Sikawild (Cervus nippon)
Paarhufer | Sikawild |
Lateinischer Name |
Cervus nippon, Temminck 1838 |
Männliches Tier |
Hirsch |
Systematik | |
Überordnung |
Laurasiatheria |
Hirsche (Cervidae) |
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Edelhirsche (Cervus) (15 Unterarten) |
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Säugetierkunde | Mammalogie |
Allgemeines und Merkmale | |
Wildart | |
Schutzstatus |
Jagdbar |
Wissenswertes |
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Aussehen / Körperbau |
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Das Sommerkleid des Sikahirsches ist in der Regel rotbraun und weist zahlreiche weisse Flecken auf, die in sieben bis acht Längsreihen angeordnet sind. Im Winter verblassen diese Flecken und sind manchmal kaum auszumachen, während sie im Sommer in einem deutlichen Kontrast zur übrigen Fellfarbe stehen. Im Winter bildet sich bei beiden Geschlechtern eine dichte Halsmähne. Der Kopf ist etwas heller als die Mähne und der übrige Körper. Einzelne Unterarten sind dunkler als die Nominatform. Sikahirsche tragen ihr Sommerkleid gewöhnlich ab Ende Mai. Das Winterkleid zeigen sie ab September. Allen Unterarten ist gemeinsam, dass die Hinterseite des Oberschenkels sich deutlich von der übrigen Fellfarbe unterscheidet. Dieser sogenannte Spiegel ist weisslich und von dunkleren Haaren umrahmt. Auch das Schwanzende ist weiss, in der Mitte verläuft ein dunkler Strich. Diesem Spiegel kommt eine Signalwirkung zu: Erregte Tiere spreizen die Haare des Spiegels und vergrößern ihn so optisch. |
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Geweih und Geweihentwicklung | Die einjährigen Hirsche tragen ein Spiessergeweih. Das Geweih eines Hirsches geht selten über die Achterstufe hinaus. Der Spiesser fegt von Ende August bis Anfang Oktober, ältere Hirsche von Mitte Juli bis Mitte September. Das Geweih wirft ein Spiesser überwiegend Ende Mai ab, ältere Hirsche dagegen früher zwischen April und Mai. |
Größe |
Länge ca. 140 cm / Höhe ca. 100 cm |
Gewicht |
45-60 kg |
Gebiss/Zahnformel |
I C P M |
Sinne | Beim Sikahirsch spielen vor allem der Geruchs- und der Gehörsinn eine große Rolle. |
Drüsen | Sikahirsche haben große Metatarsalorgane an den Hinterläufen. |
Kommunikation akustisch | Beim Sikawild kann man zehn verschiedene Lautäußerungen unterschieden. Dazu gehört ein weicher, pfeifender Laut, den das Weibchen von sich gibt sowie ein blökender Laut der Kälber. Während der Brunftzeit lässt das Männchen ein lautes Pfeifen hören, das mit einem lauten Brummen endet. |
Kommunikation visuell | |
Kommunikation chemisch | |
Herkunft | Urheimat Asien (Japan, Mandschurei, Nordchina) Im 19. Jahrhundert in Deutschland ausgesetzt. |
Verbreitung | |
Sikahirsche bevorzugen dichte, unterholzreiche Wälder, doch kommen die anpassungsfähigen Tiere auch in Mittelgebirgsregionen sowie Sumpf- und Graslandschaften vor. |
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Lebensweise |
Besonders die männlichen Sika suhlen gerne, wozu sie Bodenvertiefungen mit angesammeltem Wasser nutzen. Sikahirsche sind winterhart. |
Territoriumsgrösse |
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Nahrung und Nahrungserwerb |
Auf Nahrungssuche geht Sikawild vor allem nachts, in der Zeit zwischen Abend- und Morgendämmerung. Sikahirsche fressen Knospen und Triebe, Blätter, Beeren, Früchte und Eicheln. In Feuchtgebieten wird auch Schilf, Binsen und Wasserpflanzen von ihnen gefressen. In den Regionen, in denen ihr Verbreitungsgebiet sich bis zur Küstenlinie ausdehnt, fressen sie auch angespülten Seetang. Sie äsen auch auf landwirtschaftlichen Anbauflächen und können dort erhebliche Schäden anrichten. Im Winter kann es auch vorkommen, dass sie die Rinde von vereinzelten Laubbäumen schälen. |
Vorkommen | Durch Einbürgerung in vielen Gegenden der Welt vorkommend. |
Fortplanzung – Entwicklung – Krankheiten | |
Zusammenleben |
Hirsche sind Einzelgänger |
ca. 220 Tage, ungefähr 7,5 Monate. |
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Mai – Juni |
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Nachwuchs |
ein Kalb, Zwillingsgeburten sind selten, jedoch häufiger als beim Rotwild. |
Säugezeit |
Die Jungtiere werden etwa für acht bis zehn Monate gesäugt. |
Selbständigkeit |
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Die Geschlechtsreife wird durchschnittlich mit 18 Monaten erreicht. |
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Höchstalter |
Sikahirsche können in Freiheit ein Alter von bis zu 14 Jahren erreichen. |
Natürliche Feinde |
Natürliche Feinde sind Wölfe, Asiatische Wildhunde, Tiger und Leoparden. |
Infektionskrankheiten |
Krankheiten treten beim Sikawild so gut wie nie auf. |
Bestandszusammensetzung |
Die überwiegend nachtaktiven Hirsche leben in kleineren Gruppen von bis zu fünfzehn Tieren, wobei die Gruppen nur aus Weibchen und deren noch nicht geschlechtsreifen Nachwuchs besteht. Adulte Hirsche leben einzelgängerisch, die die Nähe zu den Weibchen nur zur Brunftzeit suchen.In der Brunftzeit stossen die Hirsche zu den Weibchen und bilden ein Rudel, das ein Harem von bis zu zehn Tieren umfassen kann. |
Bestandsstatus |
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Bestandstrend |
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Erkennung der Anwesenheit im Revier und Hege | |
Wildschaden | Wie bei allen Hirschartigen verbeisst auch der Sika oft verholzte Pflanzenteile und löst die saftige Rinde von Fichte, Buche, Esche ab. Selbst Lärche wird in großen Stücken abgerissen und verzehrt. Die Bäume gehen anschließend ein oder faulen. Der Schaden durch Verbiss von Jungpflanzen ist dagegen nicht so groß wie bei Rotwildund Rehwild. Beim Fegen werden keine großen Schäden verursacht, Fegestellen findet man selten. Für den Waldbesitzer ist das bei Brunftbeginn häufig beobachtete mutwillige Aufschlitzen der Rinde von Eschen mit dem Geweih, vor allem mit Aug und Mittelsprosse sehr ärgerlich. Ebenfalls zum Beginn der Brunft fallen die vielen Schlag- und Plätzstellen an Fichtenästen und Büschen auf. |
Losung | Die Losung besteht aus länglichen, festen Pillen. |
Trittsiegel | Sika haben einen Hufabdruck mit zwei geschlossenen, relativ spitz zulaufenden Schalen. |
Fährte | |
Hege | |
Bejagung | |
Trophäen |
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Medizinische Verwendung |
In der abergläubischen, asiatischen Medizin, wird den Geweihen der Sikahirsche Heilkraft zugesprochen. |