Schwarzwildbejagung

Die Bejagung von Schwarzwild ist eine besondere Herausforderung. Um die Jagd zu vereinfachen, nutzt man die Möglichkeit der Beobachtung der Hauptwechsel und Kirrplätze.
Schwarzwild reagiert auf alle Arten von Störungen oder Veränderungen sehr empfindlich. Jeder Fehler wird sofort bestraft. Eine Unaufmerksamkeit, ein Räuspern oder eine falsche Bewegung bedeutet das Aus, wenn die Sauen nahe sind.

Der Kirrplatz

  • Beim Freischneiden der Schußschneise nicht zu viele Äste zurückzustutzen.
  • Zum Kirren nach Möglichkeit den gleichen Weg und die gleichen Stiefel oder Schuhe nutzen.
  • Den Mais nicht mit den Händen berühren.
  • Wenn die Kirrung z.B. mit Mais angenommen wird, sollte man auch bei Mais bleiben und nicht des öfteren anderweitige Lockmittel nutzen.
  • Es kann hilfreich sein, eine getragene Jacke oder einen Pullover auf der Kanzel zu lassen, um das Schwarzwild vertrauter zu machen.
  • Leitern nicht auf den ersten Sprossen sondern so hoch als möglich betreten.
  • Lautlose Kleidung tragen. Loden ist dafür hervorragend geeignet.
  • Sich bequem einrichten um sich auf einen langen Ansitz vorzubereiten.
  • Den Wind beachten. Wobei darauf zu achten ist, dass der Wind, besonders an Waldrändern, in Schneisen oder unterhalb von Erhebungen, sich völlig anders verhalten kann.
  • Das Auto weit weg und nicht grade an einem möglichen Wechsel abstellen.
  • Den Pirschweg frei von Blättern oder Ästen halten und sich mit dem Weg zur Kanzel vertraut machen.
  • Auf Laute und Zeichen achten, wie anhaltendes Schrecken vom Rehwild, in Panik fliehende Rehe, oder in der Nähe von Pferdekoppeln auf das Verhalten der Pferde, die sehr empfindlich auf Schwarzwild reagieren. Lautes Knacken von Ästen und wenn es besonders gut läuft und eine Rotte im Anmarsch ist, das Grunzen und Quieken, was unverkennbar ist.

Hat eine Sau erstmal Wind bekommen, kommt es vor, dass sie den Ansitzplatz im großen Bogen umkreist, um den Feind ausfindig zu machen. Schwarzwild ist dabei sehr ausdauernd. In diesem Fall hat man fast keine Chance mehr auf einen Erfolg.

Richtlinie zur Schwarzwildbejagung wurden viele ausgearbeitet. Nachfolgend ein paar zur Anregung:


Literatur

  • David, Andreas: Wehmut kommt auf. Mythos "Lüneburger Modell". In: Wild und Hund, 16/2005, S. 15
  • Dietz, Robert: Ist Schwarzwildhege nur Geschwätz? In: Wild und Hund, 73. Jg. (1970/71), S. 902
  • Happ, Norbert: Vorstellung eines funktionierenden Schwarzwildringes auf Basis des Lüneburger Modells. In: Reddemann, Joachim (Hrsg.): (=Schriftenreihe des Landesjagdverbandes Bayern e.V., Bd. 6), Schwarzwild-Symposium Kloster Banz, 1998
  • Raschke, Günther: Gedanken zur Schwarzwildhege. In: Wild und Hund, 73. Jg. (1970/71), Heft-Nr. 5
  • Raschke, Günther: Gedanken zur Schwarzwildhege. In: Wild und Hund, 73. Jg. (1970/71), Heft-Nr. 6
  • Stahl, Dietrich: Gedanken zur Schwarzwildhege und Schwarzwildjagd. In: Wild und Hund, 12/1982, S. 30-34
  • Die Niedersachsen beschlossen hegerische Bejagung des Schwarzwildes. In: Wild und Hund, 73. Jg. (1970/71), S. 331

Vogeljagd


Die Vogeljagd ist ein Sammelbegriff für die Jagd auf Vögel sowie die Jagd mit Vögeln. Es ist somit zwischen der Beizjagd, bei der neben Federwild auch Haarwild gejagt wirdund dem eigentlichen Vogelfang zu unterschieden. Da die Jagdvögel vor der Abrichtung ebenfalls gefangen werden mussten, waren früher alle Greifvögel Wildfänge.
Im Mittelalter diente die Vogeljagd dem Adel als eine beliebte Freizeitbeschäftigung der bekannteste Adlige bis heute ist König Heinrich der Vogeler geboren 876; 2. Juli 936.

Beizjagd

  • Bei der Beizjagd wird mit abgerichteten Greifvögeln Federwild und kleines Haarwild (vor allem Kaninchen und Hasen) gejagt. Zum Aufstöbern von Federwild bei der Beizjagd dienen Jagdhunde.

Vogelfang

  • Beim Vogelfang ist zwischen der Jagd auf Federwild und der Jagd auf Kleinvögel zu unterscheiden. Kleinvögel wurden auf Fangplätzen mit Ködern oder Lockvögeln angelockt oder mit Schreckmitteln in aufgespannte Netze getrieben. Im Innenraum waren oft weitere spezielle Vogelfallen aufgestellt. Es wurden auch kurzfristige Vogelsperren aufgebaut oder nachts Netze über ruhende Vögel ausgeworfen. Je nach Saison und Vogelart kamen unterschiedliche Fangeinrichtungen zum Einsatz. Der Vogelfang fand auch an sogenannten Vogelherden statt.

Tirassieren

  • Beim Tirassieren zeigten Hühnerhunde das erstöberte Flugwild an und trieben es auf Kommando vorsichtig vorwärts in das Tiras, das Zugnetz der Jäger. In England wurde die sportliche Art des Vogeljagens auf Geflügel mit Vorstehhunden, den setting dogs, entwickelt. Diese legten sich beim Anzeigen nieder, das Wild mit den Augen bannend, so dass die Jäger die Fangnetze über Hund und Beute werfen konnten. Beim Tyrassieren wurden auch Falken oder Drachen zur Verhinderung des Aufsteigens des Flugwildes eingesetzt.

Windhetze oder Hetze, Hasenhatz, Hasenhetze

Die Windhetze oder Hetze, Hasenhatz, Hasenhetze war eine früher ausgeübte Hasenjagd mit Windhunden. Die mehr dem Sport zugehörige Jagdart (heute nach §19 Nr. 13 BJG verboten) wurde von meist berittenen Jägern im Zusammenspiel mit den am Hetzstrick geführten Windhunden praktiziert. Da die Windhunde nur auf das Gesicht (auf das Auge) jagen, musste das Gelände eben und übersichtlich sein. Mit Junghunden unter einem Jahr wurde nicht gehetzt, später vorsichtig und nur auf junge Hasen. Besonders war darauf zu achten, dass der Hase nicht zu weit vor den Hunden aufstand, da sie sich sonst leicht überhetzten. Mehr als drei Hunde waren nie an einem Strick, da sonst die Gefahr bestand, dass der Hase gerissen wurde. Mehr als viermal durfte auch mit einem Strick eingehetzter Hunde nicht gehetzt werden, obwohl gute Windhunde den Hasen in fünf bis zehn Minuten fingen. Bei der Windhetze mussten die Hunde ruhig an der rechten Seite der Pferde herlaufen; sie mussten strickbändig sein. Der Hetzriemen ging durch die Ringe der Hundehalsungen und war durch eine Schleife leicht zu lösen. Der Windhetzer trug ihn von der linken Schulter zur rechten Hüfte. Stand ein Hase auf, wurde die Schleife gelöst und die so freigemachten Hunde mit dem Ruf hetz, hetz! angefeuert. Den hetzenden Hunden folgte der Jäger im Jagdgalopp. Nahmen an einer Windhetze mehr berittene Jäger teil, ritt der Jäger mit den Hunden in der Mitte, die anderen mit etwa vierzig Schritt Abstand in einer Linie links und rechts von ihm. Nach ihrer Verhaltensweise wurden Windhunde Solofänger und Retter genannt. Durch die stetige Beunruhigung wirkte sich die Windhetze sehr nachteilig auf den Hasenbesatz aus. Sie wurde auch auf Kaninchen und auf den Fuchs

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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