Saumeute
Die Saumeute ist eine Hundemeute speziell für die Drück- und Treibjagd (Bewegungsjagd) die gemeinsam auf Schwarzwild eingejagt sind. Die heute zur Saujagd verwendeten mittelgroßen Hunde sind leichter und wendiger als die alten schweren Hatzhunde. Sie werden wie diese als Finder, Packer und Hatzhunde bezeichnet. Die bei Treib- und Drückjagden auf Sauen eingesetzten feinnasigen Saufinder sind häufig Bracken, Stöberhunde oder Mischlinge, die die Sauen leicht finden und wissen, worauf es ankommt. Die Hatzhunde und Saupacker müssen hingegen Jagdpassion haben und scharf und mutig sein, weswegen meist Terrier verwendet werden. Am besten geeignet sind mittelgroße, wendige und scharfe Hunde. Grosse Hunde werden leicht von den Sauen geschlagen, kleine kommen bei Schnee und schwierigen Geländeverhältnissen nicht voran. Hunde, denen es an Schärfe mangelt, können eine Rotte nicht sprengen.
Forstmeister Walter Frevert, von 1928 bis 1936 Leiter des Forstamtes Battenberg (Eder), schreibt in seinem 1963 erschienenen Buch „Abends bracht’ ich reiche Beute“ über seine Saumeute: „Ich hatte in meinem früheren Forstamt im Westen Deutschlands bereits eine kleine Saumeute gehalten, bestehend aus einigen westfälischen Dachsbracken und einigen Rauhhaarfoxen. Schon damals machte ich die Beobachtung, dass der Foxterrier zwar rabiat scharf ist und mit unerhörtem Schneid an die Sauen herangeht, aber nur in seltenen Fällen Nase genug hat, um die Sauen zu finden. Dazu war nur die Bracke in der Lage. Ich hatte mir dort im Mittelgebirge so geholfen, dass ich, wenn Sauen eingekreist waren, den Kopfhund der Brackenmeute auf dem Einwechsel schnallteund, sobald dieser, die Fährte verfolgend, an den Kessel kamund Laut gab, wurden die übrigen Bracken und Foxterrier geschnallt und schlugen dann sehr schnell bei, sprengten die Rotte und brachten die Sauen einzeln vor die Schützen. Ich habe im südlichen Sauerland und im Rothaargebirge lange Jahre herrliche Jagden auf gekreiste Sauen in dieser Art gemacht.“
Auch in seinem Buch „Das Jägerleben ist voll Lust und alle Tage neu“ lobt Frevert die Dachsbracke: „Meine besten Saufinder waren meistens Westfälische Dachsbracken.“
1936 übernahm Frevert das Forstamt Nassawen/Rominter Heide; von 1938 bis 1945 war er Oberforstmeister der Rominter Heide. In Rominten hatte er eine Saumeute aus Deutschen Bracken, Steirischen Rauhaarbracken und Brandlbracken zusammengestellt. In seinem Buch „Rominten“ lobt er die Deutschen Bracken als ausgezeichnete Finder, bemängelt aber deren langes Nachjagen.
Nach seinen Erfahrungen ist es am besten und erfolgreichsten, wenn eine Saumeute aus einer Koppel Deutscher Bracken als Finder und mehreren weiteren Koppeln Steirischer Hochgebirgsbracken zusammengesetzt ist.