Brauchtum

Begriff Definition
Leitbruch

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Der Leitbruch ist halbarmlang und die Astunterseite wird befegt. Er liegt am Boden und die gewachsene Spitze zeigt dem Jäger die Richtung an (in manchen Teilen Österreichs auch das gebrochene Ende) und soll z.B zum Anschuss, zum gestreckten Stück, oder zu einem Treffpunkt hinführen.

Niederwild

Als Niederwild wird in der Jägersprache das Wild bezeichnet, das früher nicht nur durch den Hochadel sondern auch durch den niederen Adel gejagt werden durfte. Obwohl die Unterscheidung zwischen Hochwild und Niederwild heute nicht mehr relevant ist, wird diese Bezeichnung weiterhin verwendet.

Zum Niederwild gehören unter anderem:

Haarwild                   Federwild

Baummarder               Birkwild
Dachs                         Fasan
Feldhase                     Graugans
Hermelin                    Rebhuhn
Iltis                            Ringeltaube
Mauswiesel                 Stockente
Rehwild                      Waldschnepfe
Rotfuchs
Steinmarder
Wildkaninchen

Gegensatz Hochwild
Wild wurde früher auch der Hohen Jagd, Mitteljagd oder Mittlere Jagd und der Niederen Jagd zugerechnet.

Standplatzbruch

StandplatzbruchDer Standplatzbruch dient zur Kennzeichnung des Schützenstandes. Er ist meist armlang sowie halbkahl, weil die Queräste im Unterteil entfernt werden. Er wird im Boden vor dem Schützen steckend angebracht. Der Hauptbruch hinter dem Stand des Schützen zeigt mit dem gewachsenen Ende die nach abgeschlossenem Treiben einzuhaltende Richtung des Weiter gehens des Schützen an. Der einzunehmende Stand des Schützen liegt zwischen Standplatzbruch und Hauptbruch, so dass sich der Standplatzbruch vor und der Hauptbruch hinter dem Schützen befindet. Verwendung: Kennzeichnung des Standplatzes bei Treib- und Drückjagden.

Tüfo

In Markendorf, Landkreis Osnabrück, wird die Brackenjagd (Markendorfer Brackenjagd) mit dem Hornruf „Sammeln!“ (= Jagd vorbei) beendet. Dieses Signal wird auch „Tüfo“ genannt. „Tüfo“ ist wohl eine Verballhornung von franz. „La Defaut“, einem Begriff der Parforcejagd. „La Defaut“ zeigt an, dass die Meute die Fährte verloren hat. Das Markendorfer „Sammeln“ ist die Konsequenz, wenn die Bracken die Fährte nicht mehrwiederfinden. Eine Übernahme aus dem Französischen liegt nahe, da das Gebiet des Fürstbistums Osnabrück ab 1807 zum Königreich Westfalen gehörte, das von Jerome, dem jüngsten Bruder Napoleons I., regiert wurde. Ab 1811 wurde das Osnabrücker Land dem Kaiserreich Frankreich einverleibt.