Uhu (Bubo bubo)
Eulen |
Uhu [UHU Glossar] [Eulen Glossar] |
Kurzinfo |
Der Uhu ist die größte europäische Eule und fast so groß wie ein Steinadler. Er wird deswegen auch der "König der Nacht" genannt.Das Weibchen ist deutlich größer als das Männchen. |
Lateinischer Name |
Bubo bubo, Linnaeus, 1758 |
Männlicher Vogel |
Systematik
Vögel (Aves, Linnæus 1758) |
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Eulen (Strigiformes, Wagler 1830) |
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Eigentliche Eulen (Strigidae, Vigors 1825) |
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Uhus (Bubo, Duméril 1806) |
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Unterarten |
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Körper
Aussehen / Körperbau |
Das Gefieder des Uhus ist rückseitig rostbraun mit schwarzbrauner Zeichnung, bauchseits gelbbraun mit schwarzen Schaftstrichen. Die fast schwarzen Federohren sind sehr auffällig. Flügel und Stoß sind schwarz gebändert, der Gesichtsschleier ist rostbraun und schwarz punktiert. Die großen Augen sind orangegelb, die Pupillen tiefschwarz. Die Fänge sind stark ausgeprägt und bis zu den Zehen dicht befiedert. |
Größe* allgemein |
60 bis 75 cm Das Weibchen ist in der Regel größer als das Männchen. Von Südwesten nach Nordosten zeigt die Art entsprechend der Bergmannschen Regel eine deutliche Größen- und Gewichtszunahme. |
160 bis 188 cm |
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Flugbild |
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Gewicht* allgemein |
1.500 bis 3.000g |
Federohren |
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Griffe |
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Drüsen |
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Gefieder |
Das Körpergefieder ist in Mitteleuropa ein helles Braun mit dunkler Längs- und Querstreifung. Der Rücken ist dabei dunkler als der Bauch, auch die Flügelunterseiten sind heller befiedert. |
Junguhus mausern mit 5 bis 6 Wochen aus dem Zwischenkleid in das eigentliche Gefieder. Erwachsene Uhus haben eine Teilmauser pro Jahr. Eine komplette Mauser geht über mehrere Jahre. |
Allgemeines und Merkmale
Allgemeines und Merkmale | |
Wildart | |
Schutzstatus |
DE: Der Uhu unterliegt nicht dem Jagdrecht. AT: Ganzjährige Schonzeit |
Wissenswertes |
Der gänsegroße Uhu ist die grösste europäische Eule. Das Weibchen ist in der Regel größer als das Männchen. Uhus haben einen massigen Körper und einen auffällig dicken Kopf mit Federohren. Die Augen sind orangegelb. Das Gefieder weist dunkle Längs- und Querzeichnungen auf. Brust und Bauch sind dabei heller als die Rückseite. Der Uhu ist ein Standvogel, der bevorzugt in reich strukturierten Landschaften jagt. In Mitteleuropa brütet die Art vor allem in den Alpen sowie den Mittelgebirgen, daneben haben Uhus hier in den letzten Jahrzehnten aber auch das Flachland wieder besiedelt. Die Brutplätze finden sich vor allem in Felswänden und Steilhängen und in alten Greifvogelhorsten, seltener an Gebäuden oder auf dem Boden. Der Uhu weist wie die meisten anderen Eulenarten ein optisches Erscheinungsbild auf, das von anderen Vögeln erkannt wird. Auf tagsüber im Versteck entdeckte Eulen reagieren Vögel mit einem eindeutigen Aggressionsverhalten und versammeln sich in der Nähe eines Verstecks einer Eule, „hassen“ durch lautes Rufen auf den Fressfeind und fliegen teilweise sogar Angriffe Jäger haben sich das Hassen auf den Uhu immer wieder zunutze gemacht. Eine der am häufigsten zu solchen sogenannten „Hüttenjagden“ verwendeten Eulenarten war der Uhu. Zur Hüttenjagd wurde der Uhu in der Regel auf einem Baumstumpf vor dem Versteck des Jägers angepflockt. Mit dem Uhu als Lockvogel wurden beispielsweise Krähen und Greifvögel gejagt. Jäger zahlten daher attraktive Preise für lebend gefangene oder ausgehorstete Uhus, was in einigen Regionen dazu führte, dass die Uhubestände dramatisch zurückgingen. |
Sinnesorgane |
Der Uhu hat ein sehr gutes Sehvermögen und sieht sowohl bei Tage als auch bei Nacht ausgezeichnet. Wie bei fast allen Greifvögeln sind seine Augen starr nach vorne gerichtet, dafür kann er aber seinen Kopf um 270 Grad drehen. |
Kommunikation akustisch |
Der Uhu verfügt über ein großes Rufrepertoire. Das Männchen lässt in der Balzzeit ein dumpfes „buho“ erklingen, das bis zu einem Kilometer weit zu hören ist. Das Weibchen antwortet auf diesen Ruf mit einem helleren „u-hu“. Häufig rufen beide Geschlechter im Duett. Während der Paarung ist vom Männchen ausserdem ein erregtes „hohohoho“ und vom Weibchen ein schrilles „wiwiwiwi“ zu hören. Zum Balzverhalten gehören auch eine ganze Reihe weitere Laute: Mit weich im Glissando verschmelzenden Silben „buhju“ oder „ujo“ lockt das Männchen beim Brutplatzzeigen und zur Beuteübergabe. Diese eindringlichen Laute werden sowohl in rascher Folge gereiht als auch einzeln mit anderen Lautäußerungen kombiniert (z.B. Fütterungslaut). Eine verhalten leise Serie glucksend, gackernder Silben wird vom Männchen zur Demonstration einer prospektiven Nistmulde in rascher Reihung eingesetzt (weiches „gu.dugg-gu.dugg-gu.dugg“, mit Betonung der jeweils 2. Silbe). Dieser Laut entspricht im Charakter dem Fütterungslaut („dugge-dugge“ bzw. „glugg-glugg“), mit dem das Weibchen die Nestlinge zur Abnahme von Beutestücken anregt. Nestlinge rufen anfangs leise „chnää“, die Ästlinge dagegen lassen ein zischendes und raues „chau“ oder „chtscht“ hören. Ästlinge zeigen dabei eine große Ausdauer. Ihre weithin hörbaren Rufe können über Stunden erschallen. Bei Wut faucht der Uhu und knappt mit dem Schnabel. Männchen, die noch keine Partnerin haben, rufen sehr ausdauernd und intensiv. Intensives Rufen hat man auch bei Uhuweibchen festgestellt, deren Partner verstorben ist und die im ursprünglichen Revier allein zurückblieben. Einzeluhus in einem Revier können bis zum Juni intensiv rufen. |
Kommunikation visuell | |
Kommunikation chemisch | |
Herkunft | Einheimisch |
Vorkommen |
Uhus sind sowohl in Nordafrika als auch in Europa und Asien beheimatet. In Europa fehlt die Art in der nördlichen Hälfte Frankreichs, in Irland, auf Island und den meisten Inseln des Mittelmeers. In Grossbritannien gibt es nur 2 bis 10 Brutpaare, welche auf entflogene Uhus zurückgehen. Diese Wiedereinführung des Uhu auf den Britischen Inseln nachdem dieser seit vielen Hunderten oder Tausenden Jahren dort nicht ansässig war ist unter Ornithologen umstritten, da hierdurch gravierende Veränderungen der einheimischen Vogelwelt befürchtet werden. In seinem Verbreitungsgebiet zeigt der Uhu, wie stark er sich den unterschiedlichen Gegebenheiten seines Lebensraumes anpassen kann. Uhus leben in nahezu baumlosen Wüstengebirgen und Steppen, in den lichten borealen Nadelwäldern sowie in subtropischen Breitengraden. Sie sind auch an Meeresküsten zu finden. |
Lebensraum (Biotop) | Der Uhu bewohnt als Standvogel große zusammenhängende Wälder mit Felshängen. |
Territorium Territoriumsgrösse |
Das für den Uhu ideale Jagdrevier hat eine abwechslungsreiche Struktur und ist von Hecken, Gewässern und Feldgehölzen sowie offenen Feldflächen durchzogen. Ein Uhu beansprucht als Jagdrevier eine Fläche von ca. 6.000 bis 7.000 ha. Während Uhus den engeren Bereich rund um das Nest verteidigen, gilt dies nicht für ihr Jagdrevier. Dieses überlappt sich zum Teil mit dem benachbarter Uhus. |
Schlafplatz |
Nach der abgeschlossenen Nestlingszeit verlegt der adulte Uhu den Rupfplatz weg vom Brutplatz. Auch sucht er seinen vorherigen Schlafplatz auf, der i.d.R. keine Spuren seiner Anwesenheit verrät, damit er tagsüber, ohne gemoppt zu werden, sich ausruhen kann. Der Uhu sitzt tagsüber unbeweglich im Halbdunkel des Waldes in einer Astgabel oder in einer Felsnische, er ist durch sein geflecktes Gefieder trotz seiner Größe schwer zu entdecken. Auch die Junguhus übernehmen diese Lebensweise. Geschwister treffen sich allabendlich an der gleichen Stelle im Revier zum Fressenund dort wird auch gekotet. |
Lebensweise |
Uhus leben ungesellig und scheu. Den Tag verbringen sie geschützt in Baumkronen, Felsnischen oder Strauchwerk meistens aufrecht auf ihren Ruheästen sitzend. Gelegentlich legen sie sich jedoch auch schräg mit dem Brustbein auf einen starken Ast. Wie nahezu alle Eulenarten nehmen Uhus gerne ein Sonnenbad, zu dem sie sich mitunter flach auf den Boden legen. Auch im Regen zeigen sie eine Komforthaltung, bei der sie ihre Flügel auffächern und ihr Körpergefieder sträuben. Beim Sandbaden schaufeln sie Sand mit ihren Flügeln auf Nacken und Rücken. An ihren Ruheplätzen tarnen sich Uhus mit steil aufgerichteten Federohren und zu schmalen Schlitzen verengten Augen. Damit verbergen sie ihre auffälligen Gesichtskonturen mit den großen Augen auch gegenüber Tagvögeln, die auf einen tagsüber entdeckten Uhu mit aggressivem Verhalten reagieren, laut lärmend auf den entdeckten Uhu aufmerksam machen und sogar Scheinangriffe auf den Uhu fliegen („Hassen“ oder „Mobbing“). Ein in die Enge getriebener Uhu sträubt das Gefieder, knappt mit dem Schnabel und faucht. Er fächert dann auch seinen Schwanz auf, bildet mit den Flügeln ein großes Flügelrad auf und vergrößert damit optisch seine Körpergrösse. |
Zugverhalten Überwinterung |
Standvogel Der Uhu findet im Winter genug zu fressen. |
Nahrung und Nahrungserwerb |
Uhus können Beutetiere im Flug wegtragen, die bis zu zwei Drittel ihres Körpergewichts wiegen. Zu ihren Beutetieren gehören daher gelegentlich auch die bis zu 2,2 kg schwer werdenden Eiderente, junge Frischlinge, Murmeltiere, junge Füchse oder schwache Rehkitze. Sie schlagen aber auch Graureiher, Habichte und andere Eulen. Zu den häufig von ihnen erbeuteten Eulenarten gehören der Waldkauz und die Waldohreule. Zumindest in Mitteleuropa werden Insekten, Amphibien und Fische nur selten gejagt. Gelegentlich gehen Uhus auch an Aas. Aus der untenfolgenden Auswertung der Beute von 5 Uhuplätzen ist ersichtlich, dass man sich den Uhu nicht nur als schlichten Mäusejäger vorstellen darf. Auch wenn er diese Kleinnager zu Tausenden aus dem Verkehr zieht. Als hauptsächliche Uhubeute stellen sich ausser Mäusen und Ratten die Igel, Eichhörnchen, Hasen, Wildkaninchen, Rehkitze, Fasane, Bussarde, Frösche und Krähen heraus. Wenn sich im Uhurevier ein Wasserlauf mit Blässhühnern und anderem Wassergeflügel befindet, holt er sich auch hiervon seinen Anteil. In Uhu Gewöllen konnten mehr als 50 unterschiedliche Säugetierarten und fast 180 Vogelarten nachgewiesen werden. Beuteliste; Auswertung 5 Uhuplätze über 19 Jahre: 1738 Feldmäuse 136 Waldmäuse 82 Nebelkrähen 72 meist halbwüchsige Hasen 54 Eichhörnchen 54 Rebhühner 42 Echte Mäuse 38 Igel 37 Kaninchen 33 nicht zuordenbare Kleinvögel 20 Waldohreulen 20 Dohlen 18 Waldkäuze 16 Wasserratten 14 Grasfrösche 14 Turmfalken 13 Fasanen 13 Ringeltauben 12 Stockenten 12 Drosseln 11 Eichelhäher 11 Wanderfalken 10 Hamster 9 Erdmäuse 8 Lerchen 7 Haustauben 7 Hohltauben 7 Maulwürfe 7 Mäusebussarde 6 Wiesel 4 Amseln 4 Jung-Uhus 4 Wanderratten 3 Brandmäuse 3 Saatkrähen 2 Auerhennen 2 Baumfalken 2 Jungfüchse 2 Siebenschläfer 2 Steinkäuze 2 Schwarzspechte 2 Waldwühlmäuse 2 Bisamratten 1 Jungdachs 1 Hauskatze, 1 Fledermaus, 1 Spitzmaus 1 Erdkröte 1 Misteldrossel 1 Turteltaube 1 Haushuhn 1 Wespenbussard 1 Habicht 1 Sperber 1 Sumpfohreule 1 Rauhfusskauz 1 Schleiereule 1 Zwergtaucher 1 Grünfüssiges Teichhuhn 1 Star |
Jagdweise |
Der Uhu ist ein nächtlicher Jäger, der sich mit der Dämmerung auf Jagd begibt, etwa nach Mitternacht eine Jagdpause einlegt und dann bis zur Morgendämmerung weiterjagt. Der Flug ist lautlos und meist niedrig. Dass man den Uhu im Flug nicht hört, liegt daran, dass der Uhu viele kleine, weiche Federn hat. Ausserdem haben seine Federn ausgefranste Kanten. Das führt dazu, dass er anstelle eines großen Luftstromes beim Flügelschlag viele kleine hatund das wiederum ermöglicht ihm ein geräuschloses fliegen, denn so kann er nicht gehört werden von seinen Beutetieren. Jagdaktivitäten während des Tages zeigt er nur während Hungerperioden. Bei der Jagd auf bodenbewohnende Säuger kontrolliert er im Gleit- oder Ruderflug dicht oberhalb des Erdbodens sein Revier. Jagt er Vögel, fliegt er dagegen in Wipfelhöhe der Bäume. Bei der Jagd auf Vögel kann er sehr hohe Fluggeschwindigkeiten erreichen; er ist in der Lage, Raben, Krähen oder Tauben im Flug einzuholen und ist wendig genug, um einen Vogel auch in dichtem Baumbestand zu verfolgen. Er schlägt seine Vogelbeute allerdings bevorzugt dann, wenn sie entweder nachts auf den Ästen ruht oder wenn sie durch ihn aufgeschreckt auffliegt. Der Uhu ist auch am Boden ein geschickter Jäger, der mit weit ausholenden Schritten zu jagen vermag. Er ist in der Lage, eine flüchtende Maus am Boden laufend einzuholen. Er sucht den Boden jedoch auch nach Schnecken, Regenwürmern und anderen Wirbellosen ab. Uferbereiche und Gezeitenzonen am Meer werden von ihm nach Krebsen und Fischen abgesucht. |
Fortpflanzung – Entwicklung – Krankheiten
Zusammenleben |
Uhus leben in Dauerehe. |
Balz |
Im September beginnt die Herbstbalz der Uhus. Nun sind Altpaare wieder im direkten Umfeld ihres Brutplatzes zu finden und neue Paare kommen zusammen. Die Herbstbalz geht von September bis November. Sofern kein harter Wintereinbruch erfolgt, kann die Herbstbalz nahtlos in die eigentliche Balz übergehen. Die Balz endet nach Brutbeginn der Uhus. Männchen, die noch keine Partnerin haben, rufen sehr ausdauernd und intensiv. |
Nest / Brutort |
Der Uhu ist heute in Mitteleuropa vor allem ein Felsbrüter. Er nistet gerne in Felswänden, Nischen und Felsbändern. Gut geeignete Brutplätze sind häufig über Generationen von Uhus besetzt. In Regionen, in denen keine Felsen zur Verfügung stehen, wie z.B. in Schleswig-Holstein, brütet der Uhu auch am Boden oder in Mäusebussard oder Habichthorsten. |
Die Eier werden im Abstand von drei bis vier Tagen gelegt und vom Weibchen allein bebrütet. Das Gelege enthält zwei bis drei, selten vier kurzovale, weisse Eier, die ca. 60 x 49 mm groß und ca. 80 g schwer sind. |
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Die Brutdauer beträgt 34 bis 36 Tage. |
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Nachwuchs* |
Der Schlupf eines Uhukükens kann bis zu 24 Stunden dauern. Die frisch geschlüpften Uhus tragen ein weissliches Daunenkleid und wiegen durchschnittlich 60 Gramm. Im Alter von sechs Tagen sind die Nestlinge erstmals in der Lage, auf ihren Fersen zu hocken, mit 16 Tagen können sie stehen. Der Zeitpunkt, zu dem die Nestlinge die Nistmulde verlassen und damit zu Ästlingen werden, ist vom Brutplatz abhängig. In geschützten Felsnischen verbleiben die Junguhus bis zu 10 Wochen; liegt die Nistmulde dagegen am Boden, wandern die Jungen bereits mit 3,5 Wochen ab. Sicher gehen, springen und klettern können Uhujunge allerdings erst mit vier bis fünf Wochen. Die Eltern versorgen ihre Nachkommenschaft bis zu einem Alter von etwa 5 Monaten. |
50 bis 60 Tage |
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Selbständigkeit |
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Jahresbruten* |
Es erfolgt nur eine Jahresbrut, die in Mitteleuropa von Februar bis Anfang April erfolgt. Bei Gelegeverlust zu Anfang der Brutzeit kann es zu einem Nachgelege kommen. |
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Höchstalter |
24 Jahre 9 Monate, EURing |
Natürliche Feinde |
Einem ausgewachsenen, gesunden und flugfähigen Uhu werden andere Beutegreifer nur in Ausnahmefällen gefährlich. Nur Steinadler schlagen öfter juvenile und adulte Uhus am Brutplatz. Gefährdet sind dagegen Junguhus durch Füchse und Marder, sofern sie diese an ihren Brutplätzen erreichen können. Bei den gelegentlich vorkommenden Bodenbruten sind die Gelege sowie die Küken auch durch Wildschweine gefährdet. |
Natürliche Verluste |
Das erste Lebensjahr überleben durchschnittlich nur drei von 10 Junguhus. |
Sonstige |
Strassenverkehr, Züge, Windräder, Verkabelung und Verdrahtung der Landschaft |
Infektionskrankheiten |
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Bestands-zusammensetzung |
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Bestandsstatus |
CH Bestand 80 (2009) |
Bestandstrend |
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Erkennung der Anwesenheit im Revier
Rissmerkmale |
Die für den Uhu unverdaulichen mitgefressenen Beutebestandteile wie Haare, Federn, Knochen, Krallen, Schnäbel und Zähne werden in Gewöllen ausgewürgt. Teilweise finden sich auch Schädel von kleineren Beutetieren in Gewöllen. Erbeutete Igel werden zwar umgedreht und dann sozusagen ausgeschält, so dass am Ende die ausgeschabte Igelschwarte mit den Igelstacheln daran überbleibt, trotzdem finden sich in Gewöllen auch Igelstacheln. Im Extremfall kann ein Gewölle fast ausschliesslich aus Igelstacheln bestehen. Kleinere Beutetiere werden komplett verschlungen, während größere Beute gerupft (zumindest das Großgefieder) bzw. angeschnitten wird. Bei größeren Beutetieren wird zuerst der Kopf abgetrennt. So finden sich in Beutedepots in der Regel größere Beutetiere wie z.B. Wanderratten ohne Kopf. In den Gewöllen finden sich häufig Teile größerer Knochen, die zerbissen oder durchgebrochen wurden. Wegen ihrer Größe sind Uhugewölle eigentlich unverwechselbar. Sie haben eine Länge von 4,3 bis 12,9 cm, im Mittel 7,2 cm und einen Durchmesser von 1,9 bis 4,4 cm, im Mittel 3,4 cm. |
Weil das Uhuweibchen während der Brutpausen immer nur an wenige Stellen zur Kotabgabe fliegt, fallen diese durch die so genannten Brutschisse auf. |
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Verwandte Artikel und Historisches
Dazugehörige Artikel |
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Aberglaube |
Im Altertum galt die Begegnung mit einem Uhu als Omen für Hunger, Tod und Verderben und war daher entsprechend gefürchtet. |
Aufjagd |
„Uhus, Gebrauch derselben. Die Uhus werden gebraucht, um Tagraubvögel, Krähen u.s.w. herbeizulocken. Sie werden zu dem Ende, wenn sie eben kielen, aus dem Horste genommen, und mit zerstückten Tauben, Raben u.d. oder mut Rindfleisch aufgefüttert, welches auf ein Brett gelegt wird, und weder gesalzen noch in Fäulnis ist, woran sie sigleich fressen. Ausgewachsen, werden ihnen Krähen, Eichhörnchen, Ratten u.d. zur Fütterung ganz vorgeworfen, oder man füttert sie abwechselnd mit frischem Aas. Ein solcher Uhu wird in ein so großes Behältnis gesetzt, daß er von einer Stange zur andern fliegen kann, und sobald als in den Kielen der Federn kein Blut mehr ist, angefesselt oder er bekömmt einen ähnlichen Schuh wie ein Falke. Man trägt den Uhu wie einen Habicht auf der Hand, um ihn ganz zahm zu machen.“ Real- und Verbal-Lexicon der Forst- und Jagdkunde mit ihren Hülfswissenschaften: T - Z, Band 6 Stephan Behlen, 1843 |
Uhujagd |
„Uhuschießen, wenn sie nicht durch Schlingen vor dem Horste gefangen werden, mit der Flinte und Schrot No. 2, im Fluge, des Abends bei Mondschein, wenn sie Nahrung für die Jungen holen, hinter einem Schirme oder sonst einem Verstecke. Sind die Jungen flügge und sitzen auf oder neben dem Horst, so können sie ebenfalls herabgeschossen werden. Zum Schusse angelockt, kann der Uhu unter denselben Umständen geschossen werden, wenn ein Kaninchen oder ein junger Hase an passender Stelle, wo der Uhu einen Raub vermuthet, angebunden, oder auch nur ein ausgestopfter Hase hingestellt wird. In der Dämmerung kann er auch auf dem Anstande geschossen werden, auch zufällig aufgeschreckt; bei Treib- und Klapperjagden im Herbste und Winter.“ Real- und Verbal-Lexicon der Forst- und Jagdkunde mit ihren Hülfswissenschaften: T - Z, Band 6 Stephan Behlen, 1843 |
UHU Glossar
A Abliebeln Adlereule Ansitzjäger Auf Aufjagd Auswildern B Balzzeit Bergeule Brutschisse E Echte Eulen F Federohren Felsbrüter G Gesichtsschleier Gewölle Großherzog |
H Hassen Herrscher der Nacht Horneule Hüttenjagd Huher Huw J Jule Junguhu Jutzeule K König der Nacht Kriegerischer Reizpfahl |
L Laxenburg Lockjagd Lockvögel M Markieren Mobbing N Nachtgreifvogel Nachturi Nistmulde O Ohrbüschel Ohreule P Platzhocker |
R Radschlagen Reizjule Ruderflug Rufen S Schuhu Standvogel Steineule Suchjäger U Uechtritz-Reizjule Uhuattrappe Uhujagd Uhuknecht V Vogel des Jahres 2005 Z Zeichnen |
Literatur
Jagdlich
Allgemein
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