Biologie

Begriff Definition
Geburtenrate

Die Geburtenrate ist die Anzahl geborener Tiere pro Bezugsgrösse. Die Bezugsgrösse muss z.B. bezogen auf die erwachsenen weiblichen Tiere, oder auf den Gesamtbestand angegeben werden.

Geschlechtsdimorphismus

Sexualdimorphismus, Geschlechtsdimorphismus, oder sekundäres Geschlechtsmerkmal bezeichnet in der Biologie deutliche Unterschiede in Erscheinung, Körperfunktionen oder Verhalten zwischen männlichen und weiblichen Individuen derselben Art, die nicht auf die Geschlechtsorgane bezogen sind. Beispiele sind unterschiedliche Körpergröße oder Körperfärbung von Weibchen und Männchen.

Geschlechtsreife

Je größer eine Art ist, desto länger dauert es meist, bis die Tiere geschlechtsreif werden.

  • Kleinere Singvögel sind demnach meist im gleichen Jahr geschlechtsreif. Der Steinadler ist erst mit 5 - 6 Jahre geschlechtsreif.
Gesichtssinn

Gesichtssinn bezeichnet die Fähigkeit, sich mit Hilfe von Augen oder Lichtsinnesorgane in der Umwelt zu orientieren oder auf Bewegungen zu reagieren. Bei den höheren Wirbeltieren sind die Augen im Gesicht lokalisiert, daher die Bezeichnung Gesichtssinn.
Bei den einzelnen Tierarten ist die Leistungsfähigkeit der Augen äusserst unterschiedlich. Bei Nachttieren reflektiert die hinter der Netzhaut liegende Schicht aus Guaninkristallen das Licht, das durch die Netzhaut fällt. Dadurch verschlechtert sich zwar die Sehschärfe, aber dafür vergrößert sich die Lichtempfindlichkeit. Fluchttiere haben ein Gesichtsfeld von mehr als 270°, die Augen stehen deshalb seitlich am Kopf. Sie müssen einen möglichen Feind bereits auf grosse Distanz wahrnehmen. Bei Tieren, die auf ein gutes räumliches Sehen angewiesen sind (z.B. Eulen, Beutegreifer), ist das Gesichtsfeld kleiner (ca. 180°), weil beide Augen den räumlich zu sehenden Gegenstand gleichzeitig fixieren müssen. Für diese Tiere ist das räumliche Sehen lebenswichtig, weil sie andere Tiere durch gezieltes Zupacken im Sprung oder im Flug jagen und erbeuten.

Synonyme - Sehsinn
Gradation

Gradation bezeichnet die zeitlich begrenzte Massenvermehrung einer Tierart. Sie tritt bei vielen Insektenarten (z.B. Borkenkäfer oder Wanderheuschrecken), aber auch bei Säugetieren wie Lemmingen und Feldmäusen auf, die sich bei günstiger Witterung und gutem Nahrungsangebot explosionsartig vermehren können. Diese Wachstumsrate wird als Progradation bezeichnet. Krankheiten, vermehrtes Auftreten von Fressfeinden, geänderte Witterungs- und Nahrungsbedingungen, oder direkter anthropogener Eingriff (Einsatz von Pestiziden) stoppt die Gradation und leitet in die Phase der Retrogradation über, in der die Massenvermehrung zusammenbricht.
Bei Fressfeinden, die auf die Massenvermehrung ihrer Nahrungstiere ebenfalls mit gesteigerter Reproduktion reagiert haben, führt der Zusammenbruch einer Gradation oft zum als Evasion bezeichneten Verlassen eines Gebietes, das allerdings nicht mit den zyklisch auftretenden Tierwanderungen verwechselt werden darf.

Synonyme - Mäusegradation