Jagdkunde

Der Ansitzschirm gehört zu den einfach erstellbaren sowie schnell zu versetzenden Jagdeinrichtungen. Nicht überall hat man einen Baum, um eine Leiter anzulehnen, und nicht immer lohnt der Bau einer Kanzel. Deshalb sind leichte Ansitzschirme das Mittel der Wahl, denn die einfach umsetzbaren Schirme stellen sowohl im Hoch- als auch im Niederwildrevier eine optimale Ergänzung der jagdlichen Infrastruktur dar. Beim Ansitzschirm muss noch mehr auf einen geeigneten Kugelfang geachtet werden, da das Wild vom Boden aus erlegt wird. Aufgrund dessen ist nicht jedes Gelände zur Jagd von einem Ansitzschirm geeignet.

1) Anspringen ist das ungesehene, sprungweise herangehen an den balzenden Auerhahn. Dies geschieht während des letzten Teils der Balzarie, des "Schleifens", mit wenigen kurzen Schritten. In dieser - nur Sekunden dauernden - Phase ist der balzende Hahn unaufmerksam (fast taub, aber nicht blind) und nimmt den springenden Jäger nicht so leicht wahr.
2) Unter Anspringen versteht man beim Schalenwild, insbesondere Gamswildes, wenn dieses den Stand des Schützen anläuft.
3) Wenn der Rehbock während der Blattzeit auf den Lockruf des Jägers kommt, wird das als Anspringen bezeichnet.

1) Mit Anstrich bezeichnet man die Fährte des Hirsches im Tau.
2) Als Anstrich galt früher auch das Durchziehen der Hirsche und Tiere durch dürres hochstehendes Gras und feinem Geäst. Beim Durchziehen wurde durch die Rumpfunterseite das hohe Gras angestrichen und gelegentlich abknickt. Diese Höhe konnte zusammen mit anderen Zeichen Aufschluss darüber geben, ob es sich um einen Hirsch oder ein Tier handelt und welche Körpergröße vorliegt. Erfahrene Hirschjäger konnten durch den Anstrich auch die Länge der Läufe, ob das Rotwild hoch- oder kurzläufig ist, erkennen.
3) Als Anstrich bezeichnet man den Schweiß, den angeschossenes Wild an Zweigen, Blättern, Gräsern usw. beim Anstreifen (Anstreichen) hinterlässt.

Der Anstrich zu 1) und 2) gehört zu den Hirschgerechten Zeichen.

Antraben sagt man, wenn Fuchs, Luchs oder Wolf im Trab herankommen.

Antrollen bedeutet im Trab (Troll) anlaufen oder näher kommen. Dieser Ausdruck ist nur beim Schalenwild und beim Braunbär gebräuchlich.