Jagdliteratur: Jagdbezogene gedruckte und handgeschriebene Schriften jeglicher Art.
1. Schrifttum in der Antike
Jagdliche Schilderungen finden sich bereits in den Werken römischer und griechischer Schriftsteller. Stellvertretend für die Römer seien hier die Schriften von Tacitus, Faliscus Grattius, Oppian, Nemesian und Plinius genannt. Von letzterem ist überliefert, dass zu den Kampfspielen auch Elche aus den Waldgebirgen der Barbaren nach Italien geholt wurden. Julius Caesar berichtet zwar in seinem V. Buch "De bello Gallico" ("Über den Gallischen Krieg") Einzelheiten über die Jagdmethoden auf Elchwild, doch gehören diese Schilderungen, die auch von Plinius übernommen wurden, in das Reich der Fabel. Von den griechischen Schriftstellern ist Xenophon zu nennen. In seinem Werk "Kynegetikos" gibt er zahlreiche praktische Winke für das Verhalten des Jägers, das Verfahren bei der Jagd, speziell auf Hasen sowie für Züchtung und Dressur der Jagdhunde.
2. Die Anfänge im Mittelalter
In Frankreich wird gegen Ende des 13. Jh. in dem Lehrgedicht "La chace dou cerf", auch "La chasse du cerf" genannt, die Parforcejagd auf Rotwild in 522 Versen geschildert. Im 14. Jh. erschien das vermutlich gegen 1370 verfaßte " Le livre du Roy Modus ..." von Henri de Ferrières (einem normannischen Edelmann), das im Jahre 1486 in Chambéry als erstes Jagdbuch mit 56 Miniaturen gedruckt wurde ("Jagdbuch von König Modus und Königin Ratio"). Es gliedert sich in zwei Hauptabschnitte: die Jagd mit Hunden (les deduis que l'en a de chiens) und die Jagd mit Vögeln, die Falkenbeize (de fauconnerie et du deduit des oiseaux). Das "Livre du Roy Modus" ist das älteste Jagdlehrbuch in französischer Sprache, das dem späteren und viel berühmter gewordenen Jagdbuch des Gaston Phoebus (Phébus), "Le Livre de la Chasse ..." (1387-1389), weitgehend als Vorlage gedient hat; dieses erschien Ende des 15. Jh. unter dem genannten Titel. Der Herzog Jean von Berry (1340-1416) läßt in Chantilly das Stundenbuch "Les très riches heures" anfertigen. Es preist passend zu den Tageszeiten die Freuden der Jagd in Wort und Bild. 1394 veröffentlichte Hardouin de Fontaine-Guérin den 1948 Verse umfassenden "Trésor de Vénerie", der im ersten Teil die Hornsignale und im weiteren die Parforcejagd schildert. In England schrieb der Duke of York im Jahre 1413 die erste umfassende Dokumentation über europäische Jagdhunde, "The Master of Game". Das Buch stützt sich in weiten Teilen auf das Jagdbuch des Gaston Phoebus. Der Duke of York empfiehlt in seinem Buch v. a. die Hasenjagd und lehnt das Fangen des Wildes in Fallen, Netzen oder Gruben ab. 1492 wurde die Falkenhandschrift "l'art de Fauconnerie" von Guillaume Tardiff gedrucktund 1519 erschien ein Werk über Jagd und Beize von Acquaviva unter dem Titel "Belisarii Aquavivi Aragonei Neritinorum ducis de Venatione et de Aucupio". Von Eberhardus Tappius erschien 1542 in Straßburg: "Waidwerck vnd Federspiel. Von der Häbichen vnnd Falcken natur/art/vnnd eygenthumb/wie mann sie berichten/gewehnen/ätzen/vnnd von allen jren kranckheyten soll erledigen/Allen Häbich/vnnd Falcken tregern vast nötig vnnd zu wisssen nützlich". Im Jahre 1590 folgte das "New Jägerbuch. Darinn gründtlich beschriben vnd zufinden/Vom Jäger/der Jagten anfang/des Jägers Horn vnnd Stimm/... Auch von Laid/Jag/Hetz vnd allerley Hunden/ihrer art vnd herkommen... Erst frisch von newem auß dem Frantzösischen in gut Weydmännisch Teutsch/allen Jägern vnd Weydmannen zu gutem verteutscht vnd Vertirt" von Jacoben von Fouilloux, einem Adligen aus Frankreich (letzte deutsche Ausgabe 1726)und 1598 in Aix das Buch über die Beizjagd von Charles d'Arcussia de Capre, Herr zu Esparron de Pallieres et du Reuest, von dem jeweils eine Auflage 1590 in Straßburg und 1608 in Frankfurt am Main in deutscher Sprache erschien: "Falconaria, Das Ist/Eigentlicher Bericht vnd Anleytung wie man mit Falcken vnd andern Weydtvögeln beitzen soll: ...". Die ältesten schriftlichen Spuren deutschen Waidwerks sind vermutlich die Hexameter von Angilbert (um 740 - 18.2.814), der als Dichter und Gelehrter am Hofe Karls des Großen lebte. Er schildert u.a. die Große Sauhatz Karls des Großen bei Aachen. Er beschreibt in einem Eposfragment auch Liutgard, die Ehefrau Karls des Großen, "wie sie in strahlender Schönheit und prächtigem Schmuck, die weißen Schläfen mit einer Purpurbinde umwunden, auf stolzem Rosse an jener Hofjagd in Aachener Forst teilnimmt". Zu den frühesten schriftlichen Werken zählt ohne Zweifel auch "Tristan und Isolde" von Gottfried von Straßburg, in dem dieser v. a. das waidmännische Zerwirken des Wildes schildertund im Epos "Parzival" von Wolfram von Eschenbach (um 1170-um 1220) aus dem frühen 13. Jh. (etwa um 1210). Der noch ins 13. Jh. gehörende Traktat "De arte Bersandi", der einem deutschen Ritter namens Guicennans zugeschrieben wird, behandelt die Pirschjagd. Über Jagdhunde, insbesondere über die Bracken erfahren wir einiges in der höfischen Dichtung des hohen Mittelalters. In Heinrich von Veldekes "Eneide" (1183) wird die Bracke als Schweißhund eingesetzt. Auch Eilhart von Oberg (Oberge) erwähnt um 1180 in seinem Werk "Tristrant und Isalde" einen Jagdhund. In dem um 1305 geschriebenen Buch "Opus ruralium commodorum libri XII" von "Ruralium commodorum libri XII" von Petrus Crescentiis (ca. 1233-ca. 1320) wird einiges über den Vogelfang und die Beizjagd berichtet. Von seinen 15 Büchern befassen sich 4 überhaupt mit der Jagdund zwar neben dem erwähnten Vogelfang und der Beizjagd mit der Otter- und Biberjagd mit der Jagd allg. und den Hunden und der Wolfsjagd. Als erstes deutsches Jagdgedicht (allegorisches Liebesgedicht) ist "Diu jagdt" (Die Jagd) von Hadamar von Laber (1317-1354) anzusehen, das in der 2. Hälfte des 14. Jh. entstand und 1880 von Stejskal herausgegeben wurde. Überliefert ist uns auch ein um 1260 entstandenes Werk über die Falknerei von Kaiser Friedrich II. (1194-1250), "Reliquia librorum Friderici II. Imperatoris de arte venandi cum avibus, cum Manfredi Regis additionibus, ex membranis vetustis nunc primum edita" (Über die Kunst mit Vögeln zu jagen), ein sechsbändiges Werk, 1596 erstmals erschienen, dessen deutsche Übersetzung 1756 Eberhard Pacius vorlegte. Nach Lindner wurden zwischen 1480 und 1850 im deutschsprachigen Raum ca. 1200 spezielle Jagdbücher publiziert, von denen nur wenige genannt werden können. Im Jahre 1480 erschien in Augsburg das älteste gedruckte Jagdbuch Europas, das sog. "Beizbüchlein", dessen Verfasser jedoch unbekannt ist und das als älteste deutsche Habichtslehre um 1300 entstanden sein dürfte. Auf Kaiser Maximilian I. geht ein 1508 geschriebenes Jagdbuch "Haimlich Gejaidt Puech" (eigenhändige Aufzeichnungen) zurück, welches 1858 durch Th. G. von Karajan herausgegeben wurde. Maximilians I. Versepos "Tewrdannckh" (Theuerdank) aus den Jahren 1512-1515 befaßt sich anschaulich mit dem Gamsstechenund in seiner Biographie "Weißkunig" (1506-1516) wird mit eindrucksvollen Holzschnitten u.a. des Kaisers Jagd auf Hirsche, Wildschweine, Gemsen und Bären dargestellt.
3. Die Schriften der frühen Neuzeit
In Straßburg erscheint 1530 und 1531 (in Augsburg fast zeitgleich: 1530 und 1531/32) ohne Verfasserangabe "Weydtwergk. Vögel zufahen mit Raubvögeln, Netzen, Stricken, Leime, Geschosz, Fisch zufahen mitt Netzen, Reüsen, Anglen, Kasten, Asz. etc. Wildt fahen mit Netzen, Stricken, Gruben, Fallen, Schiessen, etc.". Im Jahre 1560 erscheint das hauptsächlich auf jagd- und forstrechtliche Regelungen abgestellte Werk von Noë Meurer (um 1525-1583) mit dem Titel "Von forstlicher Oberherrlichkeit und Gerechtigkeit"; eine erweiterte Auflage erschien 1576 unter dem Titel "Jag- und Forstrecht, Das ist:...". In Frankfurt a. Main erschien anonym das "Neuw Jag vnnd Weydwerck Buch, Das ist Ein gründtliche beschreibung Vom Anfang der Jagten..." (1582) und 1645 von Johannes Coler(us) (1566-1639) die "Oeconomia ruralis et domestica, Das Ist: Ein Sehr nutzliches Allgemeines Hausz-Buch und kurtze Beschreibung vom Haußhalten... Auch Wild- und Vögelfang/Weidwerck/Fischereyen...". Erwähnenswert ist auch die von dem Mansfelder Hofprediger Cyriacus Spangenberg (1528-1604) im Jahre 1560 veröffentlichte Schrift "Der Jagteuffel. Bestendigerund wolgegründter bericht, wie fern die Jagten rechtmessig und zugelassen ...". Von diesem Werk kam 1977 in der damaligen DDR ein fotomechanischer Nachdruck heraus. Engelhart Wildmann schreibt 1601: "Wildtbahn/Oder Rechtschaffene Jägerkunst...Mit angehengter Verzeichnis/Was vor vnnd nach Christi Geburt für rechte Jäger vnnd Jägerinnen auff diese Wildtbahn sich geübet haben". Vitus Bremer verfaßte die "Fürstliche Jäger Burg", die von der gesamten Jagd und den üblichen Gebräuchen, Sprach- und Redekunst etc. handelt (1657). Eines der bedeutendsten deutschsprachigen Jagdbücher dürfte jedoch das von Martin Strasser von Kollnitz 1626 vollendete "Buch von allerlei Jägerei und Waidmannschaften" sein. Es kam allerdings nicht zum Druck und wurde erst in unserer Zeit wiederentdeckt. Ebenfalls ungedruckt blieb die überaus aufschlußreiche kleine Studie des Hans Peter von Firdenheim aus dem Jahre 1622. 1626 erschien von Johann Conrad Aitinger (1577-1637) ein Buch vom Vogelstellen unter dem Titel "Kurtzer Vnd Einfeltiger bericht Von Dem Vogelstellen wie Raubvögel Habichtte Velthüner Wachteln Crammet vnd Andere Groß vnd Kleine Vögel Mit geteckten Vnd vngeteckten Netzen, in offenem Velte, geholtzten vnd Wasern, mit leimruten, hütten, kloben, Schneißen fallen Vnd Schleiffen gefangen Werdenn". Die 3. Auflage erschien 1681 unter dem Titel "Volständiges Jagd- und Weydbüchlein/Von dem Vogelstellen/In dreyen Theilen verhandelt". Wolf Helmhard von Hohberg (1612-1688) folgte 1682 mit "Georgica curiosa oder Bericht von dem adligen Land- und Feldleben"; im gleichen Jahr erschien der erste Band (von insgesamt drei Bänden) von Johann Täntzers (1633-1690) "Der Dianen Hohe und Niedere Jagt-Geheimnüß, darinnen die gantze Jagt-Wissenschaft ausführlich zu befinden". 1702 folgte F. Ph. Florinus mit "Oeconomus prudens et legalis..." und 1710 der häufig aufgelegte Hermann Friedrich von Göchhausen (1663-1733) mit seinen "Notabilia Venatoris". Johann Friedrich Zeissig (1608-?) schrieb: "Artemidia oder Gedanken von der Jägerey, hohen und niedrigen Jagd, wie auch Holz-Tractamenten" (1722).Spezielle Werke über die Jagd, die heute noch ihren Wert besitzen, erschienen erst im 18. Jh. Große Jagdautoritäten sind Hanns Friedrich von Fleming ("Der vollkommene teutsche Jäger", 1719/1724) und Heinrich Wilhelm Döbel ("Eröffnete Jäger-Practica oder vollständige Anweisung zur hohen und niederen Jagdwissenschaft", 1746). Ohne Verfasserangabe erschien 1730 in Nordhausen "KURTZER DOCH GRÜNDLICHER BEGRIFF DER EDLEN JÄGEREY". Das Buch behandelt in vier Abteilungen Waldung und Gehölz, jagdbare Tiere, Wald-, Feld- und Wassergeflügel, Jagdrequisiten, Jägersprache, Hundeabrichtung etc. Von Johann Wilhelm von Pärson stammt "Der Edle Hirsch-gerechte Jäger, das Ist: Ein kurtzer Begriff, Wie ein Hirsch-gerechter Jäger eine Wild-Bahn aufrichten..." (1734). "Aufrichtiger Lehrprinz..." von Carl von Heppe erschien 1751. Über den Vogelfang unterrichtet Ferdinand A. Frhr. von Pernau (1660-1731): "Gründliche Anweisung alle Arten Vögel zu fangen, einzustellen, abzurichten, zahm zu machen, ihre Eigenschaften zu erkennen, Pastarden zu ziehen..." (1754); Johann Jacob Büchting (1729-1799) veröffentlichte 1756 seinen "Kurzgefaßten Entwurf der Jägerei oder gründliche Anweisung zu den Wissenschaften, die einem Jagd- und Forstgerechten zu Wissen nöthig sind. Nebst einer Vorrede Johann Joachim Langen's". Johann Andreas Naumann schrieb eines der bedeutendsten aber auch eines der seltensten Bücher über den Vogelfang: "Der Vogelsteller oder die Kunst allerley Arten von Vögeln sowohl ohne als auch auf dem Vogelheerd bequem und in Menge zu fangen..." (1789).
Ausgewähltes Schrifttum des 19. Jh
Während die Werke der älteren Jagdautoren noch von Aberglaube und Geheimniskrämerei durchdrungen sind, veröffentlichen die Autoren seit dem ausgehenden 18. Jh. mehr wissenschaftlich fundierte Werke, so bereits Johann Matthäus Bechstein mit seinem "Vollständigen Handbuch der Jagdwissenschaft" (5 Bde., 1801-1809, 1820-1822), "Die Forst- und Jagdwissenschaften nach allen ihren Teilen", später fortgesetzt von Christian Peter Laurop (1772-1858) und Stephan Behlen (1784-1847). Danach folgen: Friedrich Ernst Jester (1743-1822): "Über die kleine Jagd, zum Gebrauche angehender Jagdliebhaber" (8 Bde., 1793-1806; 5. Aufl. von Oskar von Riesenthal, 1884); Georg Ludwig Hartig (1764-1837): "Lehrbuch für Jäger und die es werden wollen" (1809); Dietrich aus dem Winckell (1762-1839): "Handbuch für Jäger, Jagdberechtigte und Jagdliebhaber" (3 Bde., 1804-1806); Johann Melchior Jeitter (1757-1842): "Jagdkatechismus" (1816) und "Entwurf einer systematischen Belehrung in der theoretischen und praktischen Forst- und Jagdkunde" (1830); Anton Schönberger: "Der vollkommene praktische Jäger, oder: Anweisung die Wildbahn auf eine sichere und leichte Art, ohne Nachtheil der Feldfluren und Forsten, zu vervollkommnen und gehörig zu benutzen. Nach den neuesten Ansichten zum Gebrauch für Wildbahnspächter, Revierjäger, Büchsenspanner...bearbeitet" (1826); Stephan Behlen: "Lehrbuch der Jagdwissenschaft" (1835), "Real- und Verballexikon der Forst- und Jagdkunde" (7 Bde., 1840ff.); G. Landau: "Beiträge zur Geschichte der Jagd und der Falknerei in Deutschland. Die Geschichte der Jagd und der Falknerei in beiden Hessen" (1849). Diese Studie stellt einen Markstein in der Geschichte der deutschen jagdhistorischen Forschung dar. Sie ist inhaltlich auch heute noch nicht überholt und bleibt ein zuverlässiges Quellenwerk; August Gödde: "Die Jagd und ihr Betrieb in Deutschland" (1874). Erwähnenswert sind auch: Friedrich Wilhelm Leopold Pfeil: "Vollständige Anweisung zur Jagdverwaltung und Jagdbenutzung" (1848); Carl Emil Diezel: "Erfahrungen aus dem Gebiete der Nieder-Jagd" (1849); Charles Boner: "Tiere des Waldes" (aus dem Engl., 1862); Richard von Meyerinck: "Naturgeschichte des in Deutschland vorkommenden Wildes mit Angabe der Schiesszeiten, Jagdarten, Waidmännische Ausdrücke und Fährten ..." (1876); Julius Theodor Grunert: "Jagdlehre" (2 Bde., 1879/1880); Oskar von Riesenthal: "Das Waidwerk, Handbuch der Naturgeschichte, Jagd und Hege aller in Mitteleuropa jagdbaren Thiere" (1880); von Nolde: "Jagd und Hege des europäischen Wildes" (1883); Karl Ponetz: "Jagdkunde für alle Freunde und Liebhaber der Jagd ..." (1884); R. Corneli: "Die Jagd und ihre Wandlungen" (1884); Oskar Horn: "Jagdsport" (1882); Raoul von Dombrowski (1833-1896): "Das Reh. Ein monographischer Beitrag zur Jagdzoologie" (1876) und "Lehr- und Handbuch für Berufsjäger" (1884); Ernst von Dombrowski (1862-1917): "Die Wildschäden" (1896) und "Die Birsch auf Rot-, Dam-, Reh-, Schwarz- und Gemswild" (1903); Otto Grashey (1833-1912): "Praktisches Handbuch für Jäger" (1894-1896); Heinrich Volkmann: "Das Weidwerk in Österreich mit besonderer Berücksichtigung des Hochgebirges" (1892); E. Kropff: "Waidgerechte Jagd. Ein Vademekum für jeden Jäger" (1899). Das bedeutendste Werk über Tiergärten ist das von August Wilhelm Graf von Mellin(1746-1836): "Versuch einer Anweisung zur Anlegung, Verbesserung und Nutzung der Wildbahnen, so wohl im Freyen als in Thiergärten" (1779).
Ausgewähltes Schrifttum über einzelne Wildarten vom 16. Jh. bis zur Mitte des 20. Jh.
Unter dem Pseudonym Hasenkopff, L. erschien 1593 "Hasen Jacht: Auff welcher mancherley Hasen gefangen werden, Allen Hasierern und Leimstenglern zu sonderlichem Nutz in deutsche Hasenreimen gehawenund mit einem Jegerischen Hasengeschrey gezieret Durch Leporinum Hasenkopff Hassum Haslebiensem". Von Johann Georgius Agricola erscheint 1617 "Ausführliche Beschreibung dess gantzen Lebendigen Hirschens, seiner Natur und Eygenschafften: Dann ferner Welcher gestalt dess zu gewisser Zeit gefangenen Hirschens fürnembste Glieder in der Artzney zu gebrauchen...". J.G. Bujak: "Naturgeschichte des Elchwildes oder Elens mit Rücksicht auf die neueren Beobachtungen in den Forsten Ostpreußens" (1837); Louis Ziegler: "Beobachtungen über die Brunst und den Embryo der Rehe. Ein Beitrag zur Lehre von der Zeugung für Physiologen und naturforschende Jäger (1843); W. Schleifers: "Der Auerhahn und dessen Jagd" (1852); Th. Ludwig Wilhelm Bischoff: "Entwicklungsgeschichte des Rehes" (1854); R.A. von Benberg: "Die Waldschnepfe und ihre Jagd" (1857); C.E. Frhr. von Thüngen: "Das Rebhuhn, dessen Naturgeschichte, Jagd und Hege..." (1876) und "Praktische Jagdkunde im Rucksack für Jäger und Jagdfreunde herausgegeben" (1879, 6 Hefte), H. 1 u. 2: "Das Rehwild und dessen Jagd". H. 3: "Das Schwarzwild und dessen Jagd". H. 4: "Die Wildente und deren Jagd". H. 5: "Die Waldschnepfe und deren Jagd". H. 6: "Das Auerwild und dessen Jagd"; A. Girtanner: "Der Alpensteinbock (Capra Ibex L.) mit besonderer Berücksichtigung der letzten Steinwildkolonie in den grauen Alpen" (1878); Lederstrumpf (= Joseph Karl Friedrich Graf von Frankenberg u. Ludwigsdorf): "Der Fuchs. Seine Jagd und sein Fang nach den Erfahrungen des Verfassers" (1880); R. Corneli: "Der Fischotter, dessen Naturgeschichte, Jagd und Fang nebst einer Abhandlung über den Otterhunde und dessen Gebrauch" (1885); L. Rohl: "Das Birkwild, dessen Hege und Jagd im Gebirge" (1885); F.C. Keller: "Die Gemse. Ein monografischer Beitrag zur Jagdzoologie" (1887); Franz Krichler: "Das Schwarzwild" (1887); Paul Wittmann: "Der Edelfasan (Phasianus colchicus). Seine Naturgeschichte, Aufzucht und Hege, Jagd und Benützung" (1891); Ferdinand Freiherr von Raesfeld (1855-1929): "Das Rotwild..." (1899) und "Das Rehwild..." (1906); Rudolf Klotz: "Der Dachs. Seine Naturgeschichte und Jagd und die dazu geeigneten Hunde" (1903); Edward von Czynk: "Das Auerwild, seine Jagd, Hege und Pflege" (1897); E. v. Dombrowski: "Das Rotwild, seine Jagd und Hege" (1905), "Die Geweihbildung des Rothirsches" (1889) und "Der Feldhase, seine Hege und Jagd" (1898); Wilhelm Kiessling: "Der Rothirsch und seine Jagd"; Karl Snethlage: "Das Schwarzwild..." (1934); Viktor Schmidt: "Das Muffelwild" (1935); Hans Fuschlberger: "Das Gamsbuch. Naturgeschichte, Hege und Jagd des Gams und etwas von seiner Umwelt" (1939); Joachim Beninde: "Zur Naturgeschichte des Rothirsches" (1937), Karl Lotze "Das Ansprechen des Hirsches..." (1937); A. Bachofen von Echt: "Der Bär" (1939); Hans Bruns "Der Jagdfasan" (1941); Max Linke: "Das Wildkaninchen" (1943).
Ausgewähltes Schrifttum über Jagdhunde vom Ende des 18. Jh. bis zur Mitte des 20. Jh.
Bereits um 1359 schreibt Gace de la Bigne, Hofkaplan dreier Valois-Könige, einen Jagdroman "Roman des deux amours" in dem er sämtliche Meuten Frankreichs aufführt. Der Dichter meint, dass einer, der einmal das Geläute der Hunde gehört habe, sich schwerlich ein anderes Paradies wünschen könneund der Ton des Hifthornes überträfe bei weitem jede Musik der Engel. Wesentlich jüngeren Datums ist die deutsche Fachliteratur. 1791 erschien z.B. in Braunschweig das Buch von C. Schneider: "Gründlich-zweckmäßige Anleitung zur Erziehung eines jungen Hühnerhundes, mit der Anweisung, solchen par force zu dressiren, nebst einem Anhange vom Lerchen- und Becassinen-Fange, auch einer Beschreibung der dazu gehörigen Netze und deren Strickerey, den Jagdfreunden gewidmet". Es folgen: L. Hofmann: "Der vollkommene Jaeger mit dem Vorsteh-Hunde und sichere Schütze" (1808); Friedrich Ludwig Walther: "Der Hund, seine Racen, verschiedene Zuchten und Varietäten, Geschichte seiner Verbreitung und Schicksale etc." (1817); Gottfried Renner: "Anweisung für Jäger und Jagdliebhaber zur Kenntnis, Erziehung, Wartung und Abrichtung der Jagdhunde" (1822); Carl Kegel: "Neue Methode zur Abrichtung der rohen Correcktion der verdorbenen Hühner- oder Vorstehhunde, nebst Anleitung zur Heilung ihrer bedeutenden Krankheiten" (1829); Hans Caspar Rordorf (1773-1843) "Der Schweizer-Jäger. Oder vollständiger Anleitung, wann, wo und wie der Jäger die in der Schweiz sich befindenden jagdbaren vierfüssigen Thiere und Vögel auffinden, sie jagen und fangen kann. Nebst einem hinlänglichen Unterricht in Flug und Lauf zu schiessen und Kenntnis derjenigen Hunde, welche bei der Jagd gebraucht werden können, nebst kleinem Anhange zur Erkenntniss und Heilung einiger Hauptkrankheiten der Hunde" (1835); J.C.C. Daude: "Der Hühnerhund. Seine Erziehung, Bearbeitung, Gebrauch und Behandlung. Nebst einem Anhang: Hans von Hackelberg" (1839) und "Der Schweißhund. Seine Erziehung, Bearbeitung, Behandlung und Anwendung. Anhang: Legende vom heiligen Hubertus" (1839); Fritz Kautze benennt in seinem "Der Waidmann wie er sein soll", ein Buch mit sieben Abteilungen die 7. mit "Der Hund" (1840). Im Jahre 1844 erscheint "Die Niederjagd in allen ihren Verzweigungen zu Holz, Feld und Wasser. Nebst vollständiger Anleitung zur Behandlung und Dressur der Hunde, einem Wörterbuch der Jagdsprache...Ein Handbuch für Jäger und Jagdfreunde". Das Buch wurde von einem Jäger-Verein bearbeitet und von J. K. v. Train redigirt. 1846 erschien von Louis Ziegler: "Die Federwild-Jagd mit dem Vorstehehunde, die Naturgeschichte des Federwildes, die Züchtung und Dressur des Vorstehhundes nach englisch-deutschen Grundsätzen und die Krankheiten der Hunde, nebst Skizzen aus dem Jäger- und Hundeleben". L. Allich schrieb: "Anweisung zur gründlichen Dressur und Behandlung der Jagdhunde, des Pudels und Trüffelhundes. Mit Anhang von Ursachen, Kennzeichen und Heilung der Krankheiten" (1847); Alexander Nikolaus Schulz: "Der Fasanengarten. Praktische Anleitung zur Zucht, Pflege und Jagd der Fasanen, nebst einem Anhange über die allgemeinen Hauptpunkte bei der Dressur des Hühner- oder Vorstehhundes" (1872); O. Gracklauer: "Bibliographie für Hundefreunde und Jäger. Verzeichnis sämtlicher Schriften über Hundezucht, Dressur, Krankheit etc., welche von 1840 bis 1879 im deutschen Buchhandel erschienen sind, nebst einigen älteren guten Werken und Angabe der besten Kunstblätter diese Faches" (1879); Hegewald (1838-1903): "Den Hühnerhund (Dachs- und Schweißhund) schnell und sicher auf Schweiß einzuarbeiten und scharf an Raubzeug zu machen..." (1881), "Der Gebrauchshund zur Jagd" (1881) und "Eignet sich der englische Hühnerhund als Gebrauchshund für die deutsche Jägerpraxis?" (1882); A. Frhr. von Hirschfeld: "Die Hühnerhundprüfungssuchen (Preissuchen - Field trials) im Dienste des Weidwerks und der Zucht. Was wir haben - was wir wollen - und was wir brauchen" (1883); C.G.L. Quensell: "Anleitung zur Züchtung, Erziehung und Arbeit des Gebrauchshundes zur Jagd. Aus eigner Erfahrung unter Benutzung der neuesten Werke von Oswald, Hegewald und anderen dargestellt" (1883); R. Corneli: "Der Dachshund, seine Geschichte, Zucht, Abrichtung und Verwendung nebst einer Abhandlung über Kunstbaue" (1885); Ferdinand Baron von Nolde: "Die verschiedenen jetzt im Gebrauch stehenden Jagdhunde, die Preissuchen, Hundeausstellungen, Hundeasyle und die Jagdschutz-Vereine" (1886). Hanns von Kadich: "Der stichelhaarige deutsche Vorstehhund. Ein monographischer Beitrag zur Gesamt-Kynologie" (1888); Carl Rehfuß, gen. Oberländer (1857-1927): "Die Dressur und Führung des Gebrauchshundes" (1895); Emil Ilgner: "Der Dachshund, seine Geschichte, Zucht und Verwendung zur Jagd über und unter der Erde". (1896); F.B. Laska: "Die Bracken des Ostens in Geschichte, Beschreibung und Verwendung im Weidwerk der Hatz-, Parforce- und Schießjagd Rußlands" (1907); Camillo Morgan: "Der kurzhaarige deutsche Vorstehhund" (1911); Rudolf Frieß: "Der Deutsche Wachtelhund. Seine Geschichte, Neuzüchtung und Zucht, seine jagdliche Verwendung, Abrichtung und Führung" (1921); Anton Baumann "Die Alpenländisch-Erzgebirgler Dachsbracke, ihre Zucht, Erziehung und Einführung zum Gebrauchshund des Bergjägers, verfasst als Hilfsbuch für den Klub Dachsbracke" (1934); Wilhelm Friedenauer: "Der brauchbare Jagdhund. Richtlinie für Erziehung, Abrichtung und Führung des vielseitigen Jagdhundes" (1935) und Otto Hofmann: "Der Feld- und Waldgebrauchhund" (1953).