Name (Art) |
Spitzahorn |
Lateinischer Name |
Acer platanoides, |
Synonyme |
Lehne, Lenne, Löhne, Leinbaum, Leimbaum, Linbaum (Sachsen), Leinahre (Schweiz), Breitlaub, Breitblatt, Breitlöber, Weinblatt oder Gänsebaum. Darüber hinaus bestehen bzw. bestanden die Bezeichnungen: Norwegischer Ahorn (Schwaben), Polnischer Ahorn (Schwaben), Pommerscher Ahorn (Schlesien), Spitziger Ahorn, Bergahorn (Schwaben), Breitläube (Mark bei Luckau), Breitleben, Breitlehne (Schlesien), Epeler, Flaschebaum (Siebenbürgen bei Schässburg), Gänsefussbaum, Gänssbaum, Lähn (Mecklenburg), Laön (Altmark), Leimahorn (Bayern), Leime, Leinöhre (Schwaben), Lie (Glarus), Lienahorn (Berchtesgaden), Lienbaum (Schwaben), Line, Löhn (Pommern), Löne, Lömme, Lön, Lönne, Lon (Niedersachsen), Großer Milchahorn (Schwaben), Milchbaum, Sallatbaum, Spitzflader (Schlesien), Steinahorn, Waldéscher, Wasserbaum (Österreich am Traunfluss), Weissbaum (Schwäbische Alb), Weinblatt, Welsche, Wittléne und Zuckerahorn |
Systematik |
Klasse Unterklasse |
Bedecktsamer (Magnoliopsida, Brongn.) Malviden auch Eurosiden II genannt |
Ordnung |
Seifenbaumartige (Sapindales) |
Familie Unterfamilie Tribus |
Seifenbaumgewächse (Sapindaceae) Rosskastaniengewächse (Hippocastanoideae) |
Gattung Art |
Ahorne (Acer) Spitzahorn |
Allgemeines und Merkmale |
Status |
nicht gefährdet |
Wissenswertes
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Der Spitzahorn ist ein sommergrüner Baum. Beim Spitzahorn kommen die Blüten voll zur Geltung, da sie vor dem Laubaustrieb erscheinen. Die Früchte werden vom Wind verbreitet. Die Bäume erreichen ein Lebensalter von ca. 150 Jahren und bilden 60-100 cm dicke Stämme. Bei Verletzung der Blätter oder der jungen Zweige tritt Milchsaft aus. Vielfach als Alleenbaum gepflanzt. |
Erscheinungsbild |
Meist kurzstämmiger, rundkroniger, 15-25 m hoher Baum. |
Wuchs 10J/20J Endhöhe |
4-12-25 m |
Herkunft |
Einheimisch |
Vorkommen
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Der Spitzahorn ist über weite Teile Europas verbreitet. Er reicht nach Norden bis Mittelschweden und Südfinnland und ist im Osten bis zum Ural verbreitet. Von den europäischen Ahornarten ist er diejenige, deren natürliche Vorkommen am weitesten nach Norden reichen. Seine Westgrenze verläuft am westlichen Rand Mitteleuropas. Er fehlt also in Teilen Nordwestdeutschlands und im Großteil Frankreichs. Im Süden kommt der Spitzahorn in den Gebirgen vor, in den Pyrenäen, im Apennin, in den Gebirgen Griechenlands und Kleinasiens sowie im Kaukasus. Vom Tiefland bis in gut 1000 m Höhe. Im Unterwallis kommt er aber auch bis etwa 1600 m vor. |
Blattanordnung |
Gegenständig |
Blattaufbau |
einfach |
Blattform |
Die Laubblätter sind handförmig, fünflappig mit lang zugespitzten, ganzrandigen Blattlappen. Die Buchten zwischen den Lappen sind stets stumpf. |
Blattrand |
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Blätter
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Blätter spitz 5-7-lappig, bogig gezähnt, 10-18 cm breit, oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits hellgrün und nur auf den Blattnerven schwach behaart. Blattstiel 3-20 cm lang, an der Basis kugelig verdickt. Blattstiele mit Milchsaft. Gelborange Herbstfärbung. |
Borke/Rinde
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Die Rinde ist in der Jugend glatt und blassbraun; im Alter ist die Borke dunkelbraun oder grau. Die Struktur ist längsrissig und nicht schuppig. |
Wurzelsystem |
Herzwurzler |
Blüten
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Blüten gelblich-grün, in kurzen, endständigen Rispen. Erscheinen vor dem Laubaustrieb und stehen in aufrechten Doldentrauben. |
Blütezeit |
April bis Mai |
Bestäubung |
Bienen, Hummeln und andere Insekten |
Fruchtart |
Da sich der Fruchtknoten bei der Reife spaltet, wird die Frucht Spaltfrucht genannt. |
Fruchtreife |
Oktober |
Frucht und Samen |
Ahorne beginnen mit 25 Jahren mit der Samenproduktion Paarweise geflügelte Nüsschen, Flügel stumpf-winkelig bis waagrecht abstehend. |
Geschlecht |
Eingeschlechtlich - zwittrig |
Häusigkeit |
Der Ahorn ist einhäusig, d.h. männliche und weibliche Blüten kommen auf dem gleichen Baum vor. |
Chromosomenzahl |
beträgt x = 13; es liegt meist Diploidie vor, also 2n = 26. |
Standortbedingungen |
Auf tiefgründigem, feuchten, nährstoff- und basenreichen Lehm- und Steinschuttböden. in Buchen-, Schlucht- und Laubmischwäldern sowie in Eichen-Ulmen-Auenwald. |
Frosthärte |
–32°C |
Holzqualität |
Sehr hochwertig Das wertvolle harte, schwere und feinfaserige Holz wird für Möbel, Tischplatten und Musikinstrumente verwendet. |
Nutzung |
Als Halbschattenbaumart ist der Spitzahorn waldbaulich vielseitig und mischungsfähig. Die gut zersetzbare Laubstreu ist gut für die Bodenpflege, das Holz in stärkeren Dimensionen gefragt. Da das Holz sehr zug- und druckfest ist, ist auch sehr gut für den Bogenbau geeignet. |
Giftigkeit |
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Vergiftungser- scheinungen, immunbiologische Wirkungen:
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Medizinische Verwendung |
Durch Anbohren des Stamms im Frühjahr erhält man einen milchigen Saft, der gegen Hautausschläge und Skorbut mit Erfolg verordnet wird. Der Zapfer bohrt in etwa einem Meter Höhe über dem Boden ein 1 bis 2 cm breites und etwa 5 bis 8 cm tiefes Loch in den Stamm, setzt ein Ausflussrohr ein und fängt in einem Auffanggefäß den austretenden Saft auf. Pro Baum ist das Anzapfen dreier Löcher gleichzeitig möglich. Durch Schlauchverbindungen und Einwirken von Vakuum wird vielerorts die Ausbeute in einem zentralen Sammelbehälter aufgefangen. Danach wird der frische Saft mittels Wärmebehandlung unter Wasserentzug oder Gefriertrocknung eingedickt und haltbar gemacht. Zusätze jeder Art sind nicht erlaubt. Pro Baum werden so pro Jahr 20 bis 70 Liter Blutungssaft gewonnen. |
Schädlinge |
Speziell an Ahorn angepasste Käferarten fallen forstlich und wirtschaftlich nicht ins Gewicht, jedoch kann Ahorn z.B. vom Bunten Eschenbastkäfer (Leperesinus varius), der Brutgänge unter der Rinde anlegtund den Maikäferarten Melolontha hippocastani und Melolontha melolontha geschädigt werden. Bei Ahorn können an den Wurzeln Nematoden (Fadenwürmer) auftreten, die dort parasitieren. Dies kann zu Wachstumshemmungen, Blattverfärbungen und Verringerungen der Feinwurzeln führen. Vorkommende Arten sind Longidorus maximus und Pratylenchus penetrans. |
Pflanzenerkrankung
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Eine besonders in Stadtgebieten häufig zu beobachtende Erkrankung ist der Befall mit Uncinula tulasnei, einer für den Spitzahorn spezifischen Art des Echten Mehltaus, die zwar optisch auffallend ist, den Baum aber nicht wesentlich beeinträchtigt. Ebenfalls häufig zu beobachten ist der Befall des Spitzahorns mit der Teerfleckenkrankheit oder Ahorn-Runzelschorf (Rhytisma acerinum). |
Futter |
In früheren Zeiten wurde das Laub auch an das Klein- und Großvieh verfüttert. Dazu wurden die Bäume regelmäßig geschneitelt. Teils genossen auch die Menschen das Laub des Ahorns als Nahrung und man machte daraus eine Art Sauerkraut. Heute dient es überwiegend Insekten als Futterpflanze. |
Imkerwerte
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Der Spitzahorn ist eine hervorragende Futterquelle für Honigbienen und natürlich auch für viele andere Insekten. Die 4- bis 5-zähligen, relativ unscheinbaren, grünlichen Blüten erscheinen in dichten Trugdolden kurz vor oder während der Kirschblüte und liefern den Bienen Nektar und Pollen. Die Ergiebigkeit nimmt vom Bergahorn über den Spitzahorn zum Feldahorn hin ab. Der Eintrag von Ahornnektar geht noch voll in den Frühjahrsaufbau der Völker und kann daher nicht als Sortenhonig gewonnen werden. |
Nektar |
3 - April/ Mai |
Pollen |
2 - April/ Mai |
Pollenfarbe |
gelbgrün |
Propolis |
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Honigtau |
In manchen Jahren liefert der Spitz-Ahorn auch Honigtau, der aber von den Bienen nicht so gerne angenommen wird, wie der Honigtau vom Berg-Ahorn. |
Blütenuhr |
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Literatur |