Jagdkunde

• 1) Lüften bezeichnet das Aufschärfen der Bauchdecke und der Bauchwand beim Schalenwild. Diese werden (ohne das Gescheide zu verletzen) an zwei Stellen geöffnet. Danach wird ein Stock hindurchgeschoben, damit die sich bildenden Gase entweichen können. Das Aufblähen und die einsetzende Fäulnis werden dadurch hinausgeschoben. Das Lüften sollte jedoch auf Ausnahmefälle beschränkt bleiben. Schalenwild sollte, wenn möglich, sofort aufgebrochen werden.
• 2) Lüften bedeutet dem Beizvogel die Falkenhaube für kurze Zeit abnehmen.
• 3) Der Beizvogel lüftet sein Gefieder, wenn er es in Sonne und Luft sträubt.
• 4) Lüften bedeutet den Hirschfänger lockern oder ein Stück aus der Scheide ziehen, was früher z.B. alle anwesenden Jäger tun mussten, wenn jemandem wegen eines Verstosses gegen die waidmännischen Regeln die Pfunde erteilt wurden.
• 5) Jagdtücher (Jagdzeug) lüften heißt, sie auf die Forkeln heben.

Die Luftfährte entsteht durch ein salbenartiges Sekret, das sich z.B. bei Wildschweinen an der Hinterseite der Vorderläufe oder beim Rotwild auf dem Schwanzwirbel (Wedelorgan) befindet. Der an die Luft abgegebene flüchtige und arttypische Duftstoff hält die Rotte oder das Rudel zusammen und lässt z.B. die Tiere einer Rotte im Gänsemarsch folgen.

Luftjagd ist die veraltete Bezeichnung für Beizjagd und wird oft mit Flugjagd verwechselt. Als Flugjagd wurde im 19. Jahrhundert allgemein die Genehmigung zur Jagd auf Flugwild verstanden.

Das Lueg oder der Lug ist das Lager des Braunbären.

• 1) Lunte ist eine Bezeichnung für den Schwanz des Fuchses und der Marder. beim Mardern auch "Rute" gebräuchlich.
• 2) Eine Lunte war eine langsam brennente Zündschnur, die zum Abfeuern der Büchse verwendet wurde.