Apportieren

Das Apportieren (lat. apportare / franz. apporter „herbeibringen“) ist das Bringen von Wild und anderen mit Wild in Verbindung stehenden, zufällig gefundenen Gegenständen, wie z.B. Abwurfstangen, durch den Jagdhund.
Bei der Jagd auf Niederwild muss der Hund das geschossene Stück Wild auf den Befehl apport! oder bring! aufnehmen und seinem Herrn bringen. Er muss sich vor diesem setzen und hat das Stück erst auf den Befehl gib aus! oder aus! loszulassen. Der Hundeführer nimmt ihm das Stück mit der Hand ab. Das Apportieren muss dem Hund, besonders wenn er von Natur aus nicht bringfreudig ist, systematisch beigebracht werden. Anfangs lässt man ihn kleinere, leichte Gegenstände (z.B. Hasenbalg) bringen. Später arbeitet man mit dem Apportiersack oder Apportierbock. Im Laufe der Zeit werden diese immer mehr beschwert, zugleich wird die Bringstrecke vergrößert. Der Hund soll die apportierten Gegenstände etwa in der Mitte fassen, aber nicht quetschen wie es der Knautscher tut. Um für den Hund die Arbeit interessant zu machen und ihn an die verschiedenen Wildarten zu gewöhnen, arbeitet man so oft wie möglich mit Wild (Hase, Kaninchen, Taube, Rebhuhn usw.) und legt damit Schleppen. Die Schleppspur hat der Hund auszuarbeiten und das am Ende niedergelegte Stück zu apportieren.

Hegewald führte 1881 aus: "Der Gebrauchshund muss nicht nur vorzüglich sicher und ohne zu knautschen edles Federwild und Hase apportieren, sondern er soll alles Niederwild, speziell aber auch Raubwild / Raubzeug, ohne geringste Bedenken mit Lust und Bravour dem Jäger schnell bringen. Er muss außer gewöhnlichem Apportieren, was viele Hunde sehr leicht lernen, auch im Wege fachgerechter Dressur ( Abrichtung/ Ausbildung ), erleichtert durch natürliche Anlagen unbedingt zuverlässig" Verloren-Apportieren. "Ich mache einen gewaltigen Unterschied zwischen Apportieren und Verloren-Apportieren und betrachte letztere Kunst als eigentliche Haupttugend, welche beim Gebrauchshund für die Jagd nie sorgsam genug ausgebildet werden kann. Der Fall, wie es fast immer an der Tagesordnung, dass ein kranker Hase oder Fuchs auf Nimmerwiedersehn in der Dickung verschwindet, muss in der Zukunft dann zur Unmöglichkeit werden."

Literatur
Hegewald: Der Gebrauchshund zur Jagd. Leipzig: Paul Wolff, 1881