Jagdhunde

Begriff Definition
Adel

Von Adel spricht man beim Hund, wenn er eine rassetypische, edle Erscheinung z.B. eine stolze Haltung hat. Ein Junghund ist von Adel, wenn er von formschönen und leistungsfähigen Ahnen abstammt.

Ahnenverlustkoeffizient (AVK)

Der Begriff Ahnenverlust bezeichnet die Erscheinung, dass in der Ahnenliste eines Hundes Ahnen mehrfach auftauchen, so dass die Anzahl der tatsächlichen (verschiedenen) Ahnen niedriger ist als die maximal mögliche Anzahl. So hat ein Hund, innerhalb der ersten fünf Generationen und bei Dopplung eines Ahnen, nur 61 statt 62 Vorfahren. Kommen sechs Ahnen doppelt vor, so hat der Hund nur 56 statt 62 Vorfahren. Innerhalb gewisser Grenzen ist es ein vollkommen normales Phänomen, das auf viele Generationen betrachtet jeden Hund betrifft, bei Inzucht aber ungewöhnlich stark ausgeprägt ist. Der Ahnenverlustkoeffizient wird berechnet, in dem man die Anzahl tatsächlich vorhandener Ahnen durch die maximale Anzahl möglicher Ahnen teilt. Er wird üblicherweise als Prozentwert angegeben.

Eine Faustregel für die Hundezucht besagt, dass der AVK nicht unter 85 % liegen sollte.Bei zahlenmäßig kleinen Rassen kann dieser Wert aber häufig nicht gehalten werden.

Im Gegensatz zum IK berücksichtigt der AVK allerdings nicht, wie eng Vater- und Muttertier miteinander verwandt sind. Bei ingezüchteten, aber nicht eng miteinander verwandten Elterntieren kann dies dazu führen, dass der Nachwuchs einen hohen AVK, aber gleichzeitig einen niedrigen IK aufweist. Da der Grad der Inzuchtdepression sich nach dem Homozygotiegrad richtet, welcher wiederum durch den IK gemessen wird, ist in solchen Fällen dem IK mehr Bedeutung beizumessen als dem AVK.

Allons cherche

Allons cherche, (frz.: Vorwärts Suche) veraltetes Kommando für einen Jagdhund der die Suche wieder aufnehmen soll.

Altersangabe bei Jagdhunden

Das Alter der Hunde wird nicht nach Jahren angegeben, sondern bei Schweisshunden in Behang, d.h. nach der Zahl der Jahre, die er am Schweissriemen hängt - z.B.: Ein vierjähriger Schweisshund steht im dritten Behang.
Bei Vorstehhunden erfolgt die Angabe in Feld, also nach der Zahl der Jahre, die er im Feld arbeitet - z.B.: Ein dreijähriger Vorstehhund steht im zweiten Feld.

Ammerländer Bracke

Die Ammerländer Bracke ist eine Lokalrasse der nordwestdeutschen Bracken. Sie wurde benannt nach dem Ammerland dem Kerngebiet Oldenburgs in Niedersachsen. Die Ammerländer waren ca. 48 cm hoch; ihre Farbe war rot mit geringen weissen Abzeichen. Die Ammerländer Bracke war eng verwandt mit der Hannoverschen Haidbracke, zu deren Regeneration sie um 1900 herangezogen wurde. Von dieser Rasse ist nur ein Foto aus dem Jahre 1920 bekannt geworden. Es zeigt August Hubbermann aus Schillmühle bei Visbek mit seinen beiden Ammerländer Bracken und einer Westfälischen Bracke an einer Morgenstrecke, bestehend aus einem Rehbock, einem Hasen und einem Fuchs. Seine erfolgreiche Jagdmethode schilderte der Brackenjäger sehr anschaulich: „Meine Hunde jagen immerfort; ich gehe nur die Wege entlang“. Letzte Zeugnisse dieser Lokalrasse finden sich in den 1930er Jahren.