Falknerei

• 1) Wenn ein Beizvogel (Falke) kleinere Beutevögel schlägt und diese kröpft, bevor der Falkner ihn erreicht, so sagt man: Er ist scharf auf Betrügereien.
  
• 2) Wenn der Beizvogel beim Herannahen des Falkners sich regungslos über der Beute duckt, um von seinem Herrn übersehen zu werden, so begeht er eine Betrügerei.

Bettelflug nennen Falkner den Entwicklungsschritt, der nach der Nestlings- und Ästlingsphase bei jungen Greifvögeln folgt. Nach dem Verlassen des Nestes erkundet ein Jungvogel unter Aufsicht der Alttiere seine Umgebung. Er entwickelt und trainiert verschiedene Verhaltensweisen wie beispielsweise den Beutefang, Feinderkennung und Fluchtverhalten. Da seine Beute in diesem Lernzeitraum noch nicht für seine Ernährung ausreichend ist, fliegt der junge Greifvogel den Alttieren mit Hungergeschrei nach und wird dann von diesen mit Nahrung versorgt. Man nennt diese Phase im Leben des jungen Tieres die Bettelflugperiode.
Der Bettelflug kommt z.B. vor beim Habicht, Bussard, Falken, Weihen und Möwen vor.

Der Beutefalke bzw. Beutehabicht ist ein abgetragener Beizvogel, der bei der Beizjagd besonders erfolgreicher Beizfalke oder Beizhabicht.

• 1) Wenn der Falke die Beute greift und festhält, so bindet er sie. Habicht und Sperber greifen und halten.
• 2) In der Taubenzucht versteht man unter Binden i.d.R. zwei mehr oder weniger schmale, durchgehende und möglichst parallel laufende, sich von der übrigen Flügeldeckfarbe klar abhebende andersfarbige Bänder. Weiße Binden haben bei blauen und silberfarbigen Tauben am hinteren Rand einen schmalen schwarzen bzw. dunklen Endsaum.

Als Bisstöter oder Griffhalter bezeichnet man jene Greifvögel und Eulen, die ihre Beute mit den Fängen packen und sie durch einen Biss in den Nacken töten. Dieses unterscheidet sie von Grifftötern, die ihre Beute durch den Zugriff ihrer Fänge töten.
Generell sind alle Falkenartigen Bisstöter. Lediglich der Wanderfalke tötet seine Beute meist bereits durch die enorme Wucht des Aufpralls beim Sturzflug.
Die Oberschnäbel der Falkenartigen sind an diese Tötungsform durch eine besondere Form angepasst. Sie haben einen Reißhaken-Beißschnabel, durch den der Biss in den Nacken des Beutetiers effizienter wird.
Auch die Würger wie beispielsweise der Neuntöter zeigen Merkmale von Bisstötern. Mit ihrem Hakenschnabel, der kurz hinter der gebogenen Spitze ebenfalls einen „Zahn“ aufweist, töten sie Beutetiere wie z.B. Mäuse durch einen Biss in den Nacken.