Jagdkunde
Begriff | Definition |
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Haarnutzwild | Haarnutzwild ist eine veraltete Bezeichnung für alles aus Jägersicht nützliche, jagdbare Haarwild, das der menschlichen Ernährung dient. Dazu zählen alles Schalenwild, Hase, Schneehase, Kaninchen und Murmeltier. |
Haarraubwild | Unter dem Begriff Haarraubwild versteht man jene Raubsäuger, die im Jagdgesetz angeführt sind. Bei den Raubwildarten unterscheidet man Hundeartige, Katzenartige, Marderartige, Bären und Kleinbären. Der juristische Begriff „Raubzeug“ wird oft mit dem Begriff „Raubwild“ verwechselt oder bewusst falsch verwendet. Als „Raubzeug“ werden wildernde Hunde, streunende Katzen und die Rabenvogelarten Elster, Eichelhäher, Raben- und Nebelkrähe angeführt. |
Haarstrich | Der Haarstrich auch Haarschlag oder Fellstrich genannt, ist die durch schrägen und gerichteten Austritt der Haare aus der Ober-Haut entstehende Streichrichtung der Körperbehaarung der Säugetiere. In der Regel sind die Haarspitzen nach hinten (unten) gerichtet, damit die schützende Hautbedeckung bei der Vorwärtsbewegung nicht aufgelockert und dadurch zum Hindernis wird bzw. damit Wind und Wasser leichter abgleiten. Stoßen Regionen mit unterschiedlicher Strichrichtung aneinander, so entstehen Kämme, Scheitel oder Haarwirbel. Artspezifische Besonderheiten des Haarstrichs stehen in Zusammenhang mit der Lebensweise. Keinen Haarstrich haben Fledermäuse und viele im Boden lebende Säugetiere, z.B. Maulwürfe, Sandgräber sowie einige Beuteltiere, deren Haare gleichmäßig diffus angeordnet sind und einen feinen, weichen Pelz ergeben. |
Haarwechsel | Der Haarwechsel des Haarwilds wird waidmännisch verfärben genannt. Er ist wie bei den anderen Säugetieren auch ein kontinuierlicher oder periodischer Ausfall von Haaren und unterliegt meistens einem jahreszeitlichen Rhythmus. Das Haarkleid enthält im Winter mehr Wollhaare und ist damit dichter. Im Sommer hat das Fell mehr feste Deckhaare. Im Zusammenhang mit dem Haarwechsel kann auch eine totale Umfärbung wie z.B. beim Hermelin und Schneehasen (im Sommer braun, im Winter weiss) erfolgen. Der Zeitpunkt, die Dauer und die Art des Haarwechsels dienen auch dem Ansprechen des Wildes und geben dem kundigen Jäger Auskunft über das Befinden und das Alter des Wildes. Beim Federwild erfolgt equivalent die Mauser. |
Haarwild | Haarwild ist die Bezeichnung für alle jagdbaren Säugetiere, die üblicherweise nicht als Haustiere gehalten werden und nicht ständig im Wasser leben. Hohes Haarwild ist eine alte Bezeichnung für das zur Hohen Jagd zählende Haarwild; ebenso war die Bezeichnung Niederes Haarwild üblich. Diese beiden Klassen wurden früher wiederum in edles, nützliches oder essbares und in unedles oder schädliches Haarwild (Haarraubzeug, Haarraubwild) unterteilt. |