Rote Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae)

Spinnentiere 

Rote Vogelmilbe

Kurzinfo 

Der Körper der Roten Vogelmilbe ist eiförmig, nicht segmentiert und besitzt vier Laufbeinpaare. Die Cuticula ist weich und relativ dünn. Larven, Nymphen und Männchen sind weißlich bis grau gefärbt. Die Weibchen der Roten Vogelmilbe erscheinen nach der Nahrungsaufnahme rot oder schwarz.
Die Rote Vogelmilbe ist nahezu weltweit verbreitet und ernährt sich als temporärer Ektoparasit primär vom Blut verschiedener Vogelarten.  Sie sucht ihren Wirt hauptsächlich nachts auf um Blut zu saugen. Tagsüber verstecken sich die Parasiten. In den Verstecken legen die Milben auch ihre weißlichen, ovalen Eier ab, aus denen nach zwei bis drei Tagen die Larven schlüpfen, die sich zu einer adulten männlichen oder weiblichen Milbe weiter entwickeln.
Nach einer Blutmahlzeit können die Weibchen längere Zeit hungern. Bei niedrigen Temperaturen zwischen 10 und 15°C, sowie einer ausreichend hohen Luftfeuchtigkeit können Rote Vogelmilben ohne weitere Nahrungsaufnahme bis zu 190 Tage überleben. Bei Nahrungsmangel kann die Rote Vogelmilbe verschiedene Säugetiere, darunter auch den Menschen, befallen.

Lateinischer Name 
Synonyme 

Dermanyssus gallinae (De Geer, 1778)
Blutmilbe, Graue Milbe, Hühnermilbe, Rote Milbe

Spinnentiere (Arachnida, Cuvier 1812)

Spinnentiere (Arachnida, Cuvier 1812)

Systematik

ohne Rang 
Unterabteilung 

Gewebetiere (Eumetazoa, Bütschli 1910)
Bilateria, Hatschek 1888

ohne Rang 

Urmünder (Protostomia)

Überstamm 
Stamm 
Unterstamm 

Häutungstiere (Ecdysozoa)

Gliederfüßer (Arthropoda)

Kieferklauenträger (Chelicerata)

Klasse 

Spinnentiere

Ordnungen 

·       Milben (Acari)

·       Geißelspinnen (Amblypygi)

·       Webspinnen (Araneae)

·       Weberknechte (Opiliones)

·       Palpenläufer oder auch Tasterläufer (Palpigradi)

·       Pseudoskorpione (Pseudoscorpiones)

·       Kapuzenspinnen (Ricinulei)

·       Skorpione (Scorpiones)

·       Walzenspinnen (Solifugae)

·       Geißelskorpione (Uropygi)

Allgemeines, Merkmale, Fortpflanzung

Wissenswertes

Die Spinnentiere (Arachnida) sind eine Klasse der Gliederfüsser (Arthropoda). Gemeinsam mit den Pfeilschwanzkrebsen bilden sie den Unterstamm der Kieferklauenträger (Chelicerata). Zu den Spinnentieren gehören die Webspinnen, aber auch Weberknechte, Skorpione, Pseudoskorpione und Milben inklusive der Zecken.
Wie alle Gliederfüsser, zu denen auch die Insekten gehören, haben Spinnentiere ein Strickleiternervensystem. Als Augen haben Spinnentiere, im Unterschied zu den Insekten, keine Facettenaugen, sondern mehrere Punktaugen, von denen einige sehr leistungsstark sein können.

Körperbau 

Im Unterschied zu dem dreigliedrigen Körper der Insekten ist der Körper der Spinnentiere grob in zwei Teile gegliedert, Prosoma und Opisthosoma. Diese Glieder können sowohl deutlich voneinander getrennt z.B. bei Webspinnen, Skorpione als auch miteinander verwachsen wie bei Weberknechten, Walzenspinnen und Milben sein. Markantestes Merkmal sind ihre vier Paar Laufbeine, was sie ebenfalls von den Insekten unterscheidet, die lediglich über drei verfügen. Allerdings haben die Larven vieler Milbenarten nur sechs Beine.
Weitere Extremitäten sind zu Werkzeugen wie Giftklauen, Scheren, Tastern oder Mundwerkzeugen umgebildet. Skorpione besitzen einen langen Schwanz mit Giftstachel.
Wie alle Gliederfüsser, zu denen auch die Insekten gehören, haben Spinnentiere ein Strickleiternervensystem. Als Augen haben Spinnentiere, im Unterschied zu den Insekten, keine Facettenaugen, sondern mehrere Punktaugen, von denen einige sehr leistungsstark sein können.

Fortpflanzung 

Bei der Fortpflanzung gibt es diverse Variationen. Da alle Arten mit Ausnahme der Wasserspinne landlebend sind, gibt es sehr häufig eine innere Befruchtung durch ein penisähnliches Gebilde wie etwa bei den Weberknechten. Die Männchen anderer Gruppen, wie etwa die Skorpione sowie die meisten Milben, legen Spermatophoren ab, die von den Weibchen aufgenommen werden. Die Männchen der meisten Webspinnen befüllen ihre Bulbi (lat. bulbus „Kolben, Knolle“) in den Pedipalpen an ihrem eigenen Geschlechtsorgan oder an selbst gewebten Spermatophoren. Die Bulbi werden bei der Paarung in die Epigastralfurche der Weibchen eingeführt.

Literatur

·       Peter Ax: Das System der Metazoa. Ein Lehrbuch der phylogenetischen Systematik. Band 2: Spektrum, Akademie-Verlag, Heidelberg 1999, ISBN 3-437-35528-7.

·       S. J. Braddy, R. J. Aldridge, S. E. Gabbott, J. N. Theron (1999): Lamellate implications. Zoological Journal of the Linnean Society 97: 1–56.

·       P. Weygoldt, H. F. Paulus (1979): Untersuchungen zur Morphologie, Taxonomie und Phylogenie der Chelicerata. I. Morphologische Untersuchungen. II. Cladogramme und Entfaltung der Chelicerata. Zeitschrift für zoologische Systematik und Evolutionsforschung 17: 85–116, 177–200.

·       P. Weygoldt (1998): Evolution and systematics of the Chelicerata. Experimental & Applied Acarology 22: 63–79.