.22 Hornet

.22 Hornet

Weitere Bezeichnungen

  • .22 WCF Hornet
  • .22 WCF Improved
  • .22 Winchester Hornet
  • .22 WRA Hornet
  • 5,56x35
  • DWM 578
22 Hornet
Allgemein
Kaliber  5,69 mm; .224
Hülsenform  Randlos mit Ausziehrille
Einsatzbereich 
  • Jagdliches Sportschiessen
  • Benchrest-Schiessen
  • allgemeines Sportschiessen
  • Jagd auf Kleinwild bis zur Größe Dachs und Murmeltier (Niederwild mit Ausnahme von Seehund und Rehwild)
  • Jagd auf größeres Federwild (z.B. Wildgans)
In Deutschland ist es verboten, mit der Patrone Rehwild zu erlegen. Das Kaliber hat eine E100 (Auftreffenergie auf 100 m) von unter 500 Joule. In Deutschland ist eine Mindest-Energie des Geschosses nach 100 m Flug von 1.000 Joule vorgeschrieben.
Die Patrone .22 Hornet ist eine Zentralfeuerpatrone, die für die Jagd und das Sportschiessen verwendet wird. Das Geschosskaliber beträgt 5,7 mm, die Geschossmasse liegt zwischen 2,5 und 3,5 g. Es sind die unterschiedlichsten Geschosskonstruktionen erhältlich.
Fabriklaborierungen  RWS
.22 Hornet KTMS 3,0G
Jagdliche Leistungskriterien

Besondere Eigenschaften

  • sehr geringer Rückstoss
  • geringe Geräuschentwicklung
  • sehr gute Präzision
  • verwendbar bis ca. 150 m
  • gute Leistung durch hohe Geschwindigkeit (700–800 m/sec)

Die vergleichsweise geringe Geräuschentwicklung machen die .22 Hornet zu einer idealen Patrone, die vorzugsweise genutzt wird, wenn der Schussknall störend ist (z.B. Jagd in und nahe von bewohnten Bereichen) und auf Kleinwild gejagt wird. Dabei ist von großem Vorteil, dass die Patrone bis 100 m Kleinwild sicher und waidgerecht tötet. Dies trifft auf die sonst gerne verwendete Patrone .22 lfB nicht zu (jagdlich vertretbare Schussentfernung bis ~ 35 m). Die Patrone .22 WMR ist mit ihren Eigenschaften zwischen den beiden vorgenannten Patronen einzuordnen.

Wiederladen
Die Patrone .22 Hornet eignet sich – wie nahezu jede Zentralfeuerpatrone – zum Wiederladen. Sie kann wie in „alten Zeiten“ durchaus auch mit Schwarzpulver laboriert werden, was aber vor dem Hintergrund zur Verfügung stehender moderner Hochleistungspulver wenig sinnvoll erscheint.
Das Wiederladen geschieht nahezu ausnahmslos zur Anpassung an eine bestimmte Waffe oder einen bestimmten Lauf. Die Ansprüche hinsichtlich präzisen und methodischen Arbeitens sind dabei hoch. Mit entsprechendem Aufwand kann eine Präzision erreicht werden, bei der eine Gruppe von sieben Schüssen in einen Kreis von 25 mm Durchmesser und weniger einschlägt.

Waffen für die .22 Hornet
Die .22 Hornet wird jagdlich überwiegend in kombinierten Waffen verwendet. Dabei kommen in Betracht: Bergstutzen, die (Bock-)Büchsflinte, der Drilling, bei dem in einen der Schrotläufe ein Einstecklauf eingelegt wurde, sowie der Bockdrilling.

Für das jagdliche Sportschiessen und das Benchrest-Schiessen werden durchaus speziell eingerichtete Gewehre eingesetzt.
Die .22 Hornet kann auch aus Kurzwaffen verschossen werden, in Deutschland sind aber mehrschüssige Kurzwaffen für Kaliber unter 6,3 mm für die Jagd nicht erlaubt. Die Jagd mit Pistole oder Revolver ist in Deutschland mit Ausnahme von Fangschuss, Baujagd und Fallenjagd verboten.

Entwickelt für  Die Patrone .22 Hornet wurde ca. 1930 von jagdlich interessierten Mitarbeitern des Springfield-Arsenals (USA) entwickelt. Sie entstand durch Umformen der Hülse der seit 1885 existierenden Patrone .22 Winchester Centerfire, einer zunächst mit Schwarzpulver und später mit rauchschwachem Pulver geladenen Patrone für die Jagd auf Kleinwild und für das Scheibenschiessen.
Erscheinungsjahr  1930
Ursprungsort 
Entworfen von  Mitarbeitern des Springfield-Arsenals
Grosvenor Wotkyns
Hersteller 
Produktion 
Mutterhülse  .22 Winchester Centerfire
Mutterhülse von   .10 Eichelberger Squirrel, .10 Squirrel, .12 Squirrel, .14 Ackley Hornet, .14 Eichelberger Hornet, .14 Squirrel, .144 OTTR, .17 Ackley Hornet, .17 Hornet, .17 Jones Scorpion, .17 K-Hornet, .17 KE-Hornet, .17 Mink, .17 Squirrel, .19 Calhoon, .19 Squirrel, .20 Ackley Hornet, .20 Hornet BDR, .20 KE-Hornet, .20 Mink, .20 Squirrel, .200 Mashburn Bee Rimless, .22 Ackley Imp. Hornet, .224 Blown Out Kay-Chuck, .22 Hornet Imp., .22 ICL Gopher .22 K-Hornet, .22 K-Hornet Junior, .22 KE-Hornet, .22 Long Snapper, .22 Mink, .22 Picra, .22 Squirrel, .22 Williams, .22-6-40 Contender, .224 Harvey Kay-Chuk, .240 Banshee, .243 Hornet, .25 Hornet, .25 Hornet Ackley Imp., .25 Squirrel, .255 Banshee, .26 Jones, .270 Ren.
Hülse
Ø Geschoss  5,7 mm
Ø Hülsenhals  6,16–6,22 mm
Ø Hülsenschulter  7,04 mm
Hülsenlänge  35,64 mm
Ø Patronenboden  8.89 mm
Länge inkl. Geschoss  max. 43,76 mm
Drall 
Gewichte
Geschossgewicht  2,3–3,6 g, (35–55 grain)
Pulvergewicht  0,58–0,84 g, (9–13 grain)
Gesamtgewicht 
Technische Daten
Geschwindigkeit V  751 m/s mit 45grs Geschoss
Energie E   
E100 
822 Joule aus einem  56 cm Lauf
Gasdruck  3000 Bar
GEE 
Weitere Informationen
Literatur
  • Barnes, Frank: Cartridges of the World. Gun Digest Books, 13. Aufl. 2012, S. 16
  • Hahn, Eberhard: Die Entwicklung der Zentralfeuerpatrone Kaliber .22. In: Deutsches Waffen Journal, 2/1968, S. 142-144
  • Heigel, Hans: Siegertyp; Wiederladen .22 Hornet. In: Deutsches Waffen Journal, 4/2009, S. 102-103
  • Klups, Norbert: .22 Hornet. Jagdpatronen im Porträt. In: St. Hubertus, online 27.04.2012, (abgerufen am 10.05.2013)
  • Krüper, Wolfgang: Die Patrone .22 Hornet. In: Deutsches Waffen Journal, 1/1985, S. 79
  • McPherson, Mic: .22 Hornet Primer Study. In: Varminter Hunter, Jul. 2011
  • McPherson, Mic: Working With The .22 Hornet. In: Varmint Hunter, Winter 2012
  • McPherson, Mic: 22 Hornet to 22 K-Hornet. In: The Varmint Hunter Magazin, Spring 2014, S. 66-71
  • Reb, Werner: Die deutschen Standardpatronen aus der Sicht des Wiederladers. In. Deutsches Waffen Journal, 8/1971, S. 753-756
  • Reb, Werner: Reduzierte Ladungen für Büchsenpatronen. In. Deutsches Waffen Journal, 3/1982, S. 326-329
  • Wilmot, Barry: Reloading column: The .22 Hornet. In: Australian Shooter, Oct. 2008, S. 8
  • Zeitler, Roland: Teilmantel bleibt Trumpf. Fuchs-Kaliber. In: Pirsch, 1/2013, S. 58-61