Falknerei

1) Vom Niederschlagen spricht man beim Beizfalken, wenn er auf einen Beutevogel herabstößt und ihn mit seinen Händen zu Boden schlägt, bevor er ihn bindet.
2) Wenn ein Bär Sträucher niederdrückt, sagt man dazu auch: er schlägt sie nieder.

Die Oberhand ist beim Beizfalken der Teil der Falkenhand zwischen Fingerwurzel und dem Diehn (Oberschenkel); an der Oberhand werden Geschüh und Bell befestigt.

Die Beize auf Passage ist die edelste Art, einen Reiher zu beizen. Als Passage bezeichnet der Falkner den Weg, den horstende oder brütende Reiher vom Horst bis zu den manchmal weit entfernt liegenden Atzungsplätzen und Fischgründen in mehr oder weniger großer Flughöhe zurücklegen. Früher wurden nur die schweren Reiher gebeizt, also jene Reiher, die mit vollem Kropf zurück zum Reiherstand (Horst) strichen. Bei dieser Art der Beize kam es jedoch häufig vor, dass der vom Falken angegriffene schwere Reiher seinen Kropfinhalt ausspie, um ohne Ballast möglichst schnell entfliehen zu können. Gelegentlich liess sich ein Falke von diesem ausgespienen Kropfinhalt, auf den er sich in seiner Gier stürzte, ablenken. Die früheren Falkner bezeichneten einen solchen Falken als unedel.

Ein Passagefalke, Passagier auch Zugfalke ist ein Falkenwildfang im Jugendkleid. Seinen Namen hat er erhalten, weil er meist im Herbst auf dem Durchzug (der Passage) gefangen wurde.

Pennen oder Pannen (lat. penna, Feder, Flügel) werden von den Falknern die zwölf Großfedern des Stoßes (Staartpennen) und die zehn großen Schwungfedern (Schwungpennen) der Flügel der Beizvögel genannt, wobei die erste äussere Schwung-Penne als Säule oder als Schmalfeder, die zweite und die dritte bei den Falken als Lange Penn bzw. als Vorlange Penn bezeichnet werden. Die weiteren Schwungfedern heissen vierte, fünfte usw. bis zehnte Schwungpenne.