Ringeltaube (Columba palumbus)

Name 

Ringeltaube          [Glossar]

Kurzinfo 

Als ursprünglicher Waldvogel besiedelt die Ringeltaube besonders Waldränder. Inzwischen findet sie sich aber auch in großer Zahl im städtischen Bereich, wo sie in Lebensräumen mit hohen, alten Bäumen, wie Gärten, Parks, Friedhöfe und Alleen zu finden ist. In der Stadt nisten sie nicht nur in Bäumen, sondern auch in Fahrleitungsmasten und an bzw. in Gebäuden.
Die Geschlechter sehen gleich aus: Kopf und Rücken sind blaugrau, Schwanz- und Flügelspitzen dunkel. Die Brust ist etwas heller als grau-rosa. Die Iris der Vögel ist gelb. Deutlichstes Merkmal sind die weißen Halsflecken, die keinen Ring bilden. Der Nacken schillert grünlich. Im Flug erkennt man auf den Flügeln weiße Querbänder.
Ringeltauben ernähren sich überwiegend pflanzlich, beispielsweise von Samen, Knospen und Beeren. Städtische Populationen haben sich teilweise an Brot gewöhnt. Morgens und abends kann man sie in Schwärmen auf den Feldern, aber auch in kleinen Gruppen auf Grünflächen in Gärten und Parks beim Äsen beobachten.

Lateinischer Name 
Synonyme 

Columba palumbus, Linnaeus 1758
Haidetaube, Haidtaube, Haittaube, Heidtaube (Niederbayerische Ausdrücke); Ruckstaube, Große Holztaube, Blautaube, Blocktaube, Kohltaube, Pfundtaube, Schlagtaube

Männlicher Vogel 
Weiblicher Vogel 
Nachwuchs 

Täuberich, Tauber
Täubin
Nestling, Küken

 

Taubenvögel  Ringeltaube
Systematik
Lateinischer Name 
Synonyme 
Columba palumbus, Linnaeus 1758
Haidetaube, Haidtaube, Haittaube, Heidtaube (Niederbayerische Ausdrücke); Ruckstaube, Grosse Holztaube, Blautaube, Blocktaube, Kohltaube, Pfundtaube, Schlagtaube
Männlicher Vogel 
Weiblicher Vogel 
Nachwuchs 
Täuberich, Tauber
Täubin
Nestling, Küken
Unterstamm 
Überklasse 
Wirbeltiere (Vertebrata)
Kiefermäuler (Gnathostomata)
Klasse  Vögel (Aves)
Ordnung  Taubenvögel (Columbiformes)
Familie  Tauben (Columbidae)
Gattung 
Art 
Feldtauben (Columba)
Ringeltaube
  Die Wissenschaft von den Vögeln ist die Vogelkunde (Ornithologie).
Allgemeines und Merkmale
Wildart  Niederwild - Kulturfolger
Schutzstatus  jagdbar
Wissenswertes  Nicht ausrottbar!
Die Jagdstrecke kann noch so hoch sein, sämtliche Jäger werden es nicht schaffen, den Bestand der Ringeltauben zu regulieren oder gar zu gefährden. Das erreichen auch die natürlichen Feinde nicht.

Aussehen / Körperbau Ringeltaube

Die Ringeltaube ist die größte Mitteleuropäische Taube und wirkt eher plump.
Bei der ausgewachsenen Ringeltaube sind Kopf und Oberrücken blaugrau, Hals und Nacken meergrün mit Purpurschimmer, die Brust leicht rot schimmernd. Die schiefergrauen Schwingen haben ein gut sichtbares weißes Band das v.a. im Flug erkenntlich ist, der Stoß ist am Ende grauschwarz. Das markanteste Zeichen ist der auf beiden Seiten des Halses verlaufende, wie ein Ring wirkende weiße Fleck, der den Jungvögeln jedoch noch fehlt.
Der Ständer ist als Sitzfuß ausgebildet und anisodactyl, drei Zehen weisen nach vorn, eine nach hinten.
Größe* allgemein 
 
40-42 cm
Der Geschlechtsdimorphismus ist bezüglich Größe und Gewicht schwach ausgeprägt, Männchen sind etwas größer und schwerer als Weibchen.
Gewicht* allgemein  450-520g
200 – 300 g nach der Schlachtung
Schnabel 
Auge 
Ringeltaube Schnabel und Auge
Der Schnabel des Taubers ist kräftig gelb.
gelber Augenring
Ständer 
Ringeltaube Ständer
rot gebändert
Gefieder  Das Gefieder ist blaugrau mit leicht rötlichem Schimmer der Brust und einem beiderseits weißen Halsfleck, der den Jungtauben fehlt. Die inneren Armdecken, die großen Handdecken und der Daumenfittich sind schiefergrau. Die Aussenfahnen der äußeren Armdecken sind überwiegend weiß und die äußersten Armdecken sind vollständig weiß; hierdurch entsteht ein auffallendes weißes Band auf dem Oberflügel. Die Handschwingen sind schwarzgrau, die Aussenfahnen der 1. bis 9. Handschwinge haben einen schmalen, scharf abgesetzten, weißen Saum, dieser Saum ist an der 10., äußersten Handschwinge nur diffus ausgeprägt. Die Armschwingen sind überwiegend aschgrau. Die Steuerfedern sind oberseits an der Basis breit blaugrau, dann folgt eine diffuse, hellgraue Subterminalbinde und eine breite schwarze Endbinde.
Mauser  Die Jugendmauser ist eine Teilmauser und beginnt bereits in der sechsten oder siebten Lebenswoche. Sie umfasst das Kleingefieder sowie einen Teil der Armschwingen und der Handschwingen. Die Handschwingenmauser beginnt bei der innersten (ersten) Handschwinge und wird im November oder Dezember unterbrochen, bis dahin sind meist die inneren fünf oder sechs Handschwingen erneuert. Die Kleingefiedermauser wird über den Winter fortgesetzt. Die Handschwingenmauser wird im Frühjahr fortgesetzt oder beginnt dann erneut von vorn mit der innersten Handschwinge. Die Steuerfedern werden erst im Alter von vier bis sechs Monaten vermausert.
Die Mauser der adulten Vögel erfolgt als Vollmauser, sie beginnt im März oder April und dauert bis November oder Dezember.
Spannweite* 
Flügellänge
Flügelfläche* 
Flügelschlagfrequenz 
Flugweise 
RingeltaubeFlug200x161
68-77 cm

0.0904 m²
6,6
Beim Abflug ist häufig ein klatschender oder pfeifender Schwingenschlag zu hören. Sie fliegt sehr schnell und gewandt, dohlenartig, mit vorgestrecktem Kopf und herausgedrückter Brust.
Sinnesorgane  Die Ringeltaube hört und äugt sehr gut.
Drüsen  Kropfmilch (Drüsensekret)
Kommunikation akustisch

Der Reviergesang ist ein dumpfes, heiseres und nicht sehr lautes Gurren, das mit einem „rúhgu, gugu“ beginnt. Danach folgt ein 2 bis 13, meist aber 4 bis 5 Mal wiederholtes fünfsilbiges „rugúgu, gugu“ und schliesslich am Ende meist ein kurzes „gu“.


 

Der Balzruf ist ein kürzeres „grrugu-rú“.

Kommunikation visuell  Balzflug
Kommunikation chemisch   
Herkunft  Einheimisch
Vorkommen  Mit Ausnahme des äußersten Nordens und Islands ist die Ringeltaube in ganz Europa bis Westsibirien, Kaschmir bis hinunter nach Nordafrika beheimatet.
Lebensraum (Biotop Wald, Kulturland, Siedlungen
Ringeltauben bewohnen bewaldete Landschaften aller Art, gegebenenfalls reichen für eine Ansiedlung aber auch einzelne Bäume oder Büscheund wenn auch diese fehlen, brüten die Tiere z.B. in Dünen, auf Strandwiesen oder in Getreidefeldern auch auf dem Boden. Heute brüten Ringeltauben auch in Alleen, Parks und auf Friedhöfen vielfach bis in die Zentren der Städte.
Territorium 
Territoriumsgröße 
Die Reviergründung erfolgt durch den Täuberich. Gegen Artgenossen wird nur die Nestumgebung als Revier verteidigt. Die Größe des Reviers ist in Abhängigkeit von der Siedlungsdichte sehr variabel; bei sehr hoher Siedlungsdichte kann das Revier nur aus dem zur Brut genutzten Baum bestehen. Der Tauber markiert sein Revier durch das sogenannte Rucksen.
Schlafplatz  Neben Bäumen auch Hecken
Lebensweise  Jahresehe; bei Standvögeln lebenslang
Meist sitzt die Ringeltaube verborgen in den Zweigen höherer Bäume. Bei der Nahrungssuche auf dem Boden bewegt sie sich leicht watschelnd, wobei der Körper waagrecht oder vorne erhoben getragen wird.
Zugverhalten 
Überwinterung 
Ringeltauben weisen sehr unterschiedliche Wanderungsverhalten auf und sind sowohl Standvögel, Strichvögel sowie tagziehende Kurzstreckenzieher.
Bei strengen Wintern weichen sie nach Westen und Südwesten aus. Südfrankreich, Mittelmeergebiet
Nahrung und Nahrungserwerb  Die Tauben sind überwiegend Vegetarier, die neben Sämereien aller Art, Beeren, Bucheckern, Regenwürmern, Insekten oder Schnecken auch Klee und Gemüsekohl,, Knospen, Blätter oder Jungtriebe gern verzehren. Zusätzlich fressen sie Getreide und Feldfrüchte wie Erbsen und andere Hülsenfrüchte, Mohn sowie Blätter von Kräutern und Gemüse (z.B. Saat, Raps, Rüben, Klee, Kohl und Löwenzahn) auf. Zusätzlich zum Nahrungsspektrum der Ringeltaube gehören weitere Sämereien (Ahorn, Koniferen, Kapselfrüchte der Sternmiere), Steinfrüchte (Pflaume, Hartriegel, Schlehdorn), Apfelfrüchte (Weißdorn und kleine Zieräpfel), Knospen (Esche, Ulme, Weißdorn, Eiche), Blüten (Ulme, Eiche, Buche) und Wurzelknollen
Zur Regulation des Kalkhaushaltes werden Molusken (Egel und Wegschnecken) aufgenommen. Ihren Mineralienbedarf deckt die Ringeltaube gelegentlich durch die Aufnahme von Erdkrusten. Im Unterschied zu den anderen Taubenarten gelangen Ringeltauben auch in Bäumen und Sträuchern zu ihrer Nahrung. So werden Eicheln, Bucheckern und sogar Kirschen unzerteilt geschluckt. Saisonal setzt sich die Nahrung unterschiedlich zusammen und kann zum Beispiel im Herbst aus 60% Eicheln bestehen. Der Nahrungsbedarf einer Ringeltaube liegt bei rund 50 Gramm am Tag.
Beutetiere   Egel, Wegschnecken, Regenwürmer, Insekten
Fortpflanzung – Entwicklung – Krankheiten
Zusammenleben 
Balz 
monogame Saisonehe; Standvögel auch in Dauerehe.
März- April
Die Balz umfasst neben den häufigen Rufen auch den Balzflug des Taubers. Dabei fliegt dieser von einer hohen Warte 20 bis 30m steil nach oben und klatscht dabei oft laut mehrfach mit den Flügeln. Dann gleitet es mit waagerecht gestreckten Flügeln und gespreiztem Schwanz abwärts. Dieser Balzflug wird häufig zwei- bis fünfmal wiederholt und erstreckt sich dann in einem großen Bogen durch das Revier. Mit dem Beginn der Eiablage geht die Balzaktivität zurück.
Brutort 

Bäume
Das Männchen bietet Nistplätze an, die endgültige Auswahl erfolgt durch das Weibchen. Der Nestbau dauert meist 6 bis 13 Tage. Das Nest ist ein einfacher und loser Bau und besteht aus dünnen Zweigen, trockenen Wurzeln, Halmen oder Schilfblättern ohne besondere Auspolsterung der flachen Nestmulde. Gelegentlich werden Krähennester und Eichhörnchenkobel als Unterlage benutzt.
Gelege 
Ringeltaube Eier
Das Gelege enthält i.d.R. zwei reinweiße glänzende Eier, die 40 x 29 mm groß und ca. 17 bis 19 g schwer sind.
Die Ringeltaube gibt bei fast jeder größeren Störung das Gelege auf. Eine solch lose Bindung an die Eier ist bei anderen Vogel selten zu finden.
Die meisten Gelegeverluste entstehen durch Rabenvögel.
Brutdauer*  15 bis 17 Tage; abhängig vom Legezeitpunkt des zweiten Eis. Beide Partner bebrüten abwechselnd das Gelege (der Tauber meist während der Mittagszeit)
Jahresbruten  2 -3 Mal Jahr; (April) Mai bis Juli (August)
Nur in Ausnahmefällen erfolgt eine vierte Brut im September.
Schlupfzeit   
Nachwuchs 
Ringeltaube Nestlinge
Die Jungen sind acht bis zehn Tage blinde und unbeholfene Nesthocker. Die Fütterung erfolgt anfangs mit „Kropfmilch“ beider Eltern, das ist ein käsiges Drüsensekret aus dem Kropf. Später auch mit pflanzlichem Kropfinhalt.
Nestlingsdauer 33-34 Tage als Nestlinge und sind noch eine weitere Woche Ästlinge.
Geschlechtsreife  Ringeltauben sind im Mai oder Juni des auf den Schlupf folgenden Jahres geschlechtsreif.
Höchstalter* 
EURing-Nr.* 
17 Jahre 8 Monate; EURing
6700
Natürliche Feinde 
Natürliche Verluste 
Sonstige 
Wanderfalke, Habicht, Sperber, Uhu, Waldkauz, Eichhörnchen, Mauswiesel, Hauskatze und Wanderratte
Die Küken der Erstbruten sterben oftmals durch Unterkühlung.
Rabenkrähe, Elster und Eichelhäher (Eier),70% aller flügger Jungvögel überleben den ersten Winter nicht. Die Sterblichkeit adulter Individuen liegt zwischen 35 und 46%.
Infektionskrankheiten 
Parasitäre Erkrankung 
Als Träger des Ornithose-Virus (Papageien-Krankheit) können Tauben Krankheiten auf den Menschen übertragen. Taubenpocken
Spulwürmer, Haarwürmer, Band- und Luftröhrenwürmer
Bestandszusammensetzung  Nach der abgeschlossenen Brutdauer ziehen sie in Schwärmen umher. Grosse Schwärme von mehreren hundert Exemplaren auf Feldern und Äckern sind dann nicht ungewöhnlich.
Bestandsstatus  weltweit ungefährdet (Least concern)
Bestandstrend  zunehmend
Erkennung Anwesenheit im Revier
Wildschaden  Große Schäden werden nur durch Taubenschwärme verursacht, deshalb soll der Abschuss auf Schwarmtauben beschränkt bleiben. Bei Schwarmtauben handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Jungtiere oder um Alttiere, die nicht oder nicht mehr am Brutgeschäft beteiligt sind.
Vor allem während der Hauptvegetationszeit richten die Ringeltauben große Fraß- und Kotschäden an landwirtschaftlichen Kulturen an. Gemüse, Raps und Getreide, aber auch Sonnenblumen, Sojabohnen und Kirschbäume sind vor den Tauben nicht mehr sicher.
Manchmal treten Schäden bereits bei der Aussaat auf, wenn Getreidekörner von den Tieren ausgeschlagen werden. Auch machen sie sich im Frühjahr über die Knospen der Obstbäume her oder picken einfach durch die zum Schutz der Gemüsepflanzen ausgebrachten Netze.
Gestüber   
Geläuf   
Hege  Die Ringeltaube wird seit jeher bejagt und weist trotzdem eine stabile Population mit Wachstumstendenz auf. Deshalb ist eine gezielte Hege nicht notwendig.
Bejagung
Jagdzeiten DE, AT, CH   
Jagdsignal  Flugwild tot
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Jagd 

Um ihr Bedürfnis nach Wasser zu stillen, fliegt sie am Tag zu bestimmten Zeiten Tränkestellen an. Dieses Verhalten wird zur Bejagung ausgenutzt.
Fluglinien und Äsungsplätze vor der Jagd beobachten.
Schirm und gegebenenfalls ein Tarnnetz aufstellen.

In ca. 20 Meter Entfernung vom Schirm Locktauben aufstellen.
Ideales Taubenwetter ist dann, wenn ein kühler Wind über die Felder streicht.

Die Taubenjagd wird i.d.R. mit der Flinte ausgeübt. Zu Beginn der Jagdsaison sollte vorher auf dem Schießstand das Schießen auf Wurftauben geübt werden, denn Ringeltauben sind sehr schnelle und wendige Flieger.
Zur Taubenjagd sollte auf jeden Fall ein brauchbarer Hund dabei sein, denn meistens ist es ohne Hunde nicht möglich die erlegten Tauben z.B. in Dickungen zu finden.
In Revieren mit gutem Taubenbestand kann man eine Stelle wählen, an der die Tauben gut fliegen, besser ist es jedoch die Tauben mit Hilfe von Attrappen zu locken und Tage vorher mit Mais anzukirren (Kirrverordnung beachten).
Tauben äugen sehr gut und nehmen Bewegungen leicht wahr, deshalb auf gute Tarnung achten. Als Ergänzung Tarnanzug, Tarnhandschuhe und Geschichtsmaske anlegen.
Ringeltauben, die geflügelt zu Boden fallen, laufen selten weite Strecken. Waidwund geschossene Tauben streichen oft noch Hunderte von Metern weiter und fallen auf einem Baum ein. Es ist in diesem Fall oft nicht ratsam, sich dem Ort des Einfallens zur Abgabe eines Fangschusses zu nähern. Meist entdeckt die kranke Taube den Jäger früher und streicht noch außerhalb der Schussentfernung ab. Nur in sicheren Fällen (schwerkranke Tauben) sollte der Fangschuss versucht werden. Besser ist es, nach einer Wartezeit den Ort des Einfalles mit dem Hund abzusuchen, wenn die Taube entweder schwerkrank oder verendet aus dem Geäst gefallen ist.

Schuss  Bei gutem Himmel sollte man 3mm Schrot verwenden, weil die Tauben dann eher höher fliegen. Bei Regen reicht 2,7mm.
Schusszeichen   
Ausnehmen 

Auf Hygiene achten!
Nach der Jagd die Ringeltaube rupfen. Dann legt man die Ringeltaube auf ein reines Tranchierbrett, nimmt den Hals in die linke Hand und schneidet mit einem scharfen, spitzen Messer die Haut am Hals auf, löst sie ein wenig ab, sucht den Schlund und die Gurgel, schneidet beides ab. Nun sucht man den Kropf, löst ihn behutsam ab und zieht ihn ganz mit allem Inhalt heraus. Danach schneidet man das Afterloch weg, macht einen ganz kleinen Schnitt in die Haut, legt die Ringeltaube auf den Rücken und indem man fest über dem Magen auf die Brust drückt, werden unten die Därme mit dem Magen herauskommen. Dann holt man noch recht vorsichtig, damit man den Schnitt nicht weiter aufreißt, mit dem Zeigefinger Leber, Herz und Milz heraus und eventuelle Reste heraus.
Wildbret 
Ringeltaube Geschlachtet

Der Geschmack von Ringeltaubenfleisch ist aromatisch und hat einen dezenten Wildgeschmack. Es ist nicht so intensiv wie Ente oder Gans, aber feiner als Hähnchen oder Pute.
Ernährungsphysiologisch ist Ringeltaubenfleisch sehr proteinreich (16-20 g Eiweiß je 100 Gramm Fleisch) und eher mager (9,5 Gramm Fett je 100 g Fleisch). Besonders fettreich ist die Haut, der Fettanteil beträgt dann bis zu 18 Gramm je 100g.
Bei Ringeltauben liegt ca. 80% des nutzbaren Wildbrets in der Brust.
Altersbestimmung  Sicher erkennen kann man nur Jungtauben. Eine jährige Taube von einer fünfjährigen zu unterscheiden, ist in vielen Fällen sehr schwierig.
Dennoch kann man folgende Parameter überprüfen:
  • Alttauben haben einen weißen Halsfleck
  • Die Dicke des Schnabels ist im Alter dünner
  • Farbe der Haut geht mit dem Alter ins bläuliche über.
  • Biegsamkeit der Knochen nimmt mit dem Alter ab
  • Wenn der Brustbeinknorbel leicht abbrechbar ist, dann ist die Taube noch jung.
Trophäen  Es ist unüblich die Trophäe einer Taube zu behalten. Man könnte eventuell ein Präparat erstellen.
Medizinische Verwendung 

Mittelalter:
Ringeltaube in Essig gekocht heilte Darmerkrankungen.

Magensteine der Ringeltaube zerstoßen und in einem Cyathus (0,0456 Liter) Wein geben, war gut gegen Blasenschmerzen.

Literatur
  • E. Bezzel: Kompendium der Vögel Mitteleuropas. Nonpasseriformes – Nichtsingvögel. Aula, Wiesbaden 1985, ISBN 3-89104-424-0.
  • U. N. Glutz v. Blotzheim und K. M. Bauer: Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Bd. 9., 2. Aufl., AULA-Verlag, Wiesbaden 1994, ISBN 3-89104-562-X, S. 64–97.
  • L. Svensson, K. Mullarney und D. Zetterström: Der Kosmos Vogelführer. Kosmos, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-440-12384-3, S. 214–215.