Die Hohltaube (Columba oenas) ist eine Vogelart aus der Familie der Tauben (Columbidae). Sie gehört zu den fünf Taubenarten, die in Mitteleuropa vorkommen. Die Hohltaube hat eine Körperlänge von 28–32 cm, eine Flügelspannweite von 60–66 cm. Sie ist damit etwa so groß wie die Stadttaube und deutlich kleiner als eine Ringeltaube. Männchen wiegen im Mittel etwa 300 g, Weibchen etwa 270 g. Das Gefieder ist blaugrau, ohne weisse Gefiederpartien an Bürzel oder Flügel. Die Halsseiten sind glänzend grün und die Brust blass orange. Die Flügel der Hohltaube sind breit schwarz gerandet. Die Augen sind schwarz. Männchen und Weibchen haben die gleiche Färbung. Der Ruf klingt in etwa wie „hu ru“. Die Hohltaube kommt von Europa bis Westsibirien sowie Kleinasien und Nordafrika vor. Von Februar bis November ist die Hohltaube in Wäldern und Parkanlagen von fast ganz Europa (ausser Island und Nordskandinavien) zu beobachten. Dabei ist sie auf Altholzbestände angewiesen und wegen der Nisthöhlen eng an Vorkommen des Schwarzspechts gebunden. Hohltauben sind Zugvögel und ziehen im Winter nach West- und Südeuropa. Der Gesamtbestand der Hohltaube wird laut IUCN als stabil und ungefährdet angesehen. Die Hohltaube ernährt sich von Früchten, Samen, Beeren, Eicheln und Pflanzenteilen. Ihre Nahrung sucht sie auf Feldern und anderen Grünflächen. Die Brutzeit erstreckt sich von März bis September. Die Balz wird vom Männchen durch Verbeugungen eingeleitet. Der Paarung gehen Schnäbeln und Gefiederkraulen voraus. Das Weibchen legt zwei Eier in eine Baumhöhle (meist alte Höhlen des Schwarzspechtes), die mit Halmen, Reisig und Blättern ausgelegt ist. Entsprechend große Nistkästen werden ebenfalls angenommen. Männchen und Weibchen teilen sich das Brüten und die Versorgung der Jungen. Die Brutzeit beträgt 16 bis 17 Tage.
Als ursprünglicher Waldvogel besiedelt die Ringeltaube besonders Waldränder. Inzwischen findet sie sich aber auch in großer Zahl im städtischen Bereich, wo sie in Lebensräumen mit hohen, alten Bäumen, wie Gärten, Parks, Friedhöfe und Alleen zu finden ist. In der Stadt nisten sie nicht nur in Bäumen, sondern auch in Fahrleitungsmasten und an bzw. in Gebäuden. Die Geschlechter sehen gleich aus: Kopf und Rücken sind blaugrau, Schwanz- und Flügelspitzen dunkel. Die Brust ist etwas heller als grau-rosa. Die Iris der Vögel ist gelb. Deutlichstes Merkmal sind die weißen Halsflecken, die keinen Ring bilden. Der Nacken schillert grünlich. Im Flug erkennt man auf den Flügeln weiße Querbänder. Ringeltauben ernähren sich überwiegend pflanzlich, beispielsweise von Samen, Knospen und Beeren. Städtische Populationen haben sich teilweise an Brot gewöhnt. Morgens und abends kann man sie in Schwärmen auf den Feldern, aber auch in kleinen Gruppen auf Grünflächen in Gärten und Parks beim Äsen beobachten.
Nicht ausrottbar! Die Jagdstrecke kann noch so hoch sein, sämtliche Jäger werden es nicht schaffen, den Bestand der Ringeltauben zu regulieren oder gar zu gefährden. Das erreichen auch die natürlichen Feinde nicht.
Aussehen / Körperbau
Die Ringeltaube ist die größte Mitteleuropäische Taube und wirkt eher plump. Bei der ausgewachsenen Ringeltaube sind Kopf und Oberrücken blaugrau, Hals und Nacken meergrün mit Purpurschimmer, die Brust leicht rot schimmernd. Die schiefergrauen Schwingen haben ein gut sichtbares weißes Band das v.a. im Flug erkenntlich ist, der Stoß ist am Ende grauschwarz. Das markanteste Zeichen ist der auf beiden Seiten des Halses verlaufende, wie ein Ring wirkende weiße Fleck, der den Jungvögeln jedoch noch fehlt. Der Ständer ist als Sitzfuß ausgebildet und anisodactyl, drei Zehen weisen nach vorn, eine nach hinten.
Größe* allgemein
40-42 cm Der Geschlechtsdimorphismus ist bezüglich Größe und Gewicht schwach ausgeprägt, Männchen sind etwas größer und schwerer als Weibchen.
Das Gefieder ist blaugrau mit leicht rötlichem Schimmer der Brust und einem beiderseits weißen Halsfleck, der den Jungtauben fehlt. Die inneren Armdecken, die großen Handdecken und der Daumenfittich sind schiefergrau. Die Aussenfahnen der äußeren Armdecken sind überwiegend weiß und die äußersten Armdecken sind vollständig weiß; hierdurch entsteht ein auffallendes weißes Band auf dem Oberflügel. Die Handschwingen sind schwarzgrau, die Aussenfahnen der 1. bis 9. Handschwinge haben einen schmalen, scharf abgesetzten, weißen Saum, dieser Saum ist an der 10., äußersten Handschwinge nur diffus ausgeprägt. Die Armschwingen sind überwiegend aschgrau. Die Steuerfedern sind oberseits an der Basis breit blaugrau, dann folgt eine diffuse, hellgraue Subterminalbinde und eine breite schwarze Endbinde.
Die Jugendmauser ist eine Teilmauser und beginnt bereits in der sechsten oder siebten Lebenswoche. Sie umfasst das Kleingefieder sowie einen Teil der Armschwingen und der Handschwingen. Die Handschwingenmauser beginnt bei der innersten (ersten) Handschwinge und wird im November oder Dezember unterbrochen, bis dahin sind meist die inneren fünf oder sechs Handschwingen erneuert. Die Kleingefiedermauser wird über den Winter fortgesetzt. Die Handschwingenmauser wird im Frühjahr fortgesetzt oder beginnt dann erneut von vorn mit der innersten Handschwinge. Die Steuerfedern werden erst im Alter von vier bis sechs Monaten vermausert. Die Mauser der adulten Vögel erfolgt als Vollmauser, sie beginnt im März oder April und dauert bis November oder Dezember.
0.0904 m² 6,6 Beim Abflug ist häufig ein klatschender oder pfeifender Schwingenschlag zu hören. Sie fliegt sehr schnell und gewandt, dohlenartig, mit vorgestrecktem Kopf und herausgedrückter Brust.
Der Reviergesang ist ein dumpfes, heiseres und nicht sehr lautes Gurren, das mit einem „rúhgu, gugu“ beginnt. Danach folgt ein 2 bis 13, meist aber 4 bis 5 Mal wiederholtes fünfsilbiges „rugúgu, gugu“ und schliesslich am Ende meist ein kurzes „gu“.
Wald, Kulturland, Siedlungen Ringeltauben bewohnen bewaldete Landschaften aller Art, gegebenenfalls reichen für eine Ansiedlung aber auch einzelne Bäume oder Büscheund wenn auch diese fehlen, brüten die Tiere z.B. in Dünen, auf Strandwiesen oder in Getreidefeldern auch auf dem Boden. Heute brüten Ringeltauben auch in Alleen, Parks und auf Friedhöfen vielfach bis in die Zentren der Städte.
Territorium Territoriumsgröße
Die Reviergründung erfolgt durch den Täuberich. Gegen Artgenossen wird nur die Nestumgebung als Revier verteidigt. Die Größe des Reviers ist in Abhängigkeit von der Siedlungsdichte sehr variabel; bei sehr hoher Siedlungsdichte kann das Revier nur aus dem zur Brut genutzten Baum bestehen. Der Tauber markiert sein Revier durch das sogenannte Rucksen.
Schlafplatz
Neben Bäumen auch Hecken
Lebensweise
Jahresehe; bei Standvögeln lebenslang Meist sitzt die Ringeltaube verborgen in den Zweigen höherer Bäume. Bei der Nahrungssuche auf dem Boden bewegt sie sich leicht watschelnd, wobei der Körper waagrecht oder vorne erhoben getragen wird.
Ringeltauben weisen sehr unterschiedliche Wanderungsverhalten auf und sind sowohl Standvögel, Strichvögel sowie tagziehende Kurzstreckenzieher. Bei strengen Wintern weichen sie nach Westen und Südwesten aus. Südfrankreich, Mittelmeergebiet
Nahrung und Nahrungserwerb
Die Tauben sind überwiegend Vegetarier, die neben Sämereien aller Art, Beeren, Bucheckern, Regenwürmern, Insekten oder Schnecken auch Klee und Gemüsekohl,, Knospen, Blätter oder Jungtriebe gern verzehren. Zusätzlich fressen sie Getreide und Feldfrüchte wie Erbsen und andere Hülsenfrüchte, Mohn sowie Blätter von Kräutern und Gemüse (z.B. Saat, Raps, Rüben, Klee, Kohl und Löwenzahn) auf. Zusätzlich zum Nahrungsspektrum der Ringeltaube gehören weitere Sämereien (Ahorn, Koniferen, Kapselfrüchte der Sternmiere), Steinfrüchte (Pflaume, Hartriegel, Schlehdorn), Apfelfrüchte (Weißdorn und kleine Zieräpfel), Knospen (Esche, Ulme, Weißdorn, Eiche), Blüten (Ulme, Eiche, Buche) und Wurzelknollen Zur Regulation des Kalkhaushaltes werden Molusken (Egel und Wegschnecken) aufgenommen. Ihren Mineralienbedarf deckt die Ringeltaube gelegentlich durch die Aufnahme von Erdkrusten. Im Unterschied zu den anderen Taubenarten gelangen Ringeltauben auch in Bäumen und Sträuchern zu ihrer Nahrung. So werden Eicheln, Bucheckern und sogar Kirschen unzerteilt geschluckt. Saisonal setzt sich die Nahrung unterschiedlich zusammen und kann zum Beispiel im Herbst aus 60% Eicheln bestehen. Der Nahrungsbedarf einer Ringeltaube liegt bei rund 50 Gramm am Tag.
monogame Saisonehe; Standvögel auch in Dauerehe. März- April Die Balz umfasst neben den häufigen Rufen auch den Balzflug des Taubers. Dabei fliegt dieser von einer hohen Warte 20 bis 30m steil nach oben und klatscht dabei oft laut mehrfach mit den Flügeln. Dann gleitet es mit waagerecht gestreckten Flügeln und gespreiztem Schwanz abwärts. Dieser Balzflug wird häufig zwei- bis fünfmal wiederholt und erstreckt sich dann in einem großen Bogen durch das Revier. Mit dem Beginn der Eiablage geht die Balzaktivität zurück.
Brutort
Bäume Das Männchen bietet Nistplätze an, die endgültige Auswahl erfolgt durch das Weibchen. Der Nestbau dauert meist 6 bis 13 Tage. Das Nest ist ein einfacher und loserBau und besteht aus dünnen Zweigen, trockenen Wurzeln, Halmen oder Schilfblättern ohne besondere Auspolsterung der flachen Nestmulde. Gelegentlich werden Krähennester und Eichhörnchenkobel als Unterlage benutzt.
Das Gelege enthält i.d.R. zwei reinweiße glänzende Eier, die 40 x 29 mm groß und ca. 17 bis 19 g schwer sind. Die Ringeltaube gibt bei fast jeder größeren Störung das Gelege auf. Eine solch lose Bindung an die Eier ist bei anderen Vogel selten zu finden. Die meisten Gelegeverluste entstehen durch Rabenvögel.
15 bis 17 Tage; abhängig vom Legezeitpunkt des zweiten Eis. Beide Partner bebrüten abwechselnd das Gelege (der Tauber meist während der Mittagszeit)
Jahresbruten
2 -3 Mal Jahr; (April) Mai bis Juli (August) Nur in Ausnahmefällen erfolgt eine vierte Brut im September.
Schlupfzeit
Nachwuchs
Die Jungen sind acht bis zehn Tage blinde und unbeholfene Nesthocker. Die Fütterung erfolgt anfangs mit „Kropfmilch“ beider Eltern, das ist ein käsiges Drüsensekret aus dem Kropf. Später auch mit pflanzlichem Kropfinhalt.
Wanderfalke, Habicht, Sperber, Uhu, Waldkauz, Eichhörnchen, Mauswiesel, Hauskatze und Wanderratte Die Küken der Erstbruten sterben oftmals durch Unterkühlung. Rabenkrähe, Elster und Eichelhäher (Eier),70% aller flügger Jungvögel überleben den ersten Winter nicht. Die Sterblichkeit adulter Individuen liegt zwischen 35 und 46%.
Infektionskrankheiten Parasitäre Erkrankung
Als Träger des Ornithose-Virus (Papageien-Krankheit) können Tauben Krankheiten auf den Menschen übertragen. Taubenpocken Spulwürmer, Haarwürmer, Band- und Luftröhrenwürmer
Bestandszusammensetzung
Nach der abgeschlossenen Brutdauer ziehen sie in Schwärmen umher. Grosse Schwärme von mehreren hundert Exemplaren auf Feldern und Äckern sind dann nicht ungewöhnlich.
Große Schäden werden nur durch Taubenschwärme verursacht, deshalb soll der Abschuss auf Schwarmtauben beschränkt bleiben. Bei Schwarmtauben handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Jungtiere oder um Alttiere, die nicht oder nicht mehr am Brutgeschäft beteiligt sind. Vor allem während der Hauptvegetationszeit richten die Ringeltauben große Fraß- und Kotschäden an landwirtschaftlichen Kulturen an. Gemüse, Raps und Getreide, aber auch Sonnenblumen, Sojabohnen und Kirschbäume sind vor den Tauben nicht mehr sicher. Manchmal treten Schäden bereits bei der Aussaat auf, wenn Getreidekörner von den Tieren ausgeschlagen werden. Auch machen sie sich im Frühjahr über die Knospen der Obstbäume her oder picken einfach durch die zum Schutz der Gemüsepflanzen ausgebrachten Netze.
Die Ringeltaube wird seit jeher bejagt und weist trotzdem eine stabile Population mit Wachstumstendenz auf. Deshalb ist eine gezielte Hege nicht notwendig.
Um ihr Bedürfnis nach Wasser zu stillen, fliegt sie am Tag zu bestimmten Zeiten Tränkestellen an. Dieses Verhalten wird zur Bejagung ausgenutzt. Fluglinien und Äsungsplätze vor der Jagd beobachten. Schirm und gegebenenfalls ein Tarnnetz aufstellen.
In ca. 20 Meter Entfernung vom Schirm Locktauben aufstellen. Ideales Taubenwetter ist dann, wenn ein kühler Wind über die Felder streicht.
Die Taubenjagd wird i.d.R. mit der Flinte ausgeübt. Zu Beginn der Jagdsaison sollte vorher auf dem Schießstand das Schießen auf Wurftauben geübt werden, denn Ringeltauben sind sehr schnelle und wendige Flieger. Zur Taubenjagd sollte auf jeden Fall ein brauchbarer Hund dabei sein, denn meistens ist es ohne Hunde nicht möglich die erlegten Tauben z.B. in Dickungen zu finden. In Revieren mit gutem Taubenbestand kann man eine Stelle wählen, an der die Tauben gut fliegen, besser ist es jedoch die Tauben mit Hilfe von Attrappen zu locken und Tage vorher mit Mais anzukirren (Kirrverordnung beachten). Tauben äugen sehr gut und nehmen Bewegungen leicht wahr, deshalb auf gute Tarnung achten. Als Ergänzung Tarnanzug, Tarnhandschuhe und Geschichtsmaske anlegen. Ringeltauben, die geflügelt zu Boden fallen, laufen selten weite Strecken. Waidwund geschossene Tauben streichen oft noch Hunderte von Metern weiter und fallen auf einem Baum ein. Es ist in diesem Fall oft nicht ratsam, sich dem Ort des Einfallens zur Abgabe eines Fangschusses zu nähern. Meist entdeckt die kranke Taube den Jäger früher und streicht noch außerhalb der Schussentfernung ab. Nur in sicheren Fällen (schwerkranke Tauben) sollte der Fangschuss versucht werden. Besser ist es, nach einer Wartezeit den Ort des Einfalles mit dem Hund abzusuchen, wenn die Taube entweder schwerkrank oder verendet aus dem Geäst gefallen ist.
Schuss
Bei gutem Himmel sollte man 3mm Schrot verwenden, weil die Tauben dann eher höher fliegen. Bei Regen reicht 2,7mm.
Auf Hygiene achten! Nach der Jagd die Ringeltaube rupfen. Dann legt man die Ringeltaube auf ein reines Tranchierbrett, nimmt den Hals in die linke Hand und schneidet mit einem scharfen, spitzen Messer die Haut am Hals auf, löst sie ein wenig ab, sucht den Schlund und die Gurgel, schneidet beides ab. Nun sucht man den Kropf, löst ihn behutsam ab und zieht ihn ganz mit allem Inhalt heraus. Danach schneidet man das Afterloch weg, macht einen ganz kleinen Schnitt in die Haut, legt die Ringeltaube auf den Rücken und indem man fest über dem Magen auf die Brust drückt, werden unten die Därme mit dem Magen herauskommen. Dann holt man noch recht vorsichtig, damit man den Schnitt nicht weiter aufreißt, mit dem Zeigefinger Leber, Herz und Milz heraus und eventuelle Reste heraus.
Wildbret
Der Geschmack von Ringeltaubenfleisch ist aromatisch und hat einen dezenten Wildgeschmack. Es ist nicht so intensiv wie Ente oder Gans, aber feiner als Hähnchen oder Pute. Ernährungsphysiologisch ist Ringeltaubenfleisch sehr proteinreich (16-20 g Eiweiß je 100 Gramm Fleisch) und eher mager (9,5 Gramm Fett je 100 g Fleisch). Besonders fettreich ist die Haut, der Fettanteil beträgt dann bis zu 18 Gramm je 100g. Bei Ringeltauben liegt ca. 80% des nutzbaren Wildbrets in der Brust.
Altersbestimmung
Sicher erkennen kann man nur Jungtauben. Eine jährige Taube von einer fünfjährigen zu unterscheiden, ist in vielen Fällen sehr schwierig. Dennoch kann man folgende Parameter überprüfen:
Alttauben haben einen weißen Halsfleck
Die Dicke des Schnabels ist im Alter dünner
Farbe der Haut geht mit dem Alter ins bläuliche über.
Biegsamkeit der Knochen nimmt mit dem Alter ab
Wenn der Brustbeinknorbel leicht abbrechbar ist, dann ist die Taube noch jung.
Trophäen
Es ist unüblich die Trophäe einer Taube zu behalten. Man könnte eventuell ein Präparat erstellen.
Medizinische Verwendung
Mittelalter: Ringeltaube in Essig gekocht heilte Darmerkrankungen.
Magensteine der Ringeltaube zerstoßen und in einem Cyathus (0,0456 Liter) Wein geben, war gut gegen Blasenschmerzen.
Literatur
E. Bezzel: Kompendium der Vögel Mitteleuropas. Nonpasseriformes – Nichtsingvögel. Aula, Wiesbaden 1985, ISBN 3-89104-424-0.
U. N. Glutz v. Blotzheim und K. M. Bauer: Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Bd. 9., 2. Aufl., AULA-Verlag, Wiesbaden 1994, ISBN 3-89104-562-X, S. 64–97.
L. Svensson, K. Mullarney und D. Zetterström: Der Kosmos Vogelführer. Kosmos, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-440-12384-3, S. 214–215.
Turteltaube (Streptopelia turtur)
Die Turteltaube (Streptopelia turtur) ist eine Vogelart aus der Familie der Tauben. Das Verbreitungsgebiet umfasst weite Teile der westlichen und zentralen Paläarktis und reicht vom nördlichen Afrika, der iberischen Halbinsel und Grossbritannien nach Osten über den Nahen und Mittleren Osten bis Nordwestchina und in die Mongolei. Im Mittelmeerraum ist die Turteltaube besonders häufig. Nach einer im Jahr 2007 veröffentlichten Studie der EU ist ihr Bestand jedoch in den letzten 25 Jahren um 62 Prozent zurückgegangen. Der Bestandsrückgang wird auf veränderte landwirtschaftliche Anbaumethoden und den Rückgang der Erdraucharten zurückgeführt, die bei der Ernährung der Turteltauben eine große Rolle spielen. Zu den für den Bestandsrückgang verantwortlichen Faktoren gehört aber auch der Abschuss der Tauben insbesondere im Mittelmeerraum während der Zugzeiten. Turteltauben gelten als Glücks- und Liebessymbol. Umgangssprachlich nennt man zwei frisch verliebte Menschen Turteltauben. Die Turteltaube erreicht eine Körperlänge zwischen 27 bis 29 Zentimetern und wiegt durchschnittlich 160 Gramm. Sie ist damit deutlich kleiner und zierlicher als eine Haustaube. Ein Geschlechtsdimorphismus ist nur geringfügig ausgeprägt. Die Weibchen sind generell etwas matter gefärbt und etwas kleiner. Im Flug breitet sie ihren im Verhältnis zur Körpergrösse langen und abgerundeten Schwanz häufig fächerförmig auf. Dann sind die weissen Spitzen der Steuerfedern gut erkennbar. Die Oberseite der Turteltaube ist rostbraun. Die Kehle und die Oberbrust sind weinrötlich. Die Schultern und Teile des Flügels sind rostbraun und weisen dunkle Flecken auf. Der Rücken ist blaugrau und wird zum Bürzel hin bräunlicher. Die erwachsenen Vögel weisen an den Halsseiten mehrere schmale, schwarze Querbinden auf weissem Grund auf. Der Schwanz besteht aus zwölf blauschwarzen Federn, die an den Enden jeweils weiss sind. Die beiden äußeren Schwanzfedern haben ausserdem weisse Aussenfahnen. Der Bauch und die Unterschwanzdecken sind hell. Jungvögel unterscheiden sich von den älteren Vögeln durch ein Gefieder, das an Kopf, Rücken und auf den Flügeln brauner ist. Die für die adulten Vögel charakteristische Halsquerbinden entwickeln sich erst nach einigen Monaten. Ihr Ruf klingt in etwa wie "turr turr". Das Verbreitungsgebiet umfasst weite Teile der westlichen und zentralen Paläarktis und reicht vom nördlichen Afrika, der Iberischen Halbinsel und Grossbritannien nach Osten über den Nahen und Mittleren Osten bis Nordwestchina und in die Mongolei. Die Nordgrenze der Verbreitung verläuft in Europa durch Mittelengland, Dänemark und dann entlang der Ostseeküste, durch Estland und durch das Leningrader Gebiet und die Region Nischni Nowgorod zum Ural. Turteltauben sind nur in den warmen Tiefebenen verbreitet und sowohl in waldreichen Regionen sowie den Mittel- und Hochgebirgen selten. Sie besiedeln lichte Laub-, Nadel- und Mischwälder sowie Feldgehölze, Parkanlagen, Ödländer, Viehweiden, Auwälder, Weidenbrüche und Obstplantagen sowie Weinberge. Turteltauben erschliessen sich zunehmend urbane Lebensräume und können auch in städtischen Grünanlagen siedeln. Eine besonders enge Bindung an den Menschen zeigt die in Nordafrika verbreitete Isabell-Turteltaube (S. t. isabella). Diese überwiegend sandfarbene Unterart der Turteltaube siedelt gesellig in Häuserruinen. Turteltauben sind ausgeprägte Langstreckenzieher. In Mitteleuropa sind sie nur im Zeitraum Mai bis September zu beobachten. Sie bilden in Mitteleuropa zu Beginn des September zunächst Schwarmgesellschaften und ziehen etwa von Mitte September bis Oktober in ihre Überwinterungsgebiete. Diese finden sich im Mittelmeerraum und in Afrika südlich der Sahara. Während der Zugzeit konzentrieren sie sich zu tausenden entlang bestimmter Routen. Einer der wichtigen Stützpunkte im Mittelmeerraum ist die Insel Malta, wo im Frühjahr bis zu 20.000 ziehende Turteltauben an einem Tag beobachtet werden. Auf nahezu allen Routen, die die Turteltauben zur Überquerung des Mittelmeers nutzen, werden sie auch intensiv bejagt. Im Frühjahr kehren sie verhältnismäßig spät wieder nach Mitteleuropa zurück. Die mittlere Rückkehrzeit der Turteltaube liegt im Zeitraum von Anfang bis Mitte Mai. Der Rückzug kann sich jedoch erheblich verzögern und ziehende Turteltauben können am Mittelmeer bis Anfang Juni beobachtet werden.[6] Die Turteltaube sucht ihre Nahrung nahezu ausnahmslos am Boden. Sie ernährt sich von Samen und Pflanzenteilen. Samen werden von ihr sowohl im reifen wie im milchigen Zustand gefressen. Einen großen Anteil im Nahrungsspektrum haben Getreidekörner, Wildgräser, Hirse, die Samen von Nadelhölzern, Birken, Erlen und Robinien sowie die Samen der verschiedenen Erdraucharten. Sie frisst ausserdem Beeren, Pilze, Knospen und krautige Pflanzen wie Klee und Raps. Daneben nimmt sie auch Insekten und kleine Schnecken auf. Rückkehrende Turteltauben schreiten nicht sofort zur Brut, sondern ziehen einzeln und als Paar über mehrere Wochen umher. Sie halten sich dann häufig auch über mehrere Tage in Regionen auf, die nicht zu ihrem Brutareal zählen. Selbst eine Balz ist kein Indiz dafür, dass das Paar an diesem Ort auch zur Brut schreiten wird. Die Brutzeit erstreckt sich von Mai bis August. Turteltauben ziehen in der Regel nur eine Brut pro Jahr groß. Das Nest ist verhältnismäßig klein und wird von beiden Elternvögel aus dünnen Ästen und Zweigen in Büschen und Bäumen errichtet. Gelegentlich nutzen sie auch die Nester anderer Vogelarten. Das Weibchen legt 2 weisse Eier. Die Brutdauer beträgt fünfzehn Tage. Jungvögel verlassen in einem Lebensalter von etwa 14 Tagen das Nest. Sie sind zu dem Zeitpunkt noch nicht flugfähig und halten sich in den Ästen in der Nähe des Nestes auf.
Die Türkentaube ist kleiner und leichter als die Ringeltaube und wie diese ein Kulturfolger. Das wohl charakteristische Erkennungsmerkmal der Türkentaube ist der schwarze Nackenring auf hell- beigegrauem Gefieder. Die Flügelspitzen sind etwas dunkler, der Kopf und die Unterseite dazu etwas heller. Ihr dreisilbiges Gurren gu-guh-gu ist häufig in Wohngebieten zu hören. Im Februar haben die Türkentauben ihren Balzflug. Der Tauber wirbt um das Weibchen, indem er ihr verschiedene Nistplätze anbietet. Ist die Taube überzeugt, wird in 2 bis 4 Tagen eilig das Nest gebaut. Es besteht aus wenigen Ästen und Halmen. Beide Eltern brüten dann meist 2 Eier in zwei Wochen aus. Bis in den September hinein gibt es mehrere Bruten, manchmal bis zu acht Stück. Dies ist eine evolutionsbiologische Reaktion auf die hohen Verluste durch Prädatoren, denn Rabenkrähe, Dohle, Katze, Marder, Elstern, Eichelhäher oder Eichhörnchen laben sich gerne an Eiern oder Jungvögeln. Erwachsene Türkentauben werden von Greifvögeln wie Sperber, Habicht und von Waldohreule oder Uhu geschlagen. Sofern sie Glück hat, wird sie in freier Wildbahn bis zu 9 Jahre alt. Außerhalb der Brutzeit trifft man die Türkentauben in Flügen an, bei denen sie gemeinsam auf Nahrungssuche gehen. Sie übernachten auch gerne auf gemeinsamen Schlafbäumen.
Lateinischer Name Englischer Name Synonyme
Streptopelia decaocto, Frivaldszky 1838 Eurasian collared dove Balkantaube
Männlicher Vogel Weiblicher Vogel Nachwuchs Mehrere Tauben