt. 

Bei Bewegungsjagden ist es wichtig, richtig vorzuhalten, damit dem Wild die Kugel möglichst im Kammerbereich anzutragen werden kann. Der Treffer in einer solchen Situation beruht zu einem Grossteil auf Übung und Erfahrung. Nur wenn sich der Jäger angemessen zum Wild bewegt, wird der Schuss auch waidgerecht treffen.
Damit man sich bewegendes Wild trifft, muss vor dem Schuss das erforderliche Vorhaltemass klar sein. Je nachdem, ob das Stück im ruhigen Troll kommt oder flüchtig ist (Näherungswerte zu Troll und Flucht finden Sie in der Tabelle unten).
Um Wild zu treffen, muss der Schütze mit seiner Büchse mit dem Wild mitschwingen. Er muss in seiner Drehung von hinten das Wild überholen und vor sein eigentliches Ziel (die Kammer) halten, wenn er den Schuss anträgt. Dabei darf er beim Ziehen des Abzugs auf gar keinen Fall inne halten. Der Jäger darf also nie in seiner Bewegung verharren. Das Ganze muss eine flüssige Drehbewegung ohne Ruck sein. Sonst läuft ihm seine vermeintliche Beute im Schuss weiter vorund das Geschoss trifft zu weit hinten; schlimmstenfalls weich oder in die Keulen.
Ohne vorher mögliche Entfernungen, die sich meist aus dem Stand ergeben, einzuschätzen und ohne sich zu der Wildart und der verwendeten Munition die Geschwindigkeiten und Vorhaltemasse vorgestellt zu haben, wird eine Bewegungsjagd nicht zu meistern sein.

Daten zu einigen Wildarten

* Schalenwild Kopf-Rumpflänge ohne Wedel bzw. Pürzel