Jagdkunde

Begriff Definition
Kern
  • 1) Kern ist der Körper von Haarraubwild nach Entfernung von Balg oder Schwarte z.B. Fuchskern, Dachskern.
  • 2) Alles Fleisch, das als Luder verwendet wird, bezeichnet man als Kern.
  • 3) Kern ist die veraltete Bezeichnung für getrocknetes Fleisch von nicht jagdbaren Tieren und wird auch Fallfleisch genannt sofern es als Hundefutter Verwendung findet.
Kessel

1) Kessel bezeichnet den Schlafplatz einer Rotte Sauen bzw. den Platz, an dem die Bache gefrischt hat (Frischplatz, Frischkessel). Eine einzelne Sau liegt im Lager.
2) Der Kessel, auch Kammer ist ein Raum im Kaninchen-, Murmeltier-, Fuchs- und Dachsbau und bezeichnet den eigentlichen Wohnraum.
3) Der Kessel ist ein kreisförmiges Gebiet, das bei einem Kesseltreiben umschlossen wird.
4) Der Kessel ist der Ort, an dem eine Kette Rebhühner gehudert hat.
5) Die von Feldhühnern im Schnee ausgescharrte Lagerstätte bezeichnet man als Kessel.

Kesseln
  • 1) Von Kesseln spricht man, wenn Sauen sich einen Kessel brechen (bauen) und dabei Gras und Getreidehalme herausbrechen. Dies führt auf Getreideflächen zu Wildschaden.
  • 2) Ein Kesseltreiben abhalten.
  • 3) Von Kesseln spricht man bei Rebhühnern wenn sie hudern.
  • 4) Kesseln ist die Bezeichnung dafür, wenn bei der Hüttenjagd Greifvögel rüttelnd über dem Uhu stehen und diesen in ganz engem Kreis umschwärmen.
  • 5) Wenn der Wind kesselt (Kesselwind / Kreiselwind).
Kette
  • 1) Als Kette bezeichnet man eine Gruppe oder Familie jagdbarer Hühnervögel. Die Vereinigung mehrerer Ketten im Herbst bezeichnet man als Schar.
  • 2) Eine Kette ist eine Aneinanderreihung von beweglichen, ineinandergefügten oder mit Gelenken verbundenen Gliedern, die häufig aus Metallen hergestellt wird.
Synonyme - Kitte
Kettenfütterung

Eine Kettenfütterung ist eine Fütterungstechnik für Rehwild und Rotwild nach Dr. A. B. Bubenik (Prag). Die verschiedenen Futtermittel werden nicht an einem Platz, sondern an mehreren kettenartig aneinandergereihten Fütterungsstellen angeboten. Stehen in einem Revier mehrere Kettenfütterungen, dürfen sie sich nicht berühren oder überschneiden. Zu einer Kettenfütterung gehören:

  • ein Laubheuschober in einer Raufe oder einer sonstigen Vorrichtung, an Bäume gebundene Hafergarben,
  • ein Verbissgarten, damit das Wild Weichholzzweige abäsen kann,
  • eine Salzlecke,
  • Futterkästen mit Kraftfutter und mit Waldfrüchten,
  • eine Fütterungsvorrichtung für Silage,
  • ein Wildacker mit winterharten Saftfutterpflanzen und regenerationsfähigen Weichhölzern und
  • in der Nähe eine Schöpfstelle (Wasserstelle).

Durch die Kettenfütterung soll das Wild in Bewegung gehalten werden. Dieser Ansicht wird jedoch in Fachkreisen widersprochen, weil für das Wild im Winter jede überflüssige Bewegung zusätzlichen Energieverbrauch bedeutet.

Synonyme - Kettenfütterungen