Habichtskräuter (Hieracium)

Habichtskräuter

Systematik

Lateinischer Name 

Hieracium, Linnæus 1753

Reich 
Abteilung 
Unterabteilung 

Pflanzen (Plantae)
Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Samenpflanzen (Spermatophytina)

Klasse 

Bedecktsamer (Magnoliopsida, Brongn)
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden II

Ordnung 

Asternartige (Asterales)

Familie 
Unterfamilie 

Korbblütler (Asteraceae)
Cichorioideae

Gattung 

Habichtskräuter (Hieracium)
Die Gattung der Habichtskräuter (Hieracium) wird üblicherweise in zwei Untergattungen aufgeteilt, die aber auch oft als getrennte Gattungen, Hieracium s. str. und Pilosella, behandelt werden

Arten 

Je nach zugrunde gelegtem Artbegriff werden etwa 850 bis 1000 Arten unterschieden. In Deutschland kommen davon etwa 180 Arten vor.

Allgemeines und Merkmale

Wissenswertes 

Die Habichtskräuter (Hieracium) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die Gattung umfasst sehr viele Arten mit zahlreichen Unterarten, die teilweise, durch unterschiedliche Fortpflanzungs- und Kreuzungsmöglichkeiten, sehr schwer zu bestimmen sind.

Vegetative 
Merkmale 

Die Habichtskraut-Arten sind meist ausdauernde krautige Pflanzen, die je nach Art Wuchshöhen von, selten 5 bis, meist 20 bis 150 Zentimetern erreichen. Sie bilden meist Pfahlwurzeln, manchmal bilden sie Ausläufer (Stolonen). Die einfachen oder verzweigten Stängel sind meist aufrecht. Die gestielten oder ungestielten Laubblätter stehen oft in grundständigen Rosetten zusammen und sind an den Stängeln verteilt. Die Blattspreiten sind einfach bis fiederteilig. Die Blattränder können glatt oder gezähnt sein.

Genarative 
Merkmale 

Die Blütezeit reicht von Mai bis August. Die körbchenförmigen Blütenstände stehen manchmal einzeln oder meist in verzweigten Gesamtblütenständen. Die Blütenkörbchen weisen einen Durchmesser von 3 bis 9 (selten bis mehr als 12) Millimetern auf. Die 5 bis 21 (selten bis mehr als 40) Hüllblätter stehen in mindestens zwei Reihen. Der Blütenstandsboden ist flach. Die Blütenkörbchen enthalten nur sechs bis über 150 Zungenblüten. Die Farbe der fünfzipfeligen Zungenblüten ist meist gelb, manchmal weiß oder gelblichweiß, selten orangefarben.

Die Achänen sind meist rotbraun oder schwarz mit meist zehn Rippen. Der Pappus besteht aus 20 bis 80 weißen Borstenhaaren, die mehr oder weniger gleich oder ungleich sind; sie können in ein, zwei oder mehr Reihen stehen.

Verbreitung 

Hieracium-Arten finden sich in Europa, Nordasien wie auch in Amerika.

Echte 
Habichtskräuter 
(Hieracium subgen. 

Hieracium) 

  • Starkbehaartes Habichtskraut (Hieracium valdepilosum Vill.)
  • Blasses Habichtskraut (Hieracium schmidtii Tausch), mit sehr vielen Unterarten
  • Traubiges Habichtskraut (Hieracium racemosum Willd.), mit vielen Unterarten
  • Wollköpfiges Habichtskraut (Hieracium pilosum Froel.), mit vielen Unterarten
  • Hieracium pannosum Boiss., mit vielen Unterarten
  • Glattes Habichtskraut (Hieracium laevigatum Willd.), mit sehr vielen Unterarten
  • Niedriges Habichtskraut (Hieracium humile Jacq.)
  • Blaugrünes Habichtskraut (Hieracium glaucum All.), mit vielen Unterarten
  • Blaugraues Habichtskraut (Hieracium caesium (Fr.) Fr.), mit sehr vielen Unterarten
  • Gabeliges Habichtskraut (Hieracium bifidum Hornem.), mit sehr vielen Unterarten
  • Alpen-Habichtskraut (Hieracium alpinum L.)
  • Stängelumfassendes Habichtskraut (Hieracium amplexicaule L.), mit vielen Unterarten
  • Hasenohr-Habichtskraut (Hieracium bupleuroides C.C.Gmel.), mit vielen Unterarten
  • Pfeilblättriges Habichtskraut (Hieracium fuscocinereum Norrl.)
  • Hieracium heldreichii Boiss.
  • Gewöhnliches Habichtskraut (Hieracium lachenalii Suter), mit sehr vielen Unterarten
  • Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum L., Syn: Hieracium sylvaticum (L.) Gouan), mit sehr vielen Unterarten
  • Grauzottiges Habichtskraut (Hieracium piliferum Hoppe)
  • Hasenlattich-Habichtskraut (Hieracium prenanthoides Vill.), mit vielen Unterarten
  • Savoyer Habichtskraut (Hieracium sabaudum L.), mit vielen Unterarten
  • Doldiges Habichtskraut (Hieracium umbellatum L.)
  • Zottiges Habichtskraut (Hieracium villosum Jacq.)

Mausohr- 
Habichtskräuter 
(Hieracium subgen. 
Pilosella) 

  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella L.; Syn.: Pilosella officinarum Vaill.)
  • Großköpfiges Habichtskraut (Hieracium macranthum (Ten.) Ten., Syn. Pilosella hoppeana subsp. macrantha (Ten.) S.Bräut. & Greuter)
  • Hoppes Habichtskraut (Hieracium hoppeanum Schult., Syn. Pilosella hoppeana (Schult.) F.W.Schultz & Sch.Bip.)
  • Trugdoldiges Habichtskraut (Hieracium cymosum L., Syn. Pilosella cymosa (L.) F.W.Schultz & Sch.Bip.)
  • Ungarisches Habichtskraut (Hieracium bauhinii Schult., Syn. Pilosella piloselloides subsp. bauhini (Schult.) S.Bräut. & Greuter)
  • Gletscher-Habichtskraut (Hieracium angustifolium Hoppe, Syn. Pilosella glacialis (Reyn.) F.W.Schultz & Sch.Bip.)
  • Orangerotes Habichtskraut (Hieracium aurantiacum L., Syn. Pilosella aurantiaca (L.) F.W.Schultz & Sch.Bip.)
  • Wiesen-Habichtskraut (Hieracium caespitosum Dumort., Syn. Pilosella caespitosa (Dumort.) P.D.Sell & C.West)
  • Natterkopf-Habichtskraut (Hieracium echioides Lumn., Syn. Pilosella echioides (Lumn.) F.W.Schultz & Sch.Bip.)
  • Geöhrtes Habichtskraut (Hieracium lactucella Wallr., Syn. Pilosella lactucella (Wallr.) P.D.Sell & C.West)
  • Peletiers Habichtskraut (Hieracium peleterianum Mérat, Syn. Pilosella peleteriana (Mérat) F.W.Schultz & Sch.Bip.)
  • Florentiner Habichtskraut (Hieracium piloselloides Vill., Syn. Pilosella piloselloides (Vill.) Soják), mit mehreren Unterarten.

Literatur

 

Sonnenblume (Helianthus annuus)

Asternartige 

Sonnenblume

Systematik

Lateinischer Name 

Helianthus annuus, L

Abteilung 
Unterabteilung 
Klasse 

Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Samenpflanzen (Spermatophytina)
Bedecktsamer (Magnoliopsida)

Ordnung 

Asternartige (Asterales)

Familie 
Unterfamilie 

Korbblütler (Asteraceae)
Asteroideae

Gattung 
Art 

Sonnenblumen (Helianthus), mit etwa 52 bis 67 Arten
Sonnenblume

Allgemeines

Status 

Nutzpflanze, Zierpflanze

Wissenswertes 

Die Blütenköpfe der Sonnenblume richten sich fast immer auf „Mittag“ ein; die einjährigen Sonnenblumen sind also Kompasspflanzen. Die Eigenart der Pflanze, sich immer dem Sonnenlicht zuzuwenden, nennt man Heliotropismus. An sonnigen Tagen verfolgt die Knospe die Sonne Ost nach West, während sie sich nachts oder in der Morgendämmerung nach Osten zurückkehrt. Auch wenn dies vielfach für die reifende Pflanze angenommen wird, so drehen sich nur die Blätter und Knospen nach der Sonne, nicht jedoch die Fruchtstände. Sie ist sehr photosyntheseaktiv; eine große Pflanze bindet pro Tag das in einem Raum von 100 Kubikmetern vorhandene Kohlendioxid. Allerdings sind die Pflanzen sehr lichtabhängig d.h. die Netto-Photosyntheserate steht in direktem Verhältnis zum Logarithmus der Lichtintensität.
Erst im reifen Zustand wenden sich die Blütenköpfe nicht mehr, sondern hängen durch ihr Gewicht nach unten, zudem setzt eine Verfestigung im Pflanzengewebe ein, welche die Drehungen nicht mehr möglich macht.
Wie viele andere Pflanzen weist die Sonnenblume im Bau ihres Blütenstandes Spiralen auf, deren Anzahl durch die Fibonacci-Folge gegeben ist.

Sonnenblumen lassen sich in vier Typen unterteilen:

  • Der Öltyp weist besonders viele Röhrenblüten auf. Die Sonnenblumenkerne besitzen einen sehr geringen Schalenanteil. Für einen Liter Öl werden die Kerne von rund 60 Sonnenblumen benötigt.
  • Der Futtertyp bildet besonders viel Blattsubstanz aus. Er findet Verwendung als Grünfutterpflanze und zur Silagegewinnung sowie im Stoppelfruchtanbau zur Gründüngung.
  • Der Ziertyp wächst in Gärten und besitzt oft mehrere Blütenstände pro Pflanze.
  •       Der Speisetyp zeichnet sich durch große und locker sitzende Kerne aus. Zu erwähnen sind auch neue transgene Sorten, die gegen einige Krankheiten immun sind.

Herkunft 

Die wilde Sonnenblume war von Nord- bis Mittelamerika verbreitet.

Vorkommen 

Als Nutz- und Zierpflanze weltweit verbreitet.

Aussehen und Merkmale

Erscheinungsbild 
Sonnenblume - Quelle Wikipedia

Die Sonnenblume gehört zu den größten Blumen, die es auf dieser Welt gibt. Sonnenblumen haben einen zusammengesetzten, doldigem Blütenstand, der von sich dachziegelartig deckenden Hoch- oder Hüllblättern umgeben ist. Die Körbchen setzen sich aus vielen ringförmig angeordneten Einzelblüten zusammen. Die äußeren Blüten, Rand- oder Strahlenblüten genannt, sind auffallend gefärbt und locken Insekten an.

Anbaubedingungen 

Voraussetzung zum erfolgreichen Anbau zu Nutzzwecken ist ein tiefgründiger, humus- und nährstoffreicher Boden (insbesondere Kalium und Bor, Stickstoffdüngung ca. 100 kg N/ha) mit ausreichender Wasserversorgung (Wasserbedarf 400 bis 500 mm) und einer Wärmesumme während der Vegetationszeit der Sonnenblume von April bis September von mindestens 14 °C (bezogen auf eine Bezugstemperatur von 6 °C, wenigstens jedoch 5 °C). Die Aussaat erfolgt bei 7 bis 8 °C Bodentemperatur Anfang April mit einem Reihenabstand von 75 cm und einem Abstand in der Reihe von 45 cm. Zwecks Anschluss an das Kapillarwasser des Bodens und zur Gewährleistung eines sicheren Auflaufes ist eine Saattiefe von 4 bis 6 cm anzustreben. Bei einer Saatdichte von 6 bis 7 Pflanzen/Quadratmeter wachsen dann pro Hektar 60.000 bis 70.000 Sonnenblumen.

Wachstumsbedingungen 

Sie ist eine typische Pflanze warmer Standorte, d.h. sie ist ein Wärmekeimer, sie hat ihr maximales Wachstum bei 20 Grad Celsius und ihre Keimblätter legen sich nachts zusammen.

Wuchsform 
Wuchshöhe 

Einjährige krautige Pflanze.
1 bis 2, seltener 2,2 Meter (je nach Sorte)

Blätter-Beschreibung 

Die großen, wechselständigen Blätter sind herzförmig geformt, am Rand gesägt und stark behaart. Sie sind 20 – 40cm lang und 12 – 30cm breit. Die grundständigen Blätter wachsen gegenständig.

Blattanordnung 

Die ersten 5 - 8 Blattpaare sind gegenständig, alle folgenden Blätter sind wechselständig angeordnet.

Blattaufbau 

Die Laubblätter sind gestielt.

Blattform 

Blattspreite gewöhnlich breit eiförmig, 10–40 cm lang, zumindest unterste am Grund herzförmig.

Blattrand 

grob gezähnt

Stängel 

Stängel unverzweigt, rau-weichbehaart.
Die Stängellänge reicht von 40 cm (Zwergtypen) bis 4 - 5 m (Gigaformen). Die heutigen Kultursorten erreichen eine maximale Höhe von 150 - 200 cm.

Wurzelsystem 

Die Sonnenblume hat eine Pfahlwurzel, die bis zu 3 m in den Boden eindringen kann. Bodenverdichtungen beeinträchtigen die Wurzelentwicklung und hemmen die Erschließung des Bodenvolumens mit allen negativen Folgen für Wasser- und Nährstoffaufnahme. Neben der Pfahlwurzel besitzt die Sonnenblume ein dicht verzweigtes oberflächliches Faserwurzelwerk, das zwischen 50 und 70 % der gesamten Wurzelmasse betragen kann.

Bestäubung 

Die Befruchtung erfolgt in aller Regel durch Fremdbestäubung. Wegen des schweren und klebrigen Pollens ist die Windbestäubung wenig erfolgreich. Die Sonnenblume ist daher fast ausschließlich auf eine Insektenbestäubung (insbesondere Bienen und Hummeln) angewiesen.

Blütezeit 

Juli bis September

Blüten 
Sonnenblume Blütenstand - Quelle Wikipedia

Die Blüten bilden von den Deckblättern geschützte blütenartige, 5–40 cm breite Körbchen. Randblümchen der Körbchen gelb, zungenförmig; Scheibenblüten bräunlich, röhrenförmig, klein. 5 Staubblätter. Gynoeceum verwachsenblättrig, ein Griffel, zwei Narben. Deckblätter in zwei Reihen, blattartig, eiförmig, spitz. Körbchen gewöhnlich einzeln, früh nickend.
Die Scheibenblüten sind zwittrig.
Die Anzahl der Röhrenblüten schwankt zwischen 800 und 1.500 je Blütenkorb. Täglich blühen 1 - 6 Kränze der Röhrenblüten vom Rand zur Mitte hin ab. Je nach Witterung blüht der Gesamtkorb innerhalb von 5 -12 Tagen ab.

Frucht und Samen 

Die länglichen, flachdicken, stumpfkantigen, einsamigen Schliessfrüchte (Achänen) sind ca. 1,5 -2 cm lang und braun, schwarz, grau bzw. gestreift. Sie haben an deren Spitze gewöhnlich zwei abfallende Borsten und sind Licht- und Wärmekeimer.

Fruchtart 
Sonnenblumen Samen- Quelle Wikipedia

Die Frucht der Sonnenblume ist eine Achäne, eine besondere Form der Nuss. Sie erreicht eine Länge von 7 - 25 mm und eine Breite von 4 - 13 mm, wobei die Größe innerhalb des Fruchtstandes vom Rand zur Mitte abnimmt. Ihre Farbe variiert von weiß, weiß gestreift, grau, grau gestreift bis schwarz. Die Frucht besteht aus einer Fruchtschale (Perikarp) und dem Samen. Der Anteil des Perikarps an der gesamten Frucht kann 18 - 30 % ausmachen.

Fruchtreife 

 

Geschlecht 

 

Häusigkeit 

 

Chromosomenzahl 

x = 17

Frosthärte 

 

Nutzung 

Ernährung, Zierblume, Medizin

Ernte 

Der Bestand ist erntereif, sobald die Kornfeuchte zwischen 12 und 18 % liegt. Äusserlich sichtbare Zeichen der Erntefähigkeit sind abgestorbene Blätter und gelb gefärbte Korbunterseiten.

Verarbeitung 

Die Samen der Sonnenblume werden zu der Herstellung von Sonnenblumenöl, Mayonnaise und Margarine verwendet. Die Pressrückstände (Ölkuchen) wird als Viehfutter genutzt. Sonnenblumensamen werden auch als Vogelfutter verwendet. Das hochwertige, kaltgepresste Sonnenblumenöl kann ein guter Bestandteil einer gesunden Ernährung sein. Raffinierte Sonnenblumenöle werden technisch z.B. als Schmiermittel oder Weichmacher genutzt.

Pflanzenerkrankung 

Die Blätter werden vom Sonnenblumenrost befallen.
Wurzel-, Stängel- und Korbfäule
Sclerotinia sclerotiorum befällt die Wurzel, den Stängel, die Blätter, die Knospe und den Trieb sowie den reifenden Korb der Sonnenblume. Ein Befall zeigt sich anhand von chlorotischen Verfärbungen und weißen, feuchten Fäuleflecken an Wurzelhals und Stängel. Das Stängelinnere ist normalerweise hohl; sichtbar sind weißliches, flockiges Myzel und hellgraue, später schwärzliche, unregelmäßig geformte Sklerotien.
Die Sklerotien gelangen bei der Ernte und den anschließenden Bearbeitungsmaßnahmen in den Boden; dort können sie mehrere Jahre überdauern und unter günstigen Bedingungen (kontinuierliche Bodenfeuchte und Temperaturen zwischen 7 °C und 11 °C) im Frühjahr nahe der Bodenoberfläche Apothecien bilden. Nur die Skleotien, die sich in der obersten Bodenschicht (0 - 5 cm) befinden, können keimen und Fruchtköper bilden. Die in den Fruchtkörpern entstehenden Ascosporen werden ausgeschleudert und bevorzugt in den Blattgabeln abgelagert. Für die Keimung der Sporen ist Blattnässe erforderlich sowie für eine erfolgreiche Infektion hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von 20 °C.
S. sclerotiorum ist in allen Anbaugebieten Europas zu finden. Der Pilz ist weit verbreitet, da er ein weites Wirtspflanzenspektrum besitzt, der neben zahlreichen Kulturpflanzen (u.a. Raps, Tomate, Gurke), auch Unkräuter (u.a. Kamille, Kletten-Labkraut, Acker-Hellerkraut) umfasst.
Eine der verbreitetsten Krankheiten, die zu einer starken Schädigung bis zum totalen Ausfall der Ernte führen kann. Insbesondere der Spätbefall des Sonnenblumenkorbes gefährdet den Anbauerfolg. Durch die Kopffäule wird der Samenertrag, der Ölgehalt sowie die Qualität des Öls erheblich geschädigt. Des Weiteren ist befallener Samen für die weitere Nutzung für die menschliche und tierische Ernährung nicht geeignet.
S. sclerotiorum ist eine Fruchtfolgekrankheit und kann derzeit in Sonnenblumen mit Fungiziden nicht erfolgreich bekämpft werden. Eine biologische Bekämpfung mit dem Bodenpilz Coniothyrium minitans, der die Sklerotien von S. sclerotiorum parasitiert ist möglich.

Schädlinge 

Schnecken

Futter 

Die Kerne sind bei Vögeln sehr beliebt.

Giftigkeit für Tiere 

Ziegen

Medizinische Verwendung 

In der Pharmazie stellt das Öl ein Füllmaterial in Weichgelatinekapseln dar, daneben wird es für Salben und Cremes verwendet und kann Olivenöl oder Erdnussöl in Medizinprodukten ersetzen. Traditionell angewendet wird Sonnenblumenöl bei Verstopfung sowie äusserlich zur Wundbehandlung und bei Rheuma verwendet. In der russischen und ukrainischen Volksmedizin wird Sonnenblumenöl für Ölkuren verwendet. Bei der auch als Ölziehen bezeichneten Praktik soll der Organismus entgiftet und entschlackt werden. Aufgrund seiner hohen Giftbindefähigkeit wird es auch zum so genannten Giftziehen genutzt. Dazu wird ca. 1 EL Sonnenblumenöl in den Mund genommen und etwa 5 – 10 Minuten „gekaut“ und danach ausgespuckt. Hierbei nimmt es Giftstoffe aus der Mundschleimhaut und Quecksilber aus Zahnfüllungen auf. Nach dem Ölziehen sollten daher gründlich die Zähne gereinigt werden. Für kontaminierte Böden wird auch die Sonnenblume zur Entgiftung angebaut.

Imkerwerte

Vor gut zwanzig Jahren war es noch sinnvolle imkerliche Praxis Bienen an ein Sonnenblumenfeld zu stellen. Obwohl die großen Blüten harzig sind und die Bienen ziemlich beanspruchen, gaben sie damals Nektartracht im Sommer. Dann wurden die Pflanzen durch Hybridzüchtung den Bedürfnissen der industriellen Ölgewinnung angepasst. Leider war ein Nebeneffekt dabei, dass die neuen Sorten kaum noch Nektar spendeten. Seither hat es keinen Sinn mehr Bienenkästen an Felder mit Hybridzüchtung zu stellen.

Nektar 

 

Pollen 

 

Pollenfarbe 

 

Propolis 

 

Blumenuhr 

 

Literatur

  • S. Krist, G. Buchbauer und C. Klausberger: Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle. Springer Verlag, Wien 2008, S. 434–441, ISBN 978-3-211-75606-5.
  • Atlant Bieri: Zweimal gehegt, stets gepflegt. Neue Zürcher Zeitung NZZ am Sonntag, Zürich, 25. Mai 2008, S. 84.
  • Walter Schuster: Die Züchtung der Sonnenblume. 1993, ISBN 3-489-53310-0.
  • Haeupler et al.: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. 2.Auflage, Ulmer-Verlag, ISBN 978-3-8001-4990-2
  • R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder, 7. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-494-01424-1