Steinmarder (Martes foina)
Raubtiere |
Steinmarder |
Lateinischer Name |
Martes foina, Erxleben 1777 |
Männliches Tier |
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Überordnung |
Laurasiatheria |
Überfamilie |
Hundeartige (Canoidea) |
Echte Marder (Martes) |
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Allgemeines, Merkmale und Kommunikation |
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Wildart |
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Schutzstatus |
DE jagdbar |
Wissenswertes |
Marder nutzen zwei verschiedene Ruhestellungen. Zum einen liegen sie zusammengerollt, um möglichst wenig Wärme abzugeben und um die helle Unterseite zu verdecken. Zum anderen haben sie die langgestreckte Ruhestellung auf Astgabeln und im Geäst, wie es auch Grosskatzen (Leopard) machen. |
Erbgut |
38 Chromosomen |
Aussehen / Körperbau |
Steinmarder haben den üblichen Körperbau der Marder mit einem langgestreckten, schlanken Rumpf und relativ kurzen Gliedmaßen. Siehe Unterschiede zum Baummarder |
Balg |
Der Steinmarder ist graubraun und das Deckhaar ist nicht so dicht wie beim Baummarder, so dass die weisse Unterwolle leicht durchschimmert. |
Größe Rüde |
Kopf-Rumpf-Länge: 41 - 55 cm |
Gewicht |
Minimalgewicht im Januar; Maximalgewicht im Sommer. |
Das Milchgebiss ist nach 7 Wochen komplett. I C P M |
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Sinne |
Besonders ausgeprägt sind der Gesichtssinn und der Geruchssinn. |
Drüsen |
Analdrüsen (Moschusgeruch). Durch Drücken des Hinterteils auf den Boden, an Steinen oder Bäumen, setzt er Duftmarken entlang seines Passes. |
Der Locklaut zur Ranzzeit ist dem Fieplaut des Rehs sehr ähnlich.
d d d d Locklaut zur Ranzzeit dem Fieplaut des Rehes ähnlich. d d d d d d |
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Kommunikation visuell |
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Kommunikation chemisch |
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Herkunft |
Einheimisch |
Verbreitung |
Steinmarder sind Kulturfolger und kommen fast in ganz Europa vor. Sie fehlen lediglich auf den Inseln Elba, Korsika und Sizilien sowie auf den Britischen Inseln. In Skandinavien ist er sehr selten anzutreffen. Zu finden ist er auch in Zentralasien bis in die Mongolei und die Himalaya-Region. Eine zur Pelzjagd eingeführte Population hat sich auch im US-Bundesstaat Wisconsin etabliert. |
Der Steinmarder lebt gern in der Nähe von menschlichen Siedlungenund nicht selten sind Dörfer und Städte geradezu sein Lieblingsaufenthalt. Einsam stehende Scheunen, Ställe, Gartenhäuser, altes Gemäuer, Steinhaufen und größere Holzstösse werden von ihm regelmäßig bewohnt. |
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Territorium |
Steinmarder leben territorial und markieren ihr Revier mit dem Sekret von Duftdrüsen. Das Revier wird gegen gleichgeschlechtliche Steinmarder verteidigt. Die Reviergröße ist sehr variabel. Die Spannbreite beträgt zwischen 12 und 210 Hektar und hängt unter anderem vom Geschlecht ab – Männchen haben größere Reviere als Weibchen – sowie von der Jahreszeit (im Winter kleiner als im Sommer) und vom Nahrungsangebot. |
Schlafplatz |
Er hat im Revier mehrere Unterschlupfe. |
Lebensweise |
Die Lebensweise und Sitten des Steinmardes stimmen vielfach mit denen des Baummarders überein. Den Tag verschläft er auf Heuböden oder Speichern, unter trockenen Wegdurchlässen, in Stein- und Reisighaufen und nur sehr selten auf Bäumen. Er jagt in der Regel nur zur Nachtzeit und richtet in Hühnerställen und in Taubenschlägen oft erheblichen Schaden an (Beutefang-Auslöser). Er hält auf Streifzügen immer seinen bestimmten Pass ein, benutzt beim Auf- und beim Absprung immer denselben Ast oder Mauervorsprung und hat in seinem Jagdrevier mehrere Unterschlupfe. Im Wald ist sein Versteck fast immer der hohle Baum. Der Steinmarder der Alpenregion steigt während der Sommermonate bis in Höhen von über 2000 m hinauf, zieht sich aber im Winter in die tieferen Gegenden zurück. |
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Nahrung und Nahrungserwerb |
Steinmarder sind opportunistische Allesfresser und nehmen was sie bezwingen können. |
Jagdweise |
In der Nacht geht der Steinmarder auf Nahrungssuche, wobei er sich vorwiegend am Boden fortbewegt. Obwohl er gut klettern kann, steigt er selten auf Bäume. |
Fortpflanzung – Entwicklung – Krankheiten |
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Zusammenleben |
Einzelgänger |
Nach der Befruchtung setzt eine Eiruhe bis zu 7 Monaten (Schwankungen von mehr als einem Monat sind bei der Vortragzeit möglich) ein. Die eigentliche Tragzeit ist aber nur einen Monat. |
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Wurfzeit |
März bis April |
Wurfnest |
Vor dem Werfen sucht sich die Fähe ein möglichst sicheres, trockenes und warmes Nest. Das Nest wird mit Moos, Haaren, Federn oder Pflanzenmaterial ausgepolstert. |
3 bis 5 Welpen, mausgrau behaart; der Kehlfleck zeichnet sich bereits ab; zahnlos die 34 bis 38 Tage taub und blind sind. Gewicht der Welpen beträgt ca. 30 Gramm. Kopf-Rumpf-Länge der Welpen etwa 12 cm. |
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Säugezeit |
Die Fähe hat vier Zitzen. |
Selbständigkeit |
12 bis 16 Wochen |
Die Fähen sind ab 14 Monate fortpflanzungsfähig. Aufgrund der verlängerten Tragzeit wölfen Steinmarderfähen erst im Alter von 2 Jahren. |
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Höchstalter |
Die durchschnittliche Lebenserwartung in freier Wildbahn beträgt drei Jahre. Das Höchstalter liegt bei zehn Jahren. |
Natürliche Feinde |
Habicht, Steinadler, Fuchs und Luchs |
Infektionskrankheiten |
Tollwut kommt bei Marderartigen nur sehr selten vor. Staupe und Aujeszkysche Krankheit; Bakterielle Infektionen: Milzbrand und Tuberkulose in Einzelfällen. |
Bestands-zusammensetzung |
Einzelgänger |
Bestandsstatus |
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Bestandstrend |
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Erkennung der Anwesenheit im Revier und Hege |
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Rissmerkmale |
Der Steinmarder tötet durch Biss in den Nacken, kleinere Beute durch einen Biss direkt in den Kopf. Beim Riss fehlt häufig nur der Kopf, weil der Steinmarder das Gehirn besonders schätzt. |
Die wurstartig, dunkelgraubraune bis schwarz, geformte Losung endet mit einer gedrehten Spitze und enthält fast immer Haare, Federn oder auch Knochenteile; im Herbst auch Beerenreste, Obstreste und Kerne. Die Losung ist 6 bis 10 cm lang, 1 bis 1,5 cm dick und riecht unangenehm. Setzt die Losung bevorzugt am Pass und auf Erhöhungen ab (Baumstümpfe, Steine usw.). |
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Spur |
Die Spur des Steinmarders ist wie die des Baummarders jedoch sind die Ballen deutlicher abgedrückt, da die Brantenunterseite kaum behaart ist. Der Steinmarder nagelt, der Baummarder dagegen nicht. |
Marder bewegen sich meistens hüpfend vorwärts. Mit den Hinterbranten springen sie dabei häufig in die Spur der Vorderbranten (Paarsprung). Die Tritte stehen dabei meist etwas schräg nebeneinander. In einer Reihe von Paarsprüngen kommt gelegentlich auch der Dreitritt vor. Dann hat wird eine Hinterbrante so gesetzt, dass drei Tritte entstehen. Die Abstände von Paartritt zu Paartritt liegen zwischen 50 und 90 Zentimetern. Die Spur der Vorderbrante ist ca. 3,5 Zentimeter lang und 3,2 Zentimeter breit, die der Hinterbrante vier Zentimeter lang und drei Zentimeter breit. Beim Baummarder ist die Spur undeutlich und wirkt deshalb immer leicht verwischt. Durch die Zwischenzehenbehaarung bilden sich die einzelnen Ballen der Branten nicht deutlich ab. Der Steinmarder hat diese Zwischenzehenbehaarung nicht; deswegen ist seine Spur von der des Baummarders recht gut zu unterscheiden. |
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Hege |
Der Steinmarder wird nicht gehegt. |
Bejagung |
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Jagdzeiten DE, AT, CH |
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Jagdsignal |
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Jagd |
Fang mit Fallen, Austrommeln, Ansitz am Pass, Herrichten einer Marderburg. Sämtliche Jagdarten sind für beide Marder-Arten geeignet. Bei der Wahl der Jagdart kommt es weniger auf den Marder an, sondern auf den Ort, an dem er erlegt werden soll. 1. Der Fang mit der Kastenfalle, der Totschlagfalle, der Prügelfalle oder dem Marderabzugseisen: Kennt man den Pass des Steinmarders oder seinen Unterschlupf, werden die Fallen dort aufgestellt. Der beste Köder für ihn ist das Ei. Es ist für ihn ein Leckerbissen und bietet einigermaßen gewähr, dass keine Katze in die Falle geht. Im Ggs. zum Baummarderfang werden die Totschlagfallen nicht in Mannshöhe, sondern zu ebener Erde errichtet. 2. Hat man u.a. durch Ausneuen festgestellt, dass der Steinmarder sich in seinem Unterschlupf (Scheune, Heuboden o. ä.) befindet, kann man ihn durch scharfe Hunde zum Springen bringen oder auch austrommeln. Bei letzterem ist darauf zu achten, dass die Schützen freies Schussfeld haben und in guter Deckung stehen, um vom Steinmarder nicht eräugt zu werden, dass sämtliche Fluchtwege von den Schützen eingesehen werden können und dass die Personen, welche ihn austrommeln, so lautlos wie möglich Aufstellung nehmen und dann plötzlich mit Blechtöpfen, Trommeln oder Klappern einen Höllenlärm veranstalten. Der so erschreckte Steinmarder ergreift i.a. kopflos die Flucht. Steckt er hingegen nur in einem Reisig-, Holz- oder Steinhaufen, wird dieser so lange umgeschichtet, bis der Steinmarder springt. 3. Da auch der Steinmarder sehr genau seinen Pass einhält und sich gerne in der Nähe von Siedlungen aufhält, ist auch der Ansitz in mondhellen Nächten am Pass lohnend. |
Ansprechen |
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Schuss |
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Aufbrechen |
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Wildbret |
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Altersbestimmung |
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Trophäen |
Balg |
Medizinische Verwendung |
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Literatur |
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