Jagdkunde

• 1) Ausschlagen auch abschlagen, dem erlegten Hirsch das Geweih mit dem Waidblatt ausschlagen. Das Abschlagen war früher die einzige waidgerechte Art. Heute wird das Geweih jedoch zur Schonung ausgesägt bzw. abgesägt.
• 2) Die Jagdtücher und Netze wurden beim Abladen so ausgebreitet, dass sie sich nicht verdrehten, sie wurden ausgeschlagen.
• 3) Ausschlagen nennt man das Wegschlagen der Blanken Waffen durch das Bär oder Sau. Wird beim Abfangen einer Sau die Saufeder ungeschickt gehalten und die Sau schlägt die Saufeder zur Seite, so sagt man: Sie schlägt das Eisen aus.
• 4) Eisen und Fallen schlagen gut aus, wenn beim Zusammenklappen die Bügel fest zusammenhalten.
• 5) Ein Jagdhorn schlägt gut aus oder gibt gut aus, wenn es einen kräftigen und reinen Ton gibt.
• 6) Bei Schwarzwild sagte man früher es schlägt aus, wenn es den Kessel verlässt. Heute sagt man besser ausschieben.

Das Ausschleifen findet statt, wenn der Auerhahn das Schleifen, das Teil des Balzgesangs ist, beendet.

Ausschütten ist ein kaum gebräuchlicher und unterschiedlich angewandter Ausdruck für wölfen, setzen, werfen. In der früheren Jagdliteratur z.T. für alle Wildarten gebraucht, z.T. nur für Jagdhunde oder nur für die Wildkatze.

Von Aussteigen spricht man bei Fischotter, Biber sonstigem Haarwild und Hund, wenn sie das Wasser verlassen und an Land gehen. Die Stelle, an der dies geschieht, nennt man den Ausstieg.
Den Ausstieg der Fischotter erkennt man außer an den Spuren auch an den Fischresten und an der hier gerne abgesetzten Losung.
Das Gegenteil ist der Einstieg.

Auswechseln bedeutet bei Schalenwild, Bär, Wolf und Luchs: aus einem Revier oder bestimmten Gebiet in ein anderes überwechseln; das Wild wechselt bei ersterem aus, beim anderen ein. Die Stelle, an der dies geschieht, heißt Auswechsel bzw. Einwechsel (Ausfahrt bzw. Einfahrt, Ausgang bzw. Eingang). Die hierbei getretene Fährte ist die Ausgangsfährte bzw. Eingangsfährte. Beim Federwild, insbesondere beim Birkwild, heißt das Auswechseln auswandern.